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Cover  
Pain Of Salvation - Road Salt One (CD)
Label: Inside Out
VÖ: 17.05.2010
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
Keine Wertung
Schande über den Rezipienten werden sich die nun Prog-Fanatiker unter den Darkscene Lesern denken und gleich mal laut stöhnen über jene Tatsache, dass ein – dem „Fortschritts Rock“ - eigentlich nicht so abgeneigter wie meiner Einer mit den Schweden von Pain Of Salvation nie was am Hut hatte. Nun gebührt mir dieser Tage die große Ehre den brandaktuellen Output der scheinbar recht außergewöhnlichen Truppe in Visier zu nehmen. Die seit 1991 unter dem Banner Pain Of Salvation firmierende Band um Gründer/Sänger Daniel Gildenlöw veröffentlichte bisher sechs Studioalben sowie einige EPs, darunter die recht aktuelle namens "Linoleum" im November 2009, die quasi als thematischer Vorläufer für dieses Album ins Rennen geschickt wurde. Erwähnt werden muss auch die Teilnahme bei den schwedischen Melodifestivalen, sozusagen die nationale Endausscheidung für den Euro Songcontest, den POS immerhin bis zur „Second Chance“ übertauchen konnten. Mit dem Titelstück des vorliegenden Werkes schuf das Quintett somit zwar nicht den erhofften Finaleinzug, dank einer phänomenalen Performance wurde aber immerhin ein breites Medieninteresse an Pain Of Salvation erweckt, dem ein paar Millionen Zuseher beiwohnten. Der Prophet, der im eigenen Land doch noch spät erhört wird, könnte man meinen.

Der Terminus Progressiv Rock ist ein äußerst dehnbarer Begriff. Denn hier offenbart sich ein Album, dass sich über weite Strecken deutlich dem Siebziger Blues Rock sowie Soul widmet und sich eher, wenn man jetzt so will „regressiv“ zeigt. Zumindest die erste Hälfte der CD betreffend kann dies so stehen gelassen werden. Die Qualität? Die leidet indes keineswegs darunter. Gefühlsbetont, frei von der Leber und ungezwungen entfalten sich solch unterschiedliche Kompositionen wie der überraschend straighte Opener "No Way", das gänzlich auf Blues basierende "She Likes To Hide", das ruhige und zum Weinen schöne "Sisters", dem sich "Of Dust" in selber Manier gleich anschließt oder das sehr introvertierte und nicht minder filigrane Herzstück "Road Salt" - jener Song wie schon erwähnt, der einem großen Publikum in der Heimat präsentiert wurde und nur aus Mellotron und Vocals besteht. Das durch Laut/Leise Dynamik geprägte "Curiosty" könnte nach der bekannten "Linoleum" Hitsingle durchaus die nächste werden, während das stilistisch nicht festzunagelnde Quintett bei "Where It Hurts" eine Form von Zerbrechlichkeit vorgibt, die sehr, sehr tief berührt. Schwer definierbar ist da hingegen so ein Song wie "Sleep Under The Stars", der – so unglaublich es klingen mag – als Soundtrack eines Aristokratenstreifen der Zwanziger/Dreißiger Jahre durchgehen könnte … irgendwie erinnert die humorvolle Atmosphäre an eine Zirkusgala und ebenso an die "Bohemian Rhapsody" von Queen. Kontraste, Kontraste und nochmals Kontraste, wohin das Ohr auch hinhört. Knuffige Country-Vibes besitzt dann plötzlich "Tell Me You Don’t Know", der als einer der wenigen goldenen Stimmungsaufheller regelrecht im Abseits weilt, wogegen das siebenminütige, Spannungsgeladene Finale "Innocence" mit seinem dezent orientalischen Flair zu den pompösen Led Zeppelin Mammutwerken schielt, somit nicht gerade in die Rubrik easy-cheesy purzelt und dementsprechend nachdenklich den Part 1 des (geplanten) zwei teiligen Konzeptalbums ausklingen lässt.

Keine Frage: Pain Of Salvation bieten in ihrem kunterbunten Klangkosmos äußerst viel Licht und Schatten bzw. Graustufen dazwischen und sind in der Tat eine begrüßenswerte und interessante Kapelle, die es vorzüglich versteht, neue Ufer zu bekunden - womit diverse, stilfremde Elemente großteils pfiffig fusioniert werden. Von ästhetisch strahlenden Kulissen über melancholische Momente bis spartanisch gestylte Kost und noch mehr ist hier einfach alles in Begriff, ein schier überdimensionales Klangkleid chamäleonartig zu ändern. Genug Beschäftigungstherapie jedenfalls für aufgeschlossene Hörerschichten, die gerne über den Tellerrand hinaus blicken möchten. Somit gibts meinerseits mal keine Benotung für ein reguläres Studiowerk, denn die fällt für "Road Salt One" alles andere als leicht - am besten selbst reinhören!
Trackliste
  1. What she means to me
  2. No way
  3. She likes to hide
  4. Sisters
  5. Of dust
  6. Tell me you don't know
  7. Sleeping under the stars
  1. Darkness of mine
  2. Linoleum
  3. Curiosity
  4. Where it hurts
  5. Road salt
  6. Innoncence
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