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Bon Jovi, Def Leppard
05.07.2019, Olympiapark, München 
Bon Jovi  
Maggo
Maggo
(23 Live-Berichte)
Die unumstößliche Devise des Konzertjahres 2019 kann eigentlich einzig und allein nur lauten: "Stadionrock pur". Nach hunderten Konzerten in den letzten 30 Jahren, in denen die gesamte Bandbreite an Veranstaltungsorten - von miefigsten Miniclubs, gediegenen Midsize-Venues über fantastische Arenen bis hin zu den kolossalsten Stadien von London bis New York, von Stockholm bis Mailand und von Tokio bis Los Angeles - "in the name of Rock'n'Roll" - bereist wurden, scheint es nur der natürliche Lauf der Dinge zu sein, in subjektiver Ermangelung aufregender nachstoßender Newcomer-Bands sich auf einige wenige Konzert-Goodies zu beschränken, diese aber umso intensiver zu genießen.

Ich habe für meine Wenigkeit daher entschieden, 2019 den alten Helden der Szene meine Aufwartung zu machen und möglicherweise ein letztes Mal in den Genuss von mächtigen Stadionrockproduktionen zu kommen, die auch einem abgebrühten Konzertgänger in der zweiten Hälfte seiner vierten Lebensdekade nochmals Gänsehaut verursachen und für feuchte Augen der Begeisterung sorgen.



Da uns der gute Ozzy von Feber 2019 auf März 2020 vertröstet hatte, startete der diesjährige Nostalgie-Trip im Mai beim wider Erwarten überzeugenden Abschlussbesuch der Ikonen von Kiss. Absolute Machtdemonstrationen der britischen Hardrock-Könige von Def Leppard und der Truppe rund um Sir David Coverdale namens Whitesnake folgten dann beim Schweizer „Rock The Ring“-Festival im Juni. Meine Eindrücke zu den superben Performances der beiden Dinosaurier decken sich zu 100% mit dem von Kollege Tom im benachbarten Mailand Gesehenen. zum Live-Review aus Milano)

Nächste Station war – ganz klar – der am 5.7.2019 mit viel Vorfreude angetretene Besuch im Münchner Olympiastadion, um den guten alten Jon aus New Jersey mit runderneuerten Strahler 80-Beißerchen wiederzusehen. Dass Sheffield's Finest Def Leppard auch wieder mit von der Partie sein würden, war ein bejubelter Bonus.



Also mal wieder die redaktionsinterne schwarze Stretchlimousine inklusive Chauffeur aus der Garage des Chefredakteurs geordert und schon gleitet man entspannt in Richtung Weißwurstäquator. Wer dachte, dass eine Abfahrt aus Innsbruck um 14.00 früh genug wäre, um das 160 km entfernte Olympiastadion früh genug zu erreichen, um vor dem für 18.30 angesetzten Start von Def Leppard noch in Ruhe ein Begrüßungsbierchen genießen zu können, der... na ja... dachte falsch. Dass neben dem Event im Stadion, auch Elton John sein Klavier in die nachbarliche Olympiahalle schieben ließ... das war bekannt. Dass bei Bilderbuchwetter der halbe Parkplatz des Olympiaparks von Besuchern des Tollwood-Festivals schon seit Mittag belegt sein würde, das wurde leider nicht einkalkuliert.



Aber egal... Punkt 18.25 wurde gerade noch pünktlich das Stadion zu den Klängen vom "Personal Jesus"-Intro geentert und wieder einmal schafften es Def Leppard 70 Minuten lang eine Hardrock-Show der Spitzenklasse abzuliefern.
Mehr muss nicht gesagt werden. Fazit: That's how the big boys do it!
Nähere Details zur Performance bitte einfach dem Bericht vom Kollegen Tom aus Mailand entnehmen (hier geht's gleich nochmals zum link der Milano, Show!).



Setlist Def Leppard:

1. Rocket
2. Animal
3. Let It Go
4. When Love and Hate Collide
5. Let's Get Rocked
6. Armageddon It
7. Love Bites
8. Bringin On The Heartbreak
9. Switch 625
10. Hysteria
11. Pour Some Sugar on Me
12. Rock of Ages
13. Photograph



Mit viel Vorfreude im Gepäck und einem kühlen Bierchen in der Hand vergehen die Minuten bis zum Beginn von Bon Jovi im Nu und Punkt 20.30 starten die verbliebenen Gründungsmitglieder Jon Bongiovi, Tico Torres, David Bryan plus Mietpersonal mit "This House Is Not For Sale" in ihren 2 ½ -stündigen Set vor 72.000 Zusehern. Gut schaut er aus, der gute alte Jon. Mit Würde ergraut und gealtert, mit etwas weniger Würde die ultraweißen Zähnchen runderneuert. Stimmlich trotz der immer vorhandenen Unkenrufe der sogenannten Musikpolizei absolut top für einen Mann mit dem Jahr 1962 in der Geburtsurkunde. Der Sound kristallklar. Die Show auch optisch eine Finesse. Bei der zu erwartenden Hit-Dichte scheint doch wirklich alles angerichtet zu sein für einen Abend der Superlative.



Jedoch will der Funke irgendwie bei mir nicht so recht überspringen. 71.999 Menschen sind an diesem lauen Sommerabend begeistert. Ich nicht. An den Songs und der Performance kann es nicht liegen. Die Band präsentiert in souveräner Manier einen ausbalancierten Greatest Hits-Set, der fast jede Ära der Gruppenhistorie berücksichtigt. Das Stadion wird mit jedem Gassenhauer noch lauter, noch begeisterter und noch textsicherer.
Mir fällt die Lade jedoch immer noch weiter gen Süden. Was stimmt bloß nicht mit mir?

Dass Ritchie Sambora nicht mehr mit von der Partie ist, das ist nichts Neues. Daran kann es nicht liegen. Der Mann mit dem coolsten Cowboyhut im Großraum New York fehlte ja schließlich auch beim letzten Gig von Bon Jovi in genau derselben Venue im Mai 2013 schon. Hat man das Fehlen des Ausnahmegitarristen damals noch meisterhaft zu kompensieren gewusst, geht einem Mr. Sambora dieses Mal an allen Ecken und Enden ab, wenngleich das Ersatzpersonal nicht den geringsten Anlass zur Kritik gibt.



Ich sehe mich wieder im weiten Oval um. Es ist wird gesungen, es wird getanzt. Man hat fast den Eindruck, es wird gleich begonnen zu schunkeln. DAS IST ES. Genau das ist der springende Punkt. Diese Show hat nämlich mit einer Rockshow nicht mehr das Geringste zu tun. Das ist die Schlagerparade am Wörthersee im US-Style halt. Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen.

Wurden bei "Raise Your Hands" sogar noch vor sechs Jahren 142.000 Fäuste brüllend in den Himmel gestreckt, fordert Herr Jon Bon Gabalier seine Jünger im Jahre 2019 auf, mit Armbewegungen, die maximal Eiskunstläufer bei Hebefiguren einsetzen müssen, die textliche Message des Songs vom grandiosen "Slippery When Wet"-Album zu unterstützen. Wurden früher bei "Lay Your Hands On Me" noch ungehemmt innerhalb von ca. fünf Minuten Schäferstündchen mit Unbekannten eingeleitet, so drückt die Henriette neben mir ihrem Hubert den Arm weg mit dem Hinweis "Sex hast schon zum Geburtstag gekriegt". Und in diesem Moment der Flashback auf ein Ereignis kurz vor Konzertbeginn. Da dachte ich mir doch glatt, wo der an mir vorübergehende Typ denn bloß diesen "Always"-Rückenaufnäher gekauft haben könnte?



Zusammenfassend muss nochmals betont werden, dass von Bon Jovi an diesem Abend alle Komponenten einer fantastischen Show abgeliefert wurden. Technisch perfekter geht kaum. 71.999 Menschen gehen lächelnd und glücklich nach Hause. Im Endeffekt alles richtig gemacht, wenn man damit leben kann, dass Hr. Bongiovi heute seine Metamorphose zur US-Version von Hansi Hinterseer abgeschlossen hat. Sehr schade.

Henriette und Hubert sind auch ohne Sex glücklich und freuen sich schon auf die nächsten Playback-Auftritte von Helene Fischer und Konsorten.

Und was ist mit mir???




Setlist Bon Jovi:
Hells Bells (AC/DC song intro)
1. This House Is Not for Sale
2. Raise Your Hands
3. You Give Love a Bad Name
4. Born to Be My Baby
5. Roller Coaster
6. Lost Highway
7. Runaway
8. We Weren't Born to Follow
9. Have a Nice Day
10. Keep the Faith
11. These Days
12. Who Says You Can't Go Home
13. In These Arms
14. It's My Life
15. We Don't Run
16. Wanted Dead or Alive
17. Lay Your Hands on Me
18. Captain Crash & the Beauty Queen From Mars
19. I'll Sleep When I'm Dead
20. Bad Medicine
---
21. I'll Be There for You
22. Livin' on a Prayer



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