HomeNewsReviewsBerichteTourdaten
ImpressumDatenschutz
Anmeldung
Benutzername

Passwort


Suche
SiteNews
Review
Paul DiAnno:Warhorse
Warhorse

Review
Aktiv Dödshjelp
Send Dudes

Review
The Vision Bleak
Weird Tales

Review
F.K.Ü.
The Horror And The Metal

Review
King Diamond
Masquerade Of Madness
Upcoming Live
Innsbruck 
Wörgl 
Statistics
6594 Reviews
458 Classic Reviews
283 Unsigned Reviews
Anzeige
Cover  
Riger - Des Blutes Stimme (CD)
Label: CCP Records
VÖ: 2002
Homepage
Art: Review
Heimdall
Heimdall
(8 Reviews)
8.0
Nachdem seit dem Vorgänger "Hamingja" gut drei Jahre vergangen sind, meldet sich die nach Riger ("Rigr" ist eine Figur aus dem "Rígsmál" der Edda und entspricht vermutlich dem nordischen Gott Heimdall) benannte Formation aus Frankfurt/Oder mit einem neuen Pagan-Black-Metal-Streich zurück. Thematisch von Beginn an der nordisch-germanischen Mythologie und dem Heidentum gewidmet, hinterlassen die Songtitel und Texte wie auch schon das "Hamingja"-Cover teilweise einen etwas zwiespältigen Eindruck, aber nach kurzer und kaum aufschlussreicher Recherche beschloss ich, mich vor vorschnellen politisch-moralischen Urteilen zu hüten und mich in diesem Review ausschließlich der künstlerischen Seite von Riger zu widmen. Bestimmt werden die nächsten Interviews mit den Musikern ausreichende Antworten auf alle offenen Fragen gewähren.

Inzwischen hat sich die Band vom Keyboarder getrennt und den Bassisten gewechselt. Das nunmehrige Quintett geht viel direkter als bisher zu Werke, was insgesamt in einer besseren Harmonie mit den poetischen, nicht selten blutrünstigen Texten resultiert. Schon der Opener "Des Blutes Stimme" gibt Aufschluss über den neuen akustischen Stil: auf minutenlange Keyboard-Intros völlig verzichtend kommt der Fünfer direkt zum Punkt, klingt rau und ein bisschen dreckig, aber dennoch keineswegs schlampig. Double-Bass unterlegt die Strophen, Rhythmuswechsel markieren die Übergänge von und zu Zwischenpassagen. Die Songs sind nicht etwa nach Schema F aufgebaut, sondern trotz ihrer Einfachheit intelligent arrangiert. So gehen die Stücke auch direkt "ins Blut", ohne dass sie beim dritten Durchlauf schon wieder fad werden.

Der zweite Track "Irminsul" handelt von der aus der Edda auch als Yggdrasil bekannten Weltesche. Nach einigen Flageolett-Tönen im kurzen Intro baut sich der Song erst mit ruhiger Flüsterstimme langsam und filigran auf, um dann trotz nur drei (zumeist zwei) Akkorden zu epischer Breite anzuschwellen. Lyrisch anspruchsvoll singt die Truppe Hymnen über Blut und Geist der germanischen Vorfahren. Dann heißt es "Auf die Ahnen!", wenn noch ein letztes Met-Horn geleert sein will, ehe der Feind am Horizont die scharfen Schwerter zu spüren bekommt. Auch hier gliedern sich ruhigere Passagen in den eher beschwingten 6/8-Takt ein. "Wjerewulf" wird hingegen anfangs von schweren Riffs unterlegt und spannt dann einen temporeichen Bogen, bis sich im wiederum epischen Schlussteil der Kreis unter (Wer-?) Wolfsknurren schließt. Nach zwei weiteren Stücken ("Homo Decadencia" und "Im Graun der Nächte" mit feinen Drums) peitschen in "Teutonenzorn" Rhythmus und Gesang gleichermaßen den Hörer auf imaginären Schlachtfeldern voran, ehe sich am Ende unter die Schlachtrufe und das Schwertergeklirr ein Ton mischt, als würde Samwise Gamgee mit der Bratpfanne einem Ork die Nase plätten. Herrlich! Odins gefallene Krieger, die Einherjer, werden danach in "Woutes Heer" besungen, bevor die akustische Ballade "Im Gedenken..." mit Flüsterstimme einen emotionsreichen Abschluss des Albums herbeiführt.

"Des Blutes Stimme" ist zwar kein absoluter Geniestreich, jedoch ein hochqualitatives Pagan-Black-Metal-Album. Der Verzicht auf den "Keyboard-Schnickschnack" kommt der Band eindeutig zugute. Hier ist weniger mehr! Alle Songs halten in meinen Ohren annähernd dasselbe Niveau, wobei hier und da durchaus Verbesserungen möglich wären. Gerade der Abschlusstrack könnte, sauberer und gefühlvoller gespielt, richtige Gänsehaut erzeugen. Die von Ingo Tauer verfassten Texte sind, mögliche Zweideutigkeiten beiseite gelassen, von hoher Qualität und erzeugen lebendige Bilder und Sequenzen. Sein Gesang (besser gesagt Flüstern und Grunzen) zeigt mehrere Facetten und passt ebenso gut ins Konzept wie die abwechslungsreichen Drums und die eher simplen, aber markanten Gitarrenriffs sowie die soliden Bassläufe. Kurzum, es sind genau die richtigen Zutaten für ein feines Pagan-Metal-Werk (Gesamtspielzeit leider nur etwa 47 Minuten), welches die Konkurrenz wahrlich das Fürchten zu lehren vermag. Als Freund des Genres zücke ich bedenkenlos die "8" und kann allen ebensolchen nur wärmstens empfehlen, demnächst dem Silberscheiben-Händler Eures Vertrauens einen Besuch abzustatten und zumindest in das Album hineinzuhören. Dem Grundsatz "the third album is gonna make it or break it" gemäß lautet mein Fazit also: "Des Blutes Stimme" made it! :-)
Trackliste
  1. Des Blutes Stimme
  2. Irminsul
  3. Auf die Ahnen
  4. Wjerewulf
  5. Homo Decadencia
  1. Im Grau'n Der Nacht
  2. Teutonenzorn
  3. Woutes Heer
  4. Im Gedenken...
Paul DiAnno:Warhorse - WarhorseAktiv Dödshjelp - Send DudesThe Vision Bleak - Weird TalesF.K.Ü. - The Horror And The MetalKing Diamond - Masquerade Of MadnessRevolution Saints - Against The WindsThis Ending - Crowned In BloodWings Of Steel - Gates Of TwilightNoveria - The Gates Of The UnderworldScott Stapp - Higher Power
© DarkScene Metal Magazin