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8.0
Album No. 3 der Deutschen Power Metaller. Dieser Release muss schon als kristallklarer Neuanfang kategorisiert werden, denn außer dem Chefsessel, den Bassist/Produzent Ilker Ersin hütet, sind praktisch alle Posten ausgetauscht worden. Auffälligste Personalaktie ist sicher der siebenundvierzigjährige Michael Bormann (ex- Jaded Heart), der den verstorbenen Andrew McDermott (ex- Threshold, auf dem Zweitwerk "Human Parasite" zu hören) am Mikrophon ersetzt. Dass der Mann aber ebenso richtig gut singen kann, hat er uns schon desöftern bewiesen, stand/steht er ja auch bei Charade und bei Rain in Lohn und Brot.
"Cybersteria" setzt sich laut Bandchef Ilker mit dem Problem der - wie überraschend auch - zunehmenden Technisierung und der damit einhergehenden Isolation der modernen Gesellschaft auseinander. Seit George Orwells Prophezeiungen sicher kein großer Aufreger mehr, denn etliche Künstler (auch außerhalb der Hartwurstszene) haben diese heikle Thematik schon mehrmals kritisch durch ihre Ganglien gejagt. Wollen wir uns daher mit der eigentlichen Essenz auseinander setzen, mit der Tonansammlung der "neuen" Powerworld. Der forciert melodisch gestylte Metal hat nicht zuletzt dank Bormann 2013 eine rockige Schlagseite erhalten, und von Progressive kann - wann überhaupt - nur mehr bedingt die Rede sein. Mit dem bombastsichen Opener "Children Of The Univerese" schielt man deutlich Richtung Pink Cream 69 und ebenso zu Queensryche, was jedoch nur als höchstes Kompliment zu werten ist, während "Slave To The Powerworld" eine schicke Figur als simpler Rocker abgibt, dessen Refrain sich recht bald im Hörschacht ansaugt. Und schon wieder kommen einem die Pinkis in den Sinn, wenn "Back On Me" durch die Boxen dröht. Gehts da nur mir so? Doch damit soll dann Schluss sein, letztlich bietet das gute Stück noch einiges mehr, wie z. B. einen tight arrangierten Track wie "World Knows Your Secrets", dessen Keyboardparts einen gewissen, äh ... "Abigail" Touch versprühen. Auch bei den hinteren Kompositionen ("Like A Shadow", "Cybersteria", You Will Find A Way") lassen die fünf Herrschaften nichts anbrennen. Da und dort begegnet man akustischen Parts ("Coast Of Tears+) und komplexeren Arrangements, was unter anderem verhindert, dass sich die Scheibe vorzeitig abnützt oder einseitig wird. Eine runde Angelegenheit, der man ruhig etwas Zeit geben sollte. Dass "Cybersteria" wie so viel andere Genreprodukte mal nicht überproduziert bzw. steril klingt, mag jetzt zwar irgendwie widersprüchlich klingen, tut dem Ohr aber zwischen durch auch mal gut. Keineswegs eine wegfegende, aber dafür ausnahmslos gefällige Kost zwischen Hardrock, Melodic und Power Metal germanischer Prägung also, die sich Traditionsmetaller und Banger mit Stil zu Gemüte führen sollten. Noch was: eigentlich hätte der US Amerikaner David Reece (u. a. Gypsy Rose, ex-Accept) den Mikroposten übernehmen sollen, doch bei dieser gediegenen Performance des Herrn Bormann kann man dem Zitat, dass der Prophet im eigenen Land nichts zählt, galant den Joker entgegen zücken. Trackliste
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Reviews
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15.10.2012: Haben Ex-Accept Röhre engagiert21.06.2011: Andrew "Mac" McDermott verlässt die Gruppe! Interviews
22.09.2013: Bandleader Ilker Ersin im DS-Smalltalk |
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