Eine interessante musikalische Erscheinung flattert mir hier aus Frankreich ins Haus. Nicht nur, dass Furia sauber gespielten und knackig produzierten Düster-Death-Metal mit melodischem Touch der feinsten Sorte von sich geben, nein, sie lassen auch eine ganze Geschichte in ihr Album einfließen und haben sämtliche Texte auf Französisch eingesungen! Gewöhnungsbedürftig ist es schon, wenn man sich französisches Gekreische einverleibt, doch spätestens nach dem 4. Song hat man sich daran gewöhnt. Genial sind hier nicht nur die fetzigen Rythmen, coolen Breaks und die ab und zu industriellen Parts, die sich in Form von schrägen Keyboardeinlagen in die Musik einschleichen, sondern auch der leider viel zu selten auftauchende weibliche Gesang (den Adeline von einer mir bislang unbekannten Formation Namens Akin beisteuert). Eine gehörige Portion Fantasytouch, ein Feingefühl für interessante Kompositionen und eingänige Melodien, sowie die Originalität und die französischen Texte (Exotenfaktor) machen Furia für mich zu einem wahren Geheimtipp, der sich zwar nicht so leicht mit anderen Bands vergleichen lässt, doch Fans von Combos wie Suidakra sicher nicht schlecht gefallen wird (auch hier lässt sich kein direkter Vergleich ziehen, doch haben mich die Fantasy-Motive und einige musikalische Passagen spontan daran erinnert). Das (auf Deutsch übersetzte) Album „Ein See aus Tränen und Blut“ ist sicher eine der spannendesten musikalischen Erscheinungen aus Frankreich, die mir in letzter Zeit so um die Ohren gesaust sind. Epische Passagen wie in „Le jugement d’une conscience“, schnelle Riffs, Chöre oder der wunderschöne Weibliche Gesang (etwa in „Ferme Les Yeux“) beweisen, dass in dieser Band eine Menge Talent steckt! Furia schaffen mit ihrem Konzeptalbum rund um den Helden Harès ein Fantasy-Epos der feinsten Sorte, das sich zwischen schnellen Death Parts, gothic-doom Klängen und melodischen Düstermelodien in alle möglichen musikalische Richtungen wagt. Prädikat wertvoll!