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Cover  
Satyricon - Nemesis Divina (CD)
Label: Moonfog Rec.
VÖ: 1996
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Art: Classic
RedStar
RedStar
(243 Reviews)
Es begab sich im Jahre des Gehörnten 1996, dass Black Metal richtiggehend salonfähig wurde. Stellte schon Immortal´s "Battles In The North" (zum Review) (u.a. mit dem Black Metal – Hit "Blashyrckh" samt Videoclip) Legionen von Black Metal-Fans weltweit auf eine harte Nagel(armband)probe, so schieden sich mit der Veröffentlichung dieses Meilensteins des Black Metal endgültig die Geister. Von den einen wurde dieses Stück Schwarzstahl als Sell-Out der wahren Black Metal - Werte verteufelt, von den anderen, grundsätzlich gemäßigteren Metalhörern als Bereicherung des musikalischen Spektrums hin in Richtung Extrem-Metal freudig begrüßt, wiederum von anderen als die avantgardistische, progressive Version des Black Metal gepriesen. So ähnlich hörten sich die Diskussionen um vorliegendes Album seinerzeit an. Schuld an dieser Kontroverse: Satyricon samt Namensgeber Satyr, der Stein des Anstoßes: "Nemesis Divina".

Retrospektiv betrachtet behielten sämtliche Meinungen Recht: ja, Black Metal war im Jahre 1996 im Mainstream angekommen und konnte entsprechende Verkaufszahlen vorweisen, ja, Black Metal war gezähmt, die größten Reißzähne waren ihm gezogen worden, ja, nicht zuletzt auch dank Meistern wie Emperor erhielt der Black Metal einen künstlerischen, avantgardistischen Touch weg vom stumpf-flirrenden Rasierer-Gepolter und ja, Black Metal war erwachsen geworden, die Anfang der 1990er verübten Straftaten wurden von den meisten aus einem differenzierten, anderen Blickwinkel betrachtet und verurteilt. Ernstzunehmende Künstler wie etwa Satyr zogen den Black Metal aus dem tumben Schwarz/Weiß-Sumpf und verliehen dem künstlerischen Konzept um die Band vermehrt Farbe und ein Konzept abseits von Pandaschminke und Nagelkeule im finstren Wald, ganz Verwegene mögen gar von einem gewissen morbid-erotischen Touch sprechen, den Satyr und Spießgesellen in ihr musikalisches Oeuvre jener Tage einfließen ließen. Und schlussendlich enthielt "Nemesis Divina" echte Hits!



Dabei beginnt die Chose noch recht rüde. Das 8minütige "The Conquering/The Dawn of a New Age" macht aber schon klar, dass hier dem Biest Zügel angelegt wurden, die fortan die Marschrichtung variabler machen sollte. Neben dem Pflichtprogramm (wildes Gerase und Gepolter) sollten Kürteile wie galoppierende Songteile ebenso möglich werden wie kunstvolles, emotionales Getrabe. Was das gemäßigte Metalohr goutierte, verabscheute der schwarz-konservative Lauschlappen. Eingespielt wurde dieses Dokument „schönen“ Black Metals vom langjährigen Satyr-Weggefährten und Monsterdrummer Frost (bürgerlich Kjetil-Vidar Haraldstad), die klirrend-schneidenden Gitarrensounds entstammten der Fingerfertigkeit eines gewissen Kveldulv (Ted Skjellum aka Nocturno Culto von Darkthrone), das knarzige Organ gehört natürlich Bandchef Satyr (bürgerlich Sigurd Wongraven), der dem Album auch eine ansprechend fette Produktion verpasste.

Das melodisch-prägnante "Forhekset" ist mit seinen getragenen Teilen ein perfekter Vorgeschmack auf einen DER Hits der Black Metal – Geschichte. "Mother North", die ultimativen Ode an das intensive nordische Lebensgefühl in all seinen archaischen Natur- und Glaubensfacetten voll Mystik, Erhabenheit und Macht ist eine gewaltige, packende Hymne und avancierte zu einem der Genre-Songs überhaupt. Nicht zuletzt das dazugehörige und legendäre Video wurde kräftig gepusht (eigene VHS-Veröffentlichung mit unzensierter Version) und von der Fangemeinde dankbar aufgenommen, immerhin war nacktes Frauenfleisch zu sehen und der Grundsatz „Sex Sells“ galt in jeder Epoche der Menschheit und auch für den Black Metal. Diese Tatsache ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der gewissermaßen „outstanding“ ist.

Doch auch abseits von pathetischen, getrageneren und epischeren Teilen wird kräftig auf den Putz gehauen und mit Songs wie "Du Som Hater Gud" (Text von Herr Nagell aka Fenriz von Darkthrone) oder dem Titeltrack gezeigt, was eine aggressive und mächtige Black Metal – Harke ist. Schwarze Perlen wie "Immortality Passion" zeigen wieder alle Facetten dieses tollen Albums, galoppierend-rockige Teile, ausladende Epik und kontrollierte Raserei, wohingegen der Abschlußtrack "Transcendental Requiem of Slaves" gar experimentell und avantgardistisch anmutet. Während auf den Vorgängeralben ("Dark Medieval Times" & "The Shadowthrone") noch fest geknüppelt wurde, macht "Nemesis Divina" klar, wie sehr Satyricon schon damals rockten.

Diese knapp 43 Minuten norwegischer Black Metal (inklusive des stimmigen, naturfarbenen Artwork-Konzepts und der Bandpics der damaligen Zeit) waren der endgültige Schlag in die konservative schwarz-weiße Black Metal – Fratze und stellten die nächste Evolutionsstufe auf der BM-Entwicklungleiter dar, also quasi Black Metal V1.1. Noch nie zuvor war einer Band eine derart ausgewogene Balance aus episch-hymnischen Songteilen und schnellen Knüppelpassagen mit einem rockigen Schuß auf einem derart komplexen Songwritingniveau gelungen. Der Rest ist Legende, das Album war auch für Nicht-Black Metaller aufgrund seiner immens hohen Qualität und des großen Abwechslungsreichtums interessant und wurde dadurch zu einem genreöffnenden und breitenwirksam wichtigen Black Metal – Album. Satyricon rockten und blackten bis zum heutigen Tage, veröffentlichten mehr oder weniger nur sehr gute Alben mit progressiv-kunstvollem Bandkonzept und lassen sowohl Black Metal Männer als auch Frauen auf mehr aus dem Hause Satyricon hoffen!

Trackliste
  1. The Conquering/The Dawn Of A New Age
  2. Forhekset
  3. Mother North
  4. Du Som Hater Gud
  1. Immortality Passion
  2. Nemesis Divina (Göttliche Nemesis)
  3. Transcendental Requiem Of Slaves
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