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Edenbridge - MyEarthDream Listening-Session
Edenbridge - MyEarthDream Listening-Session  
Österreichs Bombast Metal Aushängeschild steht kurz vor Release seines fünften regulären Studioalbums. Darkscene startete den ultimativen Lauschangriff und pilgerte ins Münchner Dreamscape Studio; um mit vielen Details zum neuen Werk heimzukehren...
River Dragon
River Dragon
(4 Specials)
Edenbridge bitten ins Münchener Dreamscape Studio zur "Verkostung", in der Fachsprache "Listening Session", ihres neuen Opus "MyEarthDream" und auch DarkScene ist durch meine bescheidene Person vertreten (welche sich natürlich auch im Anschluss an das zentrale Geschehen auf die Verkostung der aus der oberösterreichischen Heimat der Band mitgebrachten Häppchen freut). Bereits im Vorfeld ist durchgedrungen, dass dies das bis dato musikalisch aufwändigste Werk in der Bandhistorie sein würde, was unter anderem auch an der Verpflichtung und Live-Aufnahme des tschechischen Filmorchesters liegt. Und dass man es in dieser Hinsicht mit einem echten, lebendigen Klangkörper zu tun hat, wird bereits bei den ersten, bedrohlich düsteren Akkorden des Intros "The Force Within" klar: man wähnt sich automatisch in einen Kinosaal versetzt, ein filmisches Monumentalepos erwartend – jenes Gefühl wird natürlich auch durch die Lautstärke unterstützt, in welcher der anwesenden Zuhörerschaft das Album präsentiert wird. Toller Einstieg!

"Shadowplay"

So orchestral-vielschichtig das Intro war, so puristisch-metallisch beginnt der erste „richtige“ Song – mit einem Klasseriff, das gut auch aus dem Hause Threshold stammen könnte. Dieses eigentlich recht harsche Riffing (Lanvall setzt neuerdings auch siebensaitige Gitarren ein) wechselt sich in den Strophen mit geradezu „lichten“ Teilen ab, ein schöner Kontrast. Bald wird klar: das Klangbild auf "MyEarthDream" ist sehr gut ausbalanciert, trotz der massiven Orchestersounds können sich die Gitarren (zum Glück) stark behaupten und Sabine Edelsbacher's Stimme ist inmitten all dessen optimal positioniert. Die Nummer hat einen eher getragenen Chorus, macht ansonsten viel Tempo und beim dritten Solo wird man erneut an Threshold erinnert – kein Wunder, stammt es doch von deren Gitarrist Karl Groom.

"Remeber Me"

Wow! Sehr tiefe Gitarren, äußerst fettes Riffing schon beim Beginn, so paßt das! Auffallend die etwas melancholische, sehr interessante Melodieführung im Chorus. Chöre und Orchester sind sehr songdienlich und nicht übertrieben eingesetzt.

"Paramount"

Betont modern geht es hier los, Loop-artige Synthsounds, darüber tiefe Riffs und Sabine's Stimme, da bahnt sich ein erster Favorit an! Sehr eingängiger Chorus mit offenem Riffing (Ohrwurmpotenzial!), insgesamt ein moderner Breitwand-Stampfer mit kleinen Atempausen und geschicktem Orchesterarrangement. Hätte hier auf eine Single-Nummer getippt, aber Sabine verneint ... man will es sich also nicht zu leicht machen!

"Adamantine"

Es wird wieder etwas schneller – flottes Riffing mit orientalischen Skalen, denen natürlich auch der Gesang folgt, bis spätestens beim Chorus die Stimmung in eine andere Richtung geht, jedoch ohne daß dieser Wechsel störend wirken würde. Die schon vom Vorgängeralbum "The Grand Design" bekannten, vielstimmigen Backgroundchöre dominieren nämlich zusammen mit Sabine einen Chorus, der durch die bei Edenbridge gerne verwendeten Modulationen anfangs etwas gewöhnungsbedürftig klingt und beim ersten Mal auch nicht hängenbleibt, mit der Zeit aber sicher noch gewinnt! Das Orchester hält sich hier durchgehend sehr zurück, es entsteht wieder Platz für andere Klangfarben, die Gitarren tragen das ihrige zur nötigen Härte des Songs bei und die Rhythmusfraktion treibt die Nummer permanent gekonnt an.

"Whale Rider"

Laut Lanvall vom gleichnamigen, neuseeländischen Film inspiriert präsentiert sich die Numero sechs eindeutig vom Klavier getragen und vom Orchester zu einer Soundtrack-artigen Ballade veredelt. Die langhaarigen Rocker haben mal Pause und die Symbiose aus klassischen Instrumenten und Stimme funktioniert. Sabine liefert eine tolle Solo-Performance ohne Chorunterstützung, nur ganz zum Schluß sind als Ausklang noch kurze, leise mehrstimmige Passagen zu vernehmen.

"Undying Devotion"

Mit fast schon doom-artigem Tempo wälzt sich hier eine Gitarrenwand heran (her mit der Luftgitarre!); der Song wird dann recht schnell über orientalisch anmutenden Gesangslinien aufgebaut, das Orchester setzt erneut tolle Akzente, bis bereits bei 1:06 min wieder die Walze in Form eines Gänsehaut erzeugenden Chorus Fahrt aufnimmt! Hammer! Ein Orchester/Loop/Piano-Break macht Platz für das Gitarrensolo, sehr geil gemacht, alles fügt sich harmonisch und durchaus von großem Selbstbewußtsein zeugend ineinander – denn ein Top-Gitarrist wie Lanvall könnte wahrscheinlich viel krassere Sachen spielen, aber gerade die Einfachheit wie beim Chorus dieser Nummer macht es halt oft aus! Einer meiner Favoriten auf dieser Platte!

"Fallen From Grace"

Oh yeah, Symphony X mit richtigem Orchester und Sängerin? Ungefähr so könnte man diesen Song charakterisieren, obwohl natürlich noch viele andere Facetten zu entdecken sind. Aber rein vom vorgegebenen Tempo und der Vielschichtigkeit her ... unglaublich, was man in 4:43 min alles unterbringen kann! Rhythmisch anspruchsvoll, besonders für die Axt-Frickler-Fraktion ist hier einiges dabei ...

"Place Of Higher Power"

Ein wirklich herausragendes Stück Musik! Edenbridge schaffen es hier, fast poppige Lässigkeit, orchestrale Power und eine sagenhafte Hookline mit progressiven und asiatischen(!) Einsprengseln zu verquicken! Sehr gewagt – aber wie es so schön heißt: wer wagt, gewinnt. Und darum bleibt hier nichts anderes noch zu vermerken als: beide Daumen nach oben!

"Myearthdream"

Der titelgebende Track startet zuerst synthetisch, um sogleich in erneut hartes, fast polyrhythmisch anmutendes Riffing überzugehen, ein kurzes Orchesterintermezzo blitzt auf, und schon ist man in einer Strophe, die sogar etwas Dream Theater-Spirit atmet (besonders das Drumming, wie ich finde). Doch sogleich strapaziert ein neuer Part die Aufmerksamkeit, der Longtrack (12.36 min) entwickelt sich zur erwarteten Achterbahnfahrt mit einem gelungenen Orchester-Zwischenteil, der einmal mehr einen tollen Soundtrack abgeben würde. Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf, das Tempo wird sehr oft variiert, und düstere Momente lösen sich immer sehr elegant in positiv tönende Harmonien auf. Dann, nach circa acht verstrichenen Minuten, völlig unerwartet ein geradezu thrashiger Teil mit Growls von Basser Frank und Metallica-artigem Groove! Dann nochmal eine Runde Chorus und schließlich die völlige Überraschung: der Song klingt mit einem bluesigen (!) Piano und dementsprechenden emotionalen Linien von Sabine sehr stimmig und irgendwie „besonders“ aus. Eine vor Kreativität geradezu berstende Scheibe verabschiedet sich mit Bedacht und angenehm zurückhaltend vom Hörer.

"Myearthdreamsuit" (for Guitar and Orchestra)

Der (instrumentale) Bonustrack eröffnet mit einer melancholischen Akustikgitarre, das Orchester baut sich langsam darüber auf, erneut kommt Soundtrack-Feeling auf. Die Grundstimmung des Stückes ändert sich zusehends (oder eher zuhörends?) in Richtung sehnsuchtsvoll-positiv. Schöne Flageolet-Töne beschließen den Song.

Ab dem 25. April ist das fulminante Werk zu erstehen – Edenbridge-Fans sollten keine Sekunde zögern und solchen, die es noch werden wollen, sei es wärmstens empfohlen!
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© DarkScene Metal Magazin