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Cover  
Affector - Harmagedon (CD)
Label: Inside Out
VÖ: 18.05.2012
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
7.0
Eine fast vergessene Stimme aus dem Progressive Rock Metier meldet sich dieser Tage zurück: Ted Leonhard von Enchant und Thought Chamber hat sich mit den Mannen Daniel Fries (guitar), Mike LePond (bass -> Symphony X), Collin Leijenaar (drums on Tour -> Neal Morse) auf ein viel versprechendes Packerl geschmissen. Für die nicht weniger bedeutenden Keyboardparts konnte man ebenso einiges, was Rang und Namen hat, erfolgreich anheuren. Engagiert wurden Kaperzunder wie Neal Morse, Derek Sherian, Jordan Rudess, Alex Argento, die sich laut Bandmotor Fries quasi frei Schnauz austoben durften.

Die zu erwartende Soundvision dürfte demnach ziemlich klar sein: ausschweifender, atmosphärischer, elegischer und von Details gespickter Rock ist es, den sich die bereits 2006 gegründete Semi-Supergroup auf die Fahnen schreibt und welcher sich von der Kategorie "Hitsingle-kompatibel" mit Herzenslust nahezu ausnimmt. Sprich: "Harmagedon" will erobert werden. Fast alle Tracks, bis auf "Cry Song" (5:35), entsprechen dem XXXL Format (2x acht, einmal je 13 und je 14 Minuten Spiellänge) und zwingen so den Hörer regelrecht zu einer eingehenden Audiodiagnose, die durchaus lohnenswert. Auch im Beisein eines polnischen Orchesters sollte man es gleich zu Protokoll bringen: das internationale Konsortium bedient sich wie so viele andere Frickel/Neoclassical Truppen nicht unwesentlich an den gerade zu prägnanten Songideen und Arrangemants dieses einen Quintetts aus New York (dreimal dürft ihr raten ...). Und natürlich kommen einem die Kalifornier Enchant gleichfalls in den Sinn, was aber an der zarten und hohen Stimme von Leonhart liegt.

Drei Lieder sollte man als Kostprobe wählen: Das hart voran treibende Titelstück, wo es zunächst wohltuend straight zur Sache geht und den angedeuteten DT Komplex für vierzehn Minuten fast vergessen macht, der ebenso eingängige "Cry Song", als auch das dezent zu Iron Maiden und Vanden Plas hin tappende "Salvation". Nur am Rande sei erwähnt, dass die beiden ersten Kompositionen lediglich Instrumentalstücke sind, sowie, dass "Harmagedon" ein komplettes Konzeptalbum zur Schau stellt, dem Affector ihre eigene Interpretation für die Maya-Prophezeiungen eingeimpft haben.

Als glatte Pflichtübung würde ich "Harmagedon" jetzt nicht unbedingt bezeichnen. Doch wer sich den hiesigen Gefilden des US Prog Metal mit europäischer Handschrift pudelwohl fühlt und nach einer schönen Ergänzung zu den obigen Referenzen sucht, liegt hier sicher nicht daneben.

Trackliste
  1. Verture Pt.1: Introduction
  2. Overture Pt.2: Prologue
  3. Salvation
  4. The Rapture
  1. Cry Song
  2. Falling Away & The Rise Of The Beast
  3. Harmagedon
  4. New Jerusalem
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