1993 war das Jahr, das die skandinavische bzw. schwedische Szene zu einer neuen Ordnung zwang und folglich in neuem Glanz erstrahlen ließ:
Mercyful Fate feierten mit
"In The Shadows" nach rund acht Jahren ein gelungenes Comeback, die Doom Götter
Candlemass legen nach dem völlig unterbewerten '92 Output
"Chapter Six" einen jahrelangen Winterschlaf ein und eine um die Ecke wohnende Progressiv Institution würde erst 1997 wieder ein weiteres Lebenszeichen von sich geben:
Hexenhaus. Aber was hatte es auf sich mit jenen drei prägenden Kapellen? Ganz einfach:
Hexenhaus Chefdenker & Gitarrist Mike Wead, der Kuttenträger Messiah Marcolin noch von den
Candlemass/
"Nightfall" Sessions kannte, rekrutierte – nach seinem Ausstieg bei
Candlemass um 1990/91 – selbigen für seine glasklare Vision des Doom Stahls:
Memento Mori war geboren! Snowy Shaw, der auf
King Diamond's Jahrhundertwerk
"The Eye" (1990) nicht nur sprichwörtlich vertreten war und nun offiziell ebenso bei
Mercyful Fate aufschien, ließ sich von Mike nicht lange überreden, nahm das Angebot dankend an und ein starkes Debütscheibchen folgte auch schon in kurzer Zeit ...
Das wirre und Detail verliebte Gitarrenspiel Wead's (seit 2001 - wieder - hauptamtlich bei
King Diamond), das groovig dynamische Drumming von Shaw und Messiah's einzigartig, Opernartiges Vibrato waren natürlich die vorprogrammierten, tragenden Stützen jener schwedischen Allstar- Combo, die immerhin in einem Zeitraum von knapp fünf Jahren vier beachtlich bis saustarke Konserven vom Stapel ließ, aber heute fast keine Erwähnung mehr findet. Ach ja, demzufolge wäre das Firmament Prog meets Doom meiner Meinung nicht wirklich der berüchtigte Griff in die Klotasse.
Mit Songs wie dem hart voran treibenden, brillant inszeniertem Opener
"The Seeds Of Hatred" (fulminanter Refrain!), dem enorm Break durchsiebtem, nicht weniger beeindruckendem
"Morbid Fear" (was da alleine die beiden Guitaros Wead & Nikkey Argento fabrizieren, ist in Worte kaum noch zu fassen!) und dem wiederum von Komplexität, aber genauso von rockigen Vibes gezierten
"The Caravan Of Souls" zog mich der vertonte "Gedanke des Todes" (Danke Al!) wie kaum ein anderer unter seine geheimnisvollen Fittiche, dabei strotzt
"Rhymes Of Lunacy" den monotheistischen Charakterzügen einer typischen Doom G'schicht aber auf ganz geschickte Art und Weise: da fügt sich das
MSG Cover
"Lost Horizons" so was von nahtlos ins Gesamtkonzept, da sticht so urplötzlich ein imposantes Instrumental wie
"Forbidden Dreams" hervor ... aber langsam: das wiederum an Dramatik unanfechtbare Schlusskapitel
"The Riddle"/
"The Monolith" beschwört nochmals alle Tugenden dieses speziellen Genre – das ja seit der
Candlemass Reunion so was wie einen dritten Frühling durch zu machen scheint – in schier grandioser Manier, dies erfordert nach wie vor höchsten Respekt und Demut ...
"Rhymes Of Lunacy" – ein, wenn man so will,
„long forgotten Classic“ das es unbedingt (wieder) zu entdecken gilt!