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Cover  
Alpha Tiger - Alpha Tiger (CD)
Label: SPV
VÖ: 25.08.2017
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Art: Review
Thunderstryker
Thunderstryker
(154 Reviews)
7.0
Alpha Tiger 2017 – wohin soll’s gehen? Diese Frage stellte sich in vielerlei Hinsicht, denn einerseits war schon der Vorgänger "iDentity" bei aller Stärke eine Abkehr von den US Metal-Wurzeln und scheute keine modernen Elemente; anhand der damals vergebenen 9,5 Punkte wahrlich kein Fehltritt, aber ein herber Schlag für einen Teil der Fanbase und auch noch keine sichere Visitenkarte für die Richtung der Zukunft. Andererseits war nächste Schlag der im verborgenen brodelnde Abgang von Sänger Stephan Dietrich, der mit seiner Tate-esquen Stimme sicherlich auch ein Markenzeichen der Band war. Eine kleine Träne der Wehmut wird vergossen, wenn man etwa an das "Queen Of The Ryche"-Cover der Band am Keep It True denkt.

Dass Alpha Tiger dieses Jahr so klingen würden wie Jag Panzer und Ähnliche, war also nicht zu erwarten. Welche Erwartungshaltung kann man dafür an einen neuen Sänger haben? Die gleichen enge-Lederhosen-Fähigkeiten des Vorgängers, oder doch etwas Eigenes? Und wenn ja, wie viele "alte" Fans kann man mit dieser Odysee halten? Klar, die Band will nicht stagnieren und das ist bewundernswert, aber das wollte Frank Zappa auch nicht und am Ende ist kaum die Hälfte seiner Alben ohne Drogeneinfluss zu genießen.

Um es schmerzlos zu machen: das nach der Band benannte Album ("das Dream Theater-Verfahren"; die haben es nach der Abkehr eines ihrer Aushängeschilder auch so gehalten) mit dem bisher besten Cover der Schaffenshistorie ist ein großes Fragezeichen und hätte eigentlich vor seinem Vorgänger auf den Markt finden sollen. Es klingt nicht mehr ein Stück nach irgendetwas Vergleichbarem – das sei gut, möchte man meinen, aber es ist auch ein bisschen wie ein Debütalbum 2.0 und da klang "Man Or Machine" dann auch noch erwachsener und direkter.

Dass Intros eigentlich kein Ding der Nötigkeit sind, geschenkt, aber "Road To Vega" klingt verdächtig nach… J-Rock. Schnell weiter. Und die Vorabsingle "Comatose", die mit einem tollen Video belohnt wurde, nervt mit hypermodernen 20-Töne-Tiefer-Gitarren, bevor es nach dem öden Riff einen tollen Lead-Melodie-Part gibt, der die Band seither auszeichnete - eine Achterbahn der Gefühle in nur wenigen Minuten. Dann gibt es den ersten Einsatz von Neuling Benjamin Jaino und der wirkt erstaunlich blass. Nicht im konventionellen Sinne schlecht, aber womöglich ist es auch nur eine Differenz mit den eigenen Wünschen – standesgemäß hätte ein hoher Scream mit einem powervollen Part einleiten müssen, stattdessen arbeitet sich der Junge langsam durch seine Komfortzone. Am Ende klingt er verdächtig nach Hannes Braun.

Dass die Band nun aus unerfindlichen Gründen auf retro-Hammonds setzt, die etwa in "Feather In The Wind" nur das Riff nachspielen (GÄHN!), bevor Jaino mit Effekten auf der Stimme wieder seinen viel zu braven Part an den Mann bringen darf. Mit fucking Effekten auf der Stimme! Hätte Bandkopf Peter Tiger/Langforth wenigstens selbst den Gesang übernommen und mit Voicetune gehübscht, hätte man zumindest einen obskuren Metaebenen-Epik-Bonus zu verbuchen. À propos: Das Gitarrenspiel ist, wenn es zu melodiösen Parts geht, nach wie vor weltklasse.

Zu Allem Überfluss ist die Produktion des Albums sehr eigen. Klar, besser als die immergleichen Euro-Power Metal-Mischpulte, durch die die vom Marketing als Heroen verschrienen Gesichtslosen gejagt werden, aber keinesfalls für Jedermann und das nicht im Sinne von Manilla Road-Kauzigkeit, sondern von Korn-trifft-Keep It True-Publikum.

Das klingt jetzt alles viel schlechter, als es ist; Alpha Tiger spielen seit jeher auf einem enormen Niveau, das andere Bands auch nach Dekaden wohl nie erreichen werden (Iron Fire, ich blicke auf euch!), aber es muss klar benannt werden, was den Fan der ersten Stunde tangieren könnte. Sicherlich weiß die Band darum; gab es doch schon zu "Beneath The Surface" erste kritische Stimmen, aber diese waren eine verschwindende Minderheit und ohne Berechtigung. Das Album klingt wie das dritte neue Mischen der Karten und man hofft, dass es nur der experimentelle Startschuss zu Glanztaten ist, die die fünf Tiger zweifelsohne vollbringen können, dazu höre man Lieder wie "If The Sun Refused To Shine" und "The Last Encore" (die man sich natürlich ganz für den Schluss aufgehoben hat…).
Kaufempfehlung mit ganz starken Abstrichen für alte Fans und mit leichtem Vorbehalt für Neulinge.
Trackliste
  1. Road To Vega
  2. Comatose
  3. Feather In The Wind
  4. Singularity
  5. Aurora
  6. To Wear A Crown
  1. Vice
  2. Welcome To Devil's Town
  3. My Dear Old Friend
  4. If The Sun Refused To Shine
  5. The Last Encore
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