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9.5
Na sapperlot! Fuck me sideways und ein zweites Mal noch dazu! Was die Vorarlberger Combo The Sorrow auf ihrem zweiten Werk abliefert, kann ohne Übertreibung als absoluter Überhammer bezeichnet werden, der einen bei ausnahmslos jedem Song am Arsch auflupft und nicht mehr aufhört zu treten und zu treten und zu treten. War ja schon das Debut durchaus gelungen und öffnete der jungen Band die Türen zur internationalen Metalelite, dann wird "Origin of the Storm" diese Türen wieder schließen – nämlich hinter The Sorrow, weil bei dieser Klasse so schnell keiner mehr zu den Vorarlbergern aufschließen wird können. Da muss sich die internationale Konkurrenz in der Tat schwer bewaffnen, wenn man an diesem alemannischen Metallmonster auch nur annähernd kratzen will. Endlich scheinen die Zeiten vorbei, in denen dem österreichischen Metal dieser unerträgliche Provinzmief anhing, als die heimische Szene von billigen Kopien auf technisch höchst durchschnittlichem Niveau dominiert war, und man versuchte, die musikalische Inkompetenz durch Comedy-Elemente auf bestem Villacher Faschings-Niveau zu kompensieren… mir schaudert jedes Mal wieder, wenn ich beim Stöbern im CD-Laden (oder Internet) über diverse „Götter“ heimischen Leichtmetalls stolpere… doch wie gesagt, diese Zeiten sind vorbei, seit uns Kapellen wie Serenity oder Inzest die Lauscher wieder geradebiegen… oder eben auch The Sorrow.
Die gebotene Musik ist ähnlich dem Debut "Blessings From A Blackened Sky" Metalcore vom Feinsten, der alle Elemente dieser Richtung zu einem perfekten Rübe-ab-und-Schluss-Cocktail vermengt: Da wird in Höchstgeschwindigkeit geknüppelt, zwischendrin gibt’s zum Ausrasten Midtempo und immer wieder absolut unvergessliche Refrains, die durch ihre melodiösen Hooklines den Songs Wiedererkennungswert bescheren. Frontmann Mätze brüllt sich dabei in bester Deathcore-Manier die Eier aus der Gurgel, nur um dazwischen immer wieder zu zeigen, dass er auch für hymnenhafte Melodien der absolut richtige Mann ist. Akzente setzen The Sorrow mit spärlich eingestreuten Pianopassagen oder untypisch schleppenden Songs wie dem epischen "Anchor in the Storm". All dies wird mit der nötigen Härte und brachialen Riffpower kredenzt und die klar differenzierte, druckvolle Produktion lässt absolut gar keinen Wunsch offen. Zudem scheinen auch die durchgehend persönlichen Texte weitab klischeebehafteter Black und Death Metal-Sülze anzusiedeln zu sein, wodurch The Sorrow einen weiteren Bonuspunkt auf ihrem Konto verbuchen können. Wer sich einen Eindruck von der Moshpit-Kompatibilität dieses Albums machen will, dem sei der gnadenlos brutale Opener "Where Is the Sun?" ans Herz gelegt, der dank seines Killer-Refrains absolute Hitqualitäten besitzt. An diesem Album kommt jedenfalls niemand vorbei, der sich auch nur annähernd für derben Stoff der Marke In Flames oder Killswitch Engage interessiert. Da The Sorrow nicht nur die österreichische Konkurrenz mühelos hinter sich lassen, sondern auch im internationalen Vergleich ganz vorne dabei sind, gibt’s vom Professor zwar nicht die Höchstnote, aber immerhin neuneinhalb wattierte Goretex-Sturmjacken für den Rest der Metalszene, denn der muss sich angesichts der bitteren Wahrheit, dass der Ursprung der gnadenlosesten Unwetter in den Bergen des alemannischen Österreichs liegt, warm anziehen. Video zum Übersong Where Is the Sun? Trackliste
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Reviews
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