Ich wiederhole mich nur ungern. Wann eine siebenköpfige Truppe versucht, aus mehreren Genre sämtliche Ersatzteile heraus zu picken, um auf einem möglichst gemeinsamen Nenner etwas zusammen zu basteln, der dann Progressive, Death und Symphonic Metal als großes Ganzes vereinen soll, kann der Schuss schnell nach hinten los gehen. Man will einem erfahrenen Musiker wie Mark Jansen, der in erster Linie seine Sporen bei
Epica verdient, nicht gleich die goldene Pantoffel entziehen, aber nach dem ersten Streich
"Quarterpast" aus dem Jahre 2011 hätte er gut daran getan, abzuspecken, einfach mehr Fokus aufs Wesentliche zu lenken.
Dieser einstündige Ausritt in die mystische Welt von
"Antagonise" zeigt uns im wenig lehrreichen Breitwandformat, wie das Kunst-Vorhaben des holländischen Konsortiums, welches das Handwerk grundsätzlich versteht und auch außerhalb dieses Betätigungsfelds internationale Anerkennung genießt, in Zerfahrenheit und Ineffizienz enden kann. Dabei will man jetzt keine Einzelleistung ins Visier nehmen, denn speziell der „cleane“ Gesang des Herrn Henning Basse, der ab und an von Chef-Grunzer Jansen und Frontmietze Laura Macri flankiert wird, geht unterm Strich in Ordnung. Und die, manchmal an
Dimmu Borgir oder
Therion erinnernden Bombastparts können manchmal so etwas wie Aufmerksamkeit erwecken, laufen aber, im Gesamtkontext wie einige Blastbeat-Attacken, wann überhaupt, in die audiophile Neutralzone. Und dort gibt es bekanntlich keine Früchtchen zu holen.
Nach dem „Genuß“ von
"Antagonise" beschleicht zumindest meine Person der Gedanke und gleichermaßen das Gefühl von „sehr viel und zugleich nichts“ wahrgenommen zu haben. Doch wann sich die Klientel tatsächlich und gerne bereit erklärt, dieses, wenigstens als ambitioniert zu bezeichnende Potpourri aller Stilwindungen in vollen Atemzügen in die Hirnwindungen zu ziehen, sollte sie Ausdauer in Übermaßen parat haben.