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Cover  
RPWL - The RPWL Experience (CD)
Label: Inside Out
VÖ: 29.02.2008
Homepage
Art: Review
Professor Röar
Professor Röar
(123 Reviews)
7.5
RPWL aus Süddeutschland legen mit "The RPWL Experience" ihr mittlerweile fünftes Studioalbum vor. Die bayrischen Progger sind schon lange über den Status des Geheimtipps hinaus und bedienten in der Vergangenheit Fans anspruchsvollerer poppiger Klänge mit durchaus hörenswerten Werken.
Auch das neue Album hält den sehr hohen Standard, den man von der Truppe gewohnt ist. Wurden früher immer Vergleiche zu Pink Floyd, Marillion oder gar alten Genesis zu Peter Gabriel-Zeiten herangezogen, hat mich dieses Album sofort an Porcupine Tree erinnert. Großteils sanfte Klänge, durchzogen von einer zumeist traurigen Atmosphäre und schöne Melodien, immer wieder unterbrochen von zahlreichen Instrumentalparts, erwarten aufgeschlossene Musikkonsumenten hier. Nur selten wird diese Düsternis durchbrochen, so wie im Titel "This Is Not a Prog Song", der beinahe schon Mitsing-Schunkelcharakter hat und sich ironisch mit einigen durchaus unfreundlichen Kritiken an RPWL aus der Vergangenheit auseinandersetzt.
Natürlich darf man sich bei RPWL keinen Metal erwarten, dafür sind die Keyboards einfach zu dominant und der Gesang zu poplastig. Zudem wird hier nur selten zum Gitarrenverzerrer gegriffen, dafür immer wieder zwischendurch zu exotischen Instrumenten wie beispielsweise Mellotron.

Textlich beschäftigen sich RPWL mit Themen wie Krieg (im Opener "Silenced") oder der Konsumgesellschaft ("Choose What You Want to Look At"), haben also durchaus was zu sagen, auch wenn Sänger und Keyboarder Yogi Lang seine englischsprachigen Botschaften mit einem zeitweise durchaus penetranten teutonischen Akzent verkündet. Dies tut jedoch dem Umstand keinen Abbruch, dass RPWL auf instrumentaler Ebene allererste Güte sind.
Mit einer durchschnittlichen Spieldauer von 6-7 Minuten sind RPWLs Kompositionen durchaus auf der längeren Seite, wobei ich hier jedoch mit ein wenig Kritik einhaken möchte: zeitweise machte sich bei mir leider etwas Langeweile breit, da RPWL letztlich doch das gewisse Etwas fehlt, das die Band auf gleiche Stufe mit beispielsweise Porcupine Tree stellen würde – zu wenige Reibungsmomente tun sich hier auf, zu gleichförmig plätschert dieses Album dahin, zu lange und repetitiv sind manche Songs und zu einlullend ist Langs Gesang.
Wer dennoch interessiert sein sollte, dem empfehle ich als Anspieltipps den härtesten Song "Stranger" und als krassen Gegensatz das nachfolgende "River", eine Akustikballade, die im Mittelteil mit minutenlangen Keyboardgeräuschen anstrengt. Beachten sollte man auch das Bob Dylan-Cover "Masters of War", das von allen Songs interessanterweise am ehesten nach RPWLs großen Vorbildern Pink Floyd klingt.

Der Professor vergibt 7.5 von 10 Papiertaschentüchern, mit denen sich RPWL gerne ihre tieftraurigen Augen vor dem nächsten Konzert auswischen dürfen... schnüff...
Trackliste
  1. Silenced
  2. Breathe In, Breathe out
  3. Where Can I Go?
  4. Masters of War
  5. This Is Not a Prog Song
  1. Watch Myself
  2. Stranger
  3. River
  4. Choose What YOu Want to Look At
  5. Turn Back the Clock
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