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Mötley Crüe, Hinder, Theory Of A Deadman
16.03.2009, Madison Square Garden, New York City 
 
Maggo
Maggo
(23 Live-Berichte)
Der Name Mötley Crüe steht seit nunmehr fast 30 Jahren für Skandale, Exzesse, Dekadenz und verbrannte Erde, wo immer die vier „Bad Boys Of Rock´N´Roll“ aus Hollywood, Kalifornien ihren Allerwertesten auch hinbewegt haben. Anderseits steht das Bandlogo mit den in den USA so ungewohnten Umlauten auch für über 40 Millionen verkaufte Tonträger, unzählige grandiose Hit-Songs für die Ewigkeit und abertausende sagenhafte Liveshows auf den Bühnen dieser Welt.

Die Herren Vince Neil, Nikki Sixx, Tommy Lee und Mick Mars haben Trends kommen und gehen gesehen, haben diese in den 80igern mitunter selber kreiert, haben ihre Bandgeschichte in Buchform („The Dirt“) zu einem Bestseller werden lassen und können weiterhin hoffnungsfroh in die eigene Zukunft blicken, sind sie doch im Jahre 2009 in den USA noch immer allseits präsent und weiterhin in der Lage, die großen Arenen des Landes problemlos zu füllen.

Nach dem Release des mittlerweile 9. Studioalbums "Saints Of Los Angeles" (zum Review) im vergangenen Jahr, steht 2009 als erstes eine massive US-Tour auf dem Programm. Und anlässlich des Gigs der Sultane des Sleaze in den geheiligten Mauern des altehrwürdigen Madison Square Garden in New York City war schon im Vorfeld klar, dass unser Hollywood-Korrespondent natürlich „mittendrin statt nur dabei“ sein wird, um unsere Vorfreude auf die kommenden Europa-Konzerte von Mötley Crüe im Frühsommer noch zu steigern. Hier der Bericht…




Gleich vorweg - Mötley Crüe ist eine Band, die man – europäische Festivals hin, Deutschland-Tour im Juni her – wenn man sie wirklich in ganzer Pracht erleben will, ganz einfach im „Heimspiel“ sehen muss. In US of fucking A fühlen sich die Rabauken wohl, können in den hiesigen Mega-Arenen die volle Produktion fahren, müssen sich nicht von bayrischen feuerpolizeilichen Vorschriften ihrer enormen Pyro-Show berauben lassen und müssen nicht staunende, fragende Massen ertragen, die mit ihren Schul-Englisch-Kenntnissen natürlich keine Ahnung haben können, was der gute Herr Lee von ihnen will, wenn er seine im amerikanischen Rapper-Slang abgehaltene Stand Up-Comedy vorführt.

Daher – ein paar Dollar zusammengekratzt - ´ne saubere Unterhose eingepackt - hinein in den Flieger – mal eben nach New York gejettet – und schon kann die Party mit der Elite Hollywoods losgehen.

Die Darkscene-Interview-Anfrage für den heutigen Tag hat das Mötley Crüe-Management mittels eleganter Ignorierung sämtlicher Kontaktversuche per Mail oder Fax ziemlich „souverän“ abgelehnt. Trotzdem wirft euer Reporter die Flinte nicht sofort ins Korn und wittert nach der Pressekonferenz zur Präsentation von „Crüefest 2“ (diesen Sommer mit Mötley Crüe, Godsmack, Theory Of A Deadman, Drowning Pool und den Charm City Devils) in den Fuse TV Studios an der 7th Avenue eine weitere Chance, ein paar Takte mit Mr. Sixx zu wechseln. Mehr als zu einem im Gedränge meiner schreibenden bzw. auch mit richtigen Kamerateams anwesenden Kollegen entstandenen Foto per Handy hat´s leider nicht gereicht.

Na ja. Auch egal. Noch schnell in mein cremiges Pretty Boy Floyd-Shirt geschlüpft und schon geht´s ziemlich zeitig auf in den Tower B, Gate 72, Section 311, Box B, Seat 5 von New Yorks wohl bekanntester Konzerthalle – dem inzwischen doch schon ziemlich in die Jahre gekommenen Madison Square Garden, der noch heuer zu einer top modernen Arena umgebaut werden soll. Der Anpfiff war laut Ticket für 18.30 geplant und pünktlich auf die Sekunde starteten The Last Vegas aus Chicago, Illinois in ihren 20-minütigen Set kerniger, ungestümer Sleaze-Schmankerln, wie wir sie ansonsten heutzutage nur mehr aus Skandinavien zu hören bekommen. Die Band hat diesen Support-Slot bei einem von Mötley Crüe im letzten Jahr initiierten Band-Contest gewonnen, bei dem sie sich gegen immerhin 8.000 (!!!) Bands durchsetzen konnten. Hut ab. Geile, aber kurze Show.



Weiter ging´s dann mit den schon bekannteren Theory Of A Deadman, die mich musikalisch jedoch absolut kalt ließen. Typischer, durchschnittlicher, langweiliger College Rock, wie er hier in Amerika von den Medien schon viel zu lange viel zu hoch gepusht worden ist. „Kinderkacke“, die jedoch – wen wundert´s – von den überraschenderweise doch ziemlich zahlreich anwesenden Teenies zu diesem frühen Zeitpunkt des Abends schon verhältnismäßig gut abgefeiert worden ist.

Von ganz anderem Kaliber präsentierten sich da schon Hinder aus Oklahoma City. Mit bereits zwei Alben (das 2005er Debüt "Extreme Behaviour" ging bis dato bereits über 3 Millionen Mal über den Ladentisch) und einem fetten Major-Deal in der Hinterhand promoten die fünf Neo-Sleazer ihren neuesten Longplayer "Take It To The Limit" in souveräner Manier. Hinder klingen wie eine mit viel, viel Dreck angereicherte Mischung aus Buckcherry, Hardcore Superstar und Aerosmith, haben massenweise zwingendes Songmaterial am Start und überzeugen die anwesenden Mötley Crüe-Fans mit einer spielfreudigen, enthusiastischen Darbietung, die von der kaum mehr überbietbaren Rockstar-Performance der mit einem Wahnsinns-Organ ausgestatteten Frontsau namens Austin Winkler gekrönt wurde. Ganz große Klasse, meine Herren. Hinder zeigen dem Einheitsbrei, der in den USA heutzutage Rockmusik genannt wird, einen überdimensionalen akustischen Mittelfinger und machen für die Zukunft einige Hoffnung, dass es überm Teich vielleicht doch noch einige AOR-Leute gibt, die nicht ganz taub sind und zumindest noch einen winzigen Funken Ahnung von authentischer Rockmusik haben.

So schön das bisherige Vorgeplänkel teilweise auch anzusehen und –hören war – Punkt 21.15 ist das alles nur mehr Nebensache. Die Lichter gehen aus, die Arena bis auf den letzten Sitz gefüllt, die mächtige Bühne durch einen schwarzen Vorhang verhüllt – rifft Mr. Mars die ersten Töne des Dr. Feelgood-Krachers "Kickstart My Heart" ins noch dunkle Mega-Oval. Als dann in der Folge Tommy Lee und der Rest der Band in den Song einsetzen, der Vorhang durch eine mehrsekündige pyrotechnische Explosionskaskade förmlich pulverisiert wird und Vince Neil, der immer blonde Oberstecher vom Sunset Strip in körperlicher Bestverfassung die Bühne betritt, sind die 20.000 Mötley Maniacs bereits innerhalb weniger Takte von 0 auf 100 sprichwörtlich „ge-kick-startet“ worden. Ohne jede Gnade legt die Crüe gleich ein weiteres Scheit namens "Wild Side" ins Feuer und als im Anschluss daran 40.000 pumpende Fäuste rhythmisch zu ohrenbetäubenden „Shout“/„Shout“/„Shout“ – Gesängen in die Höhe getrieben werden, haben Mötley Crüe mit ihrer gnadenlosen Darbietung von "Shout At The Devil" nach gut 10 Konzertminuten bereits auf voller Länge abgeräumt und die Masse frisst der Band sozusagen aus der Hand. Unterstützt von einer perfekt designten Lichtshow und einem Pyro-Spektakel der Sonderklasse setzt die Band weiterhin den unumstrittenen Standard für spektakulärsten Stadienrock. Weiter geht´s mit "Saints Of Los Angeles" vom letztjährigen gleichnamigen Album, bevor mit dem niemals abgenützten "Live Wire" ein doch eher überraschender Song-Block vom Debütalbum "Too Fast For Love" eingeleitet wird. Der gleichnamige Song "Too Fast For Love" und speziell das anschließende "On With The Show" treiben selbst abgebrühten Die Hard-Fans die Tränen vor Glück in die Augen, werden diese Songs von der Crüe doch nur äußerst selten performt. Die nächste Überraschung folgt auf den Fuß, als Nikki Sixx, der irgendwann dem Teufel seine Seele verkauft haben muss – der Mann altert ganz einfach nicht – einen Song ankündigt, der laut Aussage des Mötley-Bosses seit fast 25 Jahren nicht mehr gespielt wurde. "Jailhouse Rock", der alte Elvis-Klassiker wurde in der schweißtreibenden Fassung des "Girls Girls Girls"-Albums zum Besten gegeben. Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet. Genial.

Erste kleine Verschnaufpause für die Band, denn Tommy Lee setzt sich mit einer Flasche Jägermeister „bewaffnet“ an den vorderen Bühnenrand, plauscht mit den Fans und gibt eine Runde Jäger aus bis das Fläschchen spätestens in Reihe 3 bereits dem „Leergut“ zugeführt wird. Musikalisch fortgesetzt wird der Abend mit dem Doppelpack "Motherfucker Of The Year" bzw. "White Trash Circus" vom neuen Album, bei dem die Frontmänner aller Bands, die am diesjährigen Crüefest 2 teilnehmen werden auf die Bühne gebeten werden, um sozusagen ein bisschen Werbung in eigener Sache zu betreiben. Weiterhin jagt die Crüe einen Hit nach dem anderen in die begeisterte Masse. "Don´t Go Away Mad", "Same Ol´ Situation", "Primal Scream", "Looks That Kill", "Girls Girls Girls" - ganz großes Kino bis mit "Dr. Feelgood" der reguläre Set wiederum mehr als eindrucksvoll beendet wird.

Zugabe gibt´s zwar nur eine, aber die hat´s nicht nur musikalisch in sich, sondern wird auch – ganz dem Mötley Crüe-Motto „Schneller, Höher, Weiter“ in typischer Crüe-Manier „over the top“ absolviert. Während "Home Sweet Home" gibt´s einen dermaßen massiven Konfetti-Schauer zu bestaunen, dass sowohl Bühne als auch Arena am Ende des Songs sozusagen im „Tiefschnee“ versinken. Ein beeindruckender Abschluss einer sensationellen Show einer wohlgeschmierten Mötley Maschine, die live auch im höheren Lebensalter noch alles niederwalzt, was sich ihr in den Weg stellt.

Mötley Crüe zeigten einmal mehr eine perfekte Symbiose aus grandiosen Songs und perfekten Showelementen. Das ist Entertainment, wie es heutzutage nur mehr ganz wenige Bands zustande bringen und wer denkt, Mötley Fans bestehen im Jahre 2009 überwiegend aus nostalgischen Mitvierzigern/-innen mit Bierbäuchen bzw. massiven Zellulitis-Beeinträchtigungen unterhalb der 80er-Dauerwelle hat sich mächtig getäuscht. Unzählige Teenies bevölkerten das Konzert dieser Glam-Ikonen aus Hollywood und rasteten zu Songs, die zum Teil weit älter sind als sie selbst, aus als gäbe es kein Morgen. Gute Aussichten also für eine Band, die schon seit 20 Jahren für tot erklärt wurde…

In diesem Sinne... CRÜE CRÜE CRÜE CRÜE CRÜE

Setlist: Madison Square Garden/16.3.09

Kickstart My Heart
Wild Side
Shout At The Devil
Saints Of Los Angeles
Solo Mick
Live Wire
Too Fast For Love
On With The Show
Jailhouse Rock
Motherfucker Of The Year
White Trash Circus
Don´t Go Away Mad
Same Ol´ Situation
Primal Scream
Looks That Kill
Girls Girls Girls
Dr. Feelgood

Home Sweet Home

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