Im Gegensatz zu den Norwegern, die sich dem Thrash Metal verschrieben haben, bedienen die gleichnamigen kanadischen Krachmacher auf nicht allzu originelle Weise das Noise, Sludge und Hardcore Metier. Zumindest in meinen Ohren lässt sich der Vierer auf
"The Nine", dem zweiten Album, nicht viel deutlicher klassifizieren. Ontario heißt im Übrigen der Geburtsort der Truppe, die im Jahre 2003 ins Leben gerufen wurde und allem voran in der USA und in der Heimat Kanada den Ruf als intensiver Live Act genießt.
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"The Nine" erschien ursprünglich 2009 auf dem Label Greyskull/E1 mit anderem Coverartwork. Aber um Band und Longplayer wieder ins (europäische) Rampenlicht zu bringen, schicken Frostbyte einen Re-Release über den großen Teich, der zwar eine alternative Verpackungsoptik mit sich bringt, sonst aber keine erwähnenswerten Neuerungen bietet. Leute, die auf den räudigen Charme von
Corrosion Of Confomity oder
Down stehen, sich gleichfalls der Wucht und Simplizität von Kapellen wie
Helmet und
Kyuss gerne öffnen, und obendrein Noise- und dezente Grunge Farbtupfer lieb haben, wären bei diesem Quartett grundsätzlich an der richtigen Adresse. Die stilistischen Tragsäulen erklären sich somit wie von selbst: stampfende Rhythmen, knarzige Gitarrenakkorde, sowie klagend-angepisste Vocals - und dies kompakt gebündelt in einer ebenso ruppigen Produktion.
Das einzige Problem, das sich auf lange Sicht nicht abstreiten wird lassen können, ist, dass der Vierer trotz seiner angeblichen, heraus ragenden Live Qualitäten die nötige Griffigkeit und die spezielle Eigenprofil-Attitüde auf CD nur spärlich offenbart. Von der generellen Klasse ob jener Protagonisten mal ganz zu schweigen. Dafür fehlt dem zehnteiligen Liedgut kurz und bündig gesagt das Mindestmaß an Wiedererkennungswert, wenngleich Sänger Steve Sharpen recht authentisch rüber kommt und das Startertriple
"The Salem Parade", Little Pariah
", Philistine" keine so üble Figur abgibt.