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7.0
Das neue Album der Post/Instrumental Rocker Long Distance Calling ist eine zweischneidige Angelegenheit geworden, zumindest dann, wenn man den schmucken Backkatalog der Deutschen mit einbezieht. Nach den beachtlichen Charterfolgen des selbst betitelten Vorgängers muss der Band aus Münster wohl was daran gelegen sein, signifikante Änderungen vorzunehmen. Wobei dies auf die Kappe von Electronic-Künstler Reimut von Bonn ging, der unter der neuen Ausrichtung nicht mehr so eine tragende Rolle einzunehmen vermochte, wie in früheren Tagen. Die Folge: man hat sich von ihm getrennt. Und dann das überraschende Engagement eines fix integrierten Sängers. Dabei handelt es sich um ex- Fear Of Thoughts Frontman Martin „Marsen“ Fischer, dem die Ehre gereicht wurde, drei der acht Songs stimmlich zu veredeln.
Alles in Allem klingen LDC anno 2013 rockiger, rauer und gleichzeitig weniger Trance behaftet als noch zu "Avoid The Light" (Review) Zeiten. Dies hat zur allgemeinen Verwirrung weniger mit der Union von Martin Fischer (der übrigens mit seiner eher dünnen, weinerlichen Stimme einen soliden, jedoch keinen grandiosen Job abgeliefert hat) zu tun, als mit der eigentlichen (Instrumental) Musik. Dass dadurch die einst so kribbelnde und aufwühlende Atmosphäre mehr oder weniger auf der Strecke geblieben ist, stellt gleichzeitig den Knackpunkt von "The Flood Inside" dar. Man will den Jungs nicht zu nahe treten, aber das Experiment wirft einen zu keinem Zeitpunkt so richtig aus den gemütlichen Latschen. Obschon der instrumental gehaltene Opener "Nucleus" Spannung und Flair zu erzeugen weiß und durchwegs auf "Avoid The Light" als Bonustrack fungieren könnte, verharren jene beiden Attribute fast über die volle Distanz lediglich im übermächtigen Schatten der alten, glanzvollen Taten. Wobei es mit dem heraus ragenden "Welcome Chance" doch noch ein weiteres, besonderes Zuckerl gibt: Anathemas Vincent Cavanagh hat jenem Song sein Timbre verliehen! Die einst massiv donnernden Klangkaskaden und die episch-berauschenden Kulissen (um nicht zu sagen die perfekt pointierten Explosionen!), lassen sich beim Gros der acht Lieder, die im Grunde leider nur allzu routiniert wirken (weitere Ausnahme: das mit zeitweiligen Latinorhythmen gekleidete "Ductus"), nur mit der Lupe entdecken. Okay ja, aber eben nicht bahnbrechend oder emotional vereinnahmend. "Inside The Flood", "Tell the End", und "The Man Within" sind zu gut, um sie links liegen zu lassen, bringen aber trotz der gesanglichen Performance das Stimmungsbarometer nie ins exzessive Schwitzen. Trackliste
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Reviews
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