Schweden, das Land der Elche und Seen und Heimat unzähliger hochkarätiger Metal-Bands:
Tad Morose,
Morgana Lefay,
Evergrey …leider passen
HELVETETS PORT nicht wirklich in diese Reihe, denn den Göteborgern fehlt eindeutig das gewisse Etwas, das die genannten und viele andere Bands aus Sverige auszeichnet.
Der episch angehauchte Heavy Metal des Quintetts ist weder herausragend komponiert, noch vorgetragen, noch produziert und so quält man sich fast ein wenig durch die 14 Tracks, die es immerhin auf fast eine Stunde Spielzeit bringen. Eine Stunde, die man durchaus besser verbringen könnte, aber auch schon schlechter verbracht hat. Zwar sorgen die teilweise schwedischen Texte für einen gewissen Exotenbonus, dieser nutzt sich jedoch relativ schnell wieder ab. So ist das erste kleine Highlight der dritte Track
"Röda Nejlikan", welcher recht atmosphärisch beginnt, dann Tempo aufnimmt und schließlich in einem schönen Gitarrensolo endet. Der Kauz-Faktor wird in der Folge gesteigert und entwickelt sich mitunter in Richtung
Manilla Road oder
Cirith Ungol, leider ohne auch nur annähernd deren Niveau zu erreichen. Zudem nervt der Snaresound ziemlich. Für unfreiwillige Komik sorgen zudem die
"fantasievollen" Künstlernamen der Bandmitglieder, wie etwa von Sänger Witchfinder oder Gitarrist Virginkiller.
Sorry Leute, aber das reicht trotz einiger guter Ansätze (
"Man-At-Arms") bei Weitem nicht zum Kult. Die Verehrung in gewissen Kreisen ist euch trotzdem gewiss. Insgesamt also eine ziemlich ambivalente Angelegenheit, an der sich die Geister scheiden werden. Sollte es
HELVETETS PORT künftig gelingen, ihre phasenweise durchaus gelungenen Ideen in schlüssigere Songstrukturen zu gießen, wird vielleicht mal ein Schuh draus.