Schon der erwähnte Erstling von Sohnemann Jason ließ aufhorchen und repräsentierte als vitale Blues/Rockkost mit ’nem kräftigen Schuß Endachtzigerflair eine grundsolide Hommage an Vater Jon und den Zeps, die stilistisch dementsprechend Parallelen aufzeigte. Als dann im Sommer 1992 aber der Zweitling "Mad Hatter" das Licht der Welt erblickte, sah die Sache schon anders aus: Jason und Gefolgschaft schwammen sich frei von sämtlichen alten Krusten des Led Zeppelin Erbe, klangen facettenreicher und nagten dabei schon weit über den Puls der Zeit – beinahe proggy könnte man behaupten.

Gekleidet in einem für damalige Verhältnisse modernen und druckvollen Sound schienen die vier Herrschaften auf Schubladisierungen regelrecht gepfiffen zu haben. Hier mal was jazziges, da was souliges, dort funkiges und so weiter und so weiter. Natürlich so ganz locker und nebenbei in tight gezockte Songs eingestreut versteht sich. Die Basics waren bzw. sind auf "Mad Hatter" dem Bluesrock zuzuordnen, aber das Gesamte lässt in seiner blumigen und unbekümmerten Art so gut wie keinerlei Wünsche offen, im Gegenteil, dafür gibt’s Überraschungsmomente in Vielzahl. Da bilden der kraftvoll- straighte Opener "Bing", das tiefschürfend-sentmientale "Change Of Season" (Weltklasse!) oder der Monumentalhammer "Good With The Bad" lediglich die Spitze eines mächtigen Eisbergs. Warum das Mosaikaudiokunstwerk dazumal etwas baden ging, dürfte wohl an der erdückenden Crunchwelle gelegen haben. SPV bieten zwar wie bei anderen Re-Releases ein eher nüchtern gestaltetes Digipack, allerdings wurden die Aufnahmen wie beim Debüt "The Disregard Of Timekeeping" remastert zudem auch mit den Linernotes von Michael Heatley ein weiterer kleiner Kaufanreiz besteht.