Als ich den ungewöhnlichen Bandnamen vernahm, dachte meiner Einer zunächst weniger an die alte Franzosen Band Der Kaiser als an eine pseudointellektuelle Versammlung. Aber die Spatzen pfiffen es eh schon von den Dächern runter: ex-Spiritual Beggars Röhre Spice und ex-Defaced Guitaro Matthias Svensson stecken hinter dem ad absurdum führenden Etikett.

Der langen Rede kurzer Sinn: ein räudiger Bastard ist dieser Einstand geworden, der - auch wenn es die vier Volvoraner nicht gerne zur Kenntnis nehmen - sämtliche Slayer Trademarks, sei es der an Tom Araya erinnernde Brüllgesang oder das mächtig daher bratende Gitarren (War-) Ensemble, präsentiert. Stört aber nicht weiter, im Gegenteil: die ganze Scheibe quillt nämlich dermaßen fett, dreckig und so was von geil aus den Boxen, dass man, als z. B. eine "South Of Heaven" oder "Seasons In The Abyss" einst wochenlang unseren ersten CD Player blockierte, den Schweden für jenen wunderbaren Dèjà-vu Effekt ewig dankbar sein muss. Völlig gleichgültig, ob nun Thrash Granada der Marke "1919"/"Perfect" oder stampfende Midtempo Krawallpaunzen a la "Good Citizen"/"Noble Is Your Blood"/"Cemented Lies" mit der Tür ins Haus fallen, es wird euch nicht leicht gelingen, dieser Tonnen schweren Knüppel meets Rüppel Darbietung zu trotzen, selbst auf die Tatsache hin, dass gegen Ende der Strecke dem Quartett leicht die Luft ausgeht.

Nun denn, ihr stählernen Mander und Mandarinen, wieder einmal so richtig Lust auf deftige Totschläger Kost mit Rotzappeal? Dann heiß' ich euch herzlich willkommen im "Kaiserhof"