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8.0
The Man-Eating Tree ist ein Verbund aus finnischen Musikern, welcher aus den namhaften Kapellen Sentenced (R.I.P.), Poisonblack, Reflexion und Embrace hervor ging. Diese jahrelange Erfahrung und Abgeklärtheit wurde in das Debüt "Vine" dementsprechend integriert, welches vor ca. einem Jahr mittelhohe Wellen in der Fachpresse schlug. Ein Startschuss wie aus dem Bilderbuch. Musikalische Heimat? Ob solcher Bandnamen ist es natürlich unschwer vorstellbar, welch bittersüßes Zuckerl einen hier erwartet. Das weit entfernte Finnland ist ja seit Jahren ein Paradebeispiel für den Export melancholisch-introvertierter Mucke mit Stil. Und einen passenderen Zeitpunkt wie den jetzigen, solch einen Release der Treuschaft näher zu bringen, gibt es ohnehin nicht.
Prekäre Änderungen waren bei The Man-Eating Tree nicht wirklich zu erwarten. Wozu auch? Der gefühlsbetonte Gothik Rock, der sich gelegentlich in Metal Gefilden verirrt und immer wieder an die imaginäre Türe des Post Rock streift, bietet nach wie eine hohe Anzahl an schwermütigen und gleichzeitig ästhetischen Momenten. Obschon die Gitarrenarbeit des Öfteren recht simpel erscheinen mag: das Endresultat passt, nicht zuletzt, weil die Seelen erwärmenden Akustikparts stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort ertönen. The Man-Eating Tree beweisen also ein äußerst gutes Händchen für Stimmungen sowie für galante Stimmungswechsel. Da sei der weinerliche Gesang von Tuomas Tuominen (ehemals Fall Of the Leaf) gleichsam über den Klee gelobt, dessen authentisch-zwanglose Vibes das Salz in der Suppe sind. Gelegentliche Referenzen zu Paradise Lost (zu "One Second" Zeiten), zu Katatonia oder zu Tiamat ("Wildhoney") seien als Orientierungshilfen notiert, ohne den süffigen Eigengehalt der Herrschaften Tuominen/Markus/Uusimaa/Määttä/Ranta jetzt schmälern zu wollen. Somit lässt "Harvest" fast nur eines zu: nämlich sich ein paar feine Räucherstäbchen anzuzünden, einen guten Tropfen einzuschenken und die Beine hochzulagern, um sich anschließend in einer Welt voll von samtig-weichen Träumereien hinein fallen zu lassen. Ob nun die beiden zu Paradise Lost schielenden "At The Green Country Chapel"/"Like Mte Compasions", das forciert Gitarren dominierte "Code Of Surrender", das an spätere Amorphis angelehnte Gustostückerl "Armed" oder die zähe Doom Visitenkarte "Exhaled" hierzu erschallen mögen, ist von geringer Relevanz. Auch zeigen die balladesk-schmeichelnden "All You Kept" und "Karsikko" (wunderschön!) am Ende ihre Ohrenschmausqualitäten. Da darf schon mal Gänsehaut sein. Nichts richtig Neues aus dem (hohen) Norden. Das dargebotene Gesamtpaket zwingt einen trotzdem regelrecht, "Harvest" als schier empfehlenswertes Kleinod anzukündigen. Abgerundet wird diese schmucke Perle von einem kongenialen Artwork, wo man fast nicht daran vorbei kommt, sich die edle Digipackversion (plus Bonus DVD) zu leisten. Trackliste
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News
23.11.2011: Kompletter Stream!21.11.2011: Zweiter Albumtrailer zu "Harvest" 10.11.2011: Videoclip von "Armed" online |
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