Ehrlich gesagt haben mich die Releases der Briten bis jetzt herzlich wenig interessiert, da es meiner Meinung nach eh nur sehr wenige wirklich originelle und perfekte Progressive Bands gibt, die restlos überzeugen. Alles Andere, das von Zeit zu Zeit in den Plattenregalen zu finden ist, stellt zumeist nur ein Abklatsch der wenigen Großen des Genres dar und präsentiert auch weit schwächeres Material.

Nicht daß man diesen ganzen Prog Bands das Können oder das Bemühen absprechen sollte, denn es gibt durchaus vereinzelt immer wieder Überraschungen und auch Newcomer Bands, die zu überzeugen wissen. Doch ist es sehr schwer, aus den schier übermächtigen Schatten von Acts wie Dream Theater, Psychotic Waltz oder Shadow Gallery zu treten, die diesen Sound perfektioniert und vor Allem, jeder für sich, einen individuellen, unverkennbaren und einzigartigen Stil geschaffen haben.

Somit ist "Perfect Balance" eigentlich das erste BALANCE OF POWER Album, mit dem ich mich eingängiger befasse. Geboten wird eine sehr angenehme Mischung aus gemütlichem Melodic Metal und progressiven Elementen. Die Einflüsse der Größen wie DREAM THEATER oder QUEENSRYCHE sind zwar unverkennbar und werden oft sehr unverschämt wiedergegeben, dennoch hat dieses Album durchaus seine Berechtigung und genügend Qualität um nicht im Veröffentlichungswald unterzugehen.

Mit dem starken Opener "Higher Than The Sun" (klingt sehr nach Sanvoisen), den penetrant nach Dream Theater klingenden, aber guten "Shelter Me" oder "House Of Cain" und dem relaxten "Fire Dance" sind durchwegs befriedigende Nummern vertreten, denen zwar etwas der letzte Kick fehlt, die aber trotzdem Freude spenden.

Mit dem geilen "One Voice" hat man zudem auch mindestens eine absolut überragende Nummer mit super Melodien und tollem Refrain am Start - der beste Song.

Hervorzuheben sind die durchwegs perfekten Vocals die von Midnight bis James´s la Brie den gesamten Bogen der Sangesgiganten abzudecken vermögen und sämtliche Songs veredeln.

PERFECT BALANCE ist ein zwar wenig originelles, aber grundsolides Melodic Metal Album mit vielen progressiven Einfllüssen und ist durchaus empfehlenswert. Ausgereifte Melodien werden perfekt in das starke Soundgewand eingebunden und von den guten Vocals verfeinert wobei ein absolut kompaktes und angenehm hörbares Scheibchen entstanden ist, das zwar wenig sonderliche Höhepunkte aufweist, man sich aber sehr oft hineinziehen kann, ohne sich langweilen zu müssen oder genervt zu werden. Die Klasse bzw. die Eigenständigkeit der renommierten Bands wird zwar nicht erreicht, dennoch ist diese Scheibe für all Jene, die auf die oben genannten Acts stehen sehr interessant.