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Cover  
Mekong Delta - Wanderer on The Edge of Time (CD)
Label: Aaarrg
VÖ: 11.06.2010
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Art: Review
Professor Röar
Professor Röar
(123 Reviews)
9.0
Knapp drei Jahre nach "Lurking Fear", dem klanglich etwas verunglückten Comebackalbum der Thrash-Progger um den exzentrischen Bassisten und Bandkonzeptionisten Ralph Hubert, schneit es uns nun ohne Vorwarnung und wie aus dem Nichts ein neues Album mit dem, wie üblich, geheimnisvollen und konzeptversprechenden Titel "Wanderer on the Edge of Time" ins Haus. Vom Line-up des Vorgängeralbums ist zwar niemand mehr dabei, dafür hat Ralph Hubert eine neue Mannschaft um sich geschart, die mit Leichtigkeit jedem bisherigen Line-up der vietnamesischen Flussreisenden das dreckige Mekong-Wasser fässerweise reichen kann. Unter anderem finden sich da mit Alex Le Mar der Frontmann der deutsche Progger Tomorrow's Eve und mit Drummer Alex Landenburg ein Studiofex allererster Güte, der auch schon bei Annihilator aushelfen durfte.

Waren Mekong Delta in ihrer Vergangenheit tatsächlich nicht jedermanns Sache, so könnte sich das mit dem neuen Album von Grund auf ändern. Wo früher mehr als gewöhnungsbedürftige Vocals dem Prog-unerfahrenen Hörer den letzten Nerv zogen - man erinnert sich mit Schrecken an die ersten akustischen Begegnungen mit Mekong Delta Ur-Vokalist Keil - , glänzt nun Le Mar mit eingängigen Vocals und einer absolut gewaltigen Gesangsleistung, die diese Bezeichnung auch definitiv verdient. Und wo vor 20 Jahren noch durchgehend in Lichtgeschwindigkeit Gitarren- und Bassläufe rauf und runter gewichst wurden, finden sich nun songdienlich platzierte Melodien und Riffs. Natürlich gibt es immer noch die Mekong Delta-typischen Thrash-Läufe, die wieder einmal unzählige frustgequälte Nachwuchsgitarristen in den musikalischen Freitod schicken werden – das Inferno aus Gitarren, Bass und Mörderdrums, das nach dem klassischen Gitarrenintro das Album eröffnet, lässt keine Zweifel daran, dass hier Mekond Delta am Werk sind. Doch grundsätzlich wirkt "Wanderer on the Edge of Time" wesentlich harmonischer als bisherige Alben, sehr oft gibt es ruhige Passagen oder gemächliche Tempi und vor allem Songs, an die man sich schon nach dem zweiten Hören erinnern kann, so nachzuvollziehen im für Mekong Delta-Verhältnisse schon beinahe hit-tauglichen "The 5th Element".
Ralph Hubert, der für das gesamte Songwriting verantwortlich zeichnet, ist als Komponist definitiv gereift und scheint verstanden zu haben, dass man anspruchsvollen Metal machen kann, ohne gleich nach den ersten Takten 99% der potentiellen HörerInnen für immer davon zu jagen. Denn zwischen all den Thrash-Attacken und Klassik- oder Jazzanleihen finden sich immer wieder ruhige oder eingängige Momente, die in das vermeintliche Chaos Struktur und Widererkennungswert bringen. Zeitweise fühlt man sich gar an Dream Theater erinnert, wenn beispielsweise im Song "Affection", einer reinrassigen Prog-Ballade mit Schmusefaktor, beinahe nur Akustikgitarren zum Einsatz kommen und mehrstimmige Vocals den Refrain aufbauen.

Schlussendlich kann man guten Gewissens sagen, dass Mekong Delta endlich der Spagat zwischen instrumentaler Höchstleistung und songschreiberischer Reife gelungen ist. "Wanderer on the Edge of Time" ist ein absoluter Kracher seines Genres geworden, der eine Band auf höchstem Niveau präsentiert und schon jetzt unter den Top-Veröffentlichungen des Jahres einzureihen ist. Da zudem erstmals auch die Produktion wirklich gelungen und transparent geraten ist, spricht wirklich nichts gegen die Anschaffung dieses Spitzenalbums, das tatsächlich homogen wie aus einem Guss klingt.

Vom Professor gibt’s für den lustigen Ralph Björn Eklund Hubert und sein Gefolge 9 vollständige Wanderausrüstungen inklusive Rucksack für die schweren Notenbücher, Erste-Hilfe-Notverbandspaket für die beim Skalen-rauf-runter-Spielen zerfetzten Finger, Stoppuhr, damit man sich beim Spazieren am Rande der Zeit auch trotz Höchstgeschwindigkeitsriffing nicht verspätet und zuletzt auch Seil, Karabiner und Steigeisen, damit die gesamte Mekong Delta-Crew fürs nächste Album gar noch ein wenig weiter rauf kommt und keinesfalls über den Rand der Zeit abstürzt.

Trackliste
  1. Konzertgitarren Intro
  2. Ouvertüre
  3. A Certain Fool ( Le Fou ) 1ter Satz
  4. 1tes Zwischenspiel - Gruppe
  5. The 5th Element ( Le Bateleur ) 2ter Satz
  6. 2tes Zwischenspiel - Gruppe
  7. The Apocalypt - World In Shards ( La Maison Dieu ) 3ter Satz
  8. 3tes Zwischenspiel - Konzertgitarre
  1. King With Broken Crown ( Le Diable ) 4ter Satz
  2. Intermezzo ( instrumental ) 5terSatz
  3. 4tes Zwischenspiel - Gruppe
  4. Affection ( L' Amoureux ) 6ter Satz
  5. 5tes Zwischenspiel - Gruppe
  6. Mistaken Truth ( Le Hérétique ) 7ter Satz
  7. Finale
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