Ich verfolge das Schaffen von SURGICAL STRIKE seit Ihrem Comeback vor zehn Jahren. Die Tatsache, dass die Hannoveraner bereits Mitte der Neunziger zwei Demos veröffentlicht haben, trägt zwar zu ihrer Authentizität bei, ist heutzutage aber eigentlich irrelevant, da die Besetzung sich bis auf Sänger Jens 'Stöpsel' Albert seitdem komplett geändert hat. Ein wirklich stabiles Line-up ist eigentlich erst kurz vor den Aufnahmen zum Debütalbum "Part Of A Sick World" entstanden.

Mit jenem Debüt und auch schon mit der vorangegangenen EP haben die Jungs dann auch gleich zwei mächtige Ausrufezeichen gesetzt und die gute alte Bay Area kurzerhand nach Niedersachsen verlagert. "24/7 Hate" ist genau das, was man von SURGICAL STRIKE erwarten durfte: Eine dreiviertel Stunde gepflegtes und kultiviertes Fratzengeballer mit Klasse. Wer Exodus, Forbidden, Testament oder Heathen vergöttert, wird diese Band auch lieben.
Vor allem die beiden Gitarristen Marcelo und Frank liefern hier tonnenweise Masterriffs ab und streuen immer wieder astreine Harmonien und Soli ein, die auch dem heidnischen Duo Altus/Piercy bzw. Lum zur Ehre gereichen würden. Als Beispiel sei an dieser Stelle 'Lonely Decison' genannt, man könnte aber auch jeden anderen Track, sagen wir 'Sorrow OF War II' oder 'Blinder' nehmen. Aber auch die Rhythmusgruppe, bestehend aus Florian und Moritz liefert tierisch ab. Vor allem Letzterer ist ein wahres Tier an den Drums, der auch die ultraschnellen Doublebass- und Blastbeat-Passagen mit spielerischer Leichtigkeit meistert (z.B. in 'Rose War').
Über all dem thront allerdings Gründungsmitglied und Shouter Stöpsel, dessen gnadenlose Vocals und Lyrics die Seele von SURGICAL STRIKE sind. Der eigentlich sehr umgängliche und liebenswerte Paketbote brüllt in seinen Songs all den Frust des täglichen Lebens raus und fungiert damit für den Hörer gleichsam als Sprachrohr.

Wer möchte nicht manchmal wie Michael Douglas in "Falling Down" einfach mal Amok laufen? Genau davon handelt das Titelstück '24/7 Hate', eines der absoluten Highlight dieses durch und durch mitreißenden Albums.
Wie hat Stöpsel meine CD so schön signiert? Genau, THRASH IT UP!