HomeNewsReviewsBerichteTourdaten
InterviewsLiveSpecialsArchiv ImpressumDatenschutz
Anmeldung
Benutzername

Passwort


Suche
SiteNews
Review
Necrophobic
In The Twilight Grey

Review
Blood Red Throne
Nonagone

Review
Health
Rat Wars

Review
The Pineapple Thief
It Leads to This

Review
Dokken
Heaven Comes Down
Upcoming Live
Wien 
Essen 
Hamburg 
München 
Stuttgart 
Statistics
281 Interviews
388 Liveberichte
194 Specials
Anzeige
Accept
25.05.2019, Congresshalle, Saarbrücken 
Symphonic Terror Tour with the Orchestra Of Death  
UwePilger
UwePilger
(11 Live-Berichte)
Bereits 2017 fand in Wacken das erste Konzert mit Orchesterunterstützung in der Geschichte von Accept statt. Damals noch in drei Parts aufgeteilt (Accept „normal“, Wolf Hoffmann Solo, Accept mit Orchester), hat Wolf Hoffmann nun die ganze Geschichte als reine „Accept Orchestershow“ auf Tournee geschickt (natürlich nimmt er auch selbst daran teil) und ist auch ein gewisses Risiko damit eingegangen, schließlich ist so etwas nicht unbedingt zu kalkulieren was den Zuspruch betrifft.

Wie ernst Wolf diese Sache nimmt sieht man u.a. an der Tatsache, dass ausschließlich Hallen gebucht wurden, die komplett bestuhlt sind. So auch die Congresshalle in Saarbrücken, die zwar eine schöne Location ist, Rockbands hier aber gegen Null tendierend Halt machen.
So reisen wir auch gespannt in die Landeshauptstadt des kleinsten Bundeslandes und nehmen auf den für uns reservierten Stühlen auf der Empore !! platz. Auffallend ist, dass der bei Accept Konzerten eh schon im mittleren Bereich liegende Altersdurchschnitt, noch wesentlich höher zu liegen scheint. Ob es an den Ticketpreisen liegt, die ich für solch einen Aufwand eigentlich für angemessen halte, oder daran, dass Klassik halt einfach nicht Rock ist, kann man nur spekulieren.
Keine Vorband und über 2 Stunden Vollbedienung mit allerlei Überraschungen liegen also vor uns und gleich zu Beginn, als der Vorhang fällt, stechen einige Dinge sofort ins Auge. Die Bühne gehört Wolf Hoffmann, das Schlagzeug rechts und das 18 köpfige Orchester links platziert, haben Hoffmann und seine beiden Sidekicks volle Entfaltungsfreiheit. Zu den erwähnten Mitspielern gehören Drummer Christopher Williams und später auch Mark Tornillo, die ja bei Accept nun auch schon einige Zeit fester Bestandteil sind, auch der neue Bassist Martin Motnik und, eine weitere Überraschung, nicht Uwe Lulis an der zweiten Gitarre sondern ebenfalls der von der Wacken-Show (dort nur im Mittelteil) bekannte Philip Shouse (Ace Frehley), der angeblich nur für diese spezielle Tour verpflichtet ist (abwarten).

Darüber hinaus ist im Gegensatz zum Erstversuch auch eine Violistin mit ins Tour Line Up eingebaut worden. Ava-Rebekah Rahman heißt die hübsche Dame und ist angeblich eine Nachfahrin des bengalischen Königshauses und wuchs in England auf. Zum ersten Mal trat sie im Alter von zehn Jahren mit dem National Orchestra auf, seitdem hat sie unter anderem fürs BBC Symphony Orchestra, fürs London Philharmonic Orchestra sowie fürs Prague Philharmonic gespielt.

Als Ouvertüre werden 5 Stücke geboten die auf Hoffmanns Solo Album enthalten sind, quer durch das Schaffen von Mozart, Beethoven, Mussorgsky und Vivaldi9 und bilden so den ersten teil des Abends. Als man sich so langsam doch schon fragte, ob vielleicht auch Mark Tornillo ebenfalls nicht mit von der Partie ist, erscheint der sympathische Herr dann doch und legt gut gelaunt mit "Princess of the Dawn" den Startschuss zum eigentlichen Teil des Abends. "Stalingrad", "Breaker" und "Dark Side of my Heart" folgen und es ist erstaunlich, wie gut diese Songs geeignet sind um in diesem Rahmen zu funktionieren und noch voluminöser und bombastisch um die Ecke zu kommen. Im weiteren Verlauf erklingen noch einmal drei weitere Klassik Stücke, die immer dazwischen mit deftigen Hits aus der Accept History abwechseln und die Zuschauer regelmäßig von ihren Sitzplätzen reißen. Die Stimmung ist klasse, das Ambiente mal anders aber außergewöhnlich gut und auch das Orchester scheint durchaus Spaß an der Sache zu haben. Schließlich ist ein Ausflug in die Rockmusik ja nichts Alltägliches. Lediglich die Masken in Totenkopf Optik sind vielleicht nicht jedermanns Sache und auch der Dirigent, der den ganzen Abend in einer dicken Kutte mit Kapuze UND Maske seinen Job macht, hat nicht nur mir mehrfach Respekt abgenötigt.

Die Zugaben gestalten sich natürlich nochmal zum Triumphzug, hat man mit "Balls To The Wall", "Teutonic Terror" und "Fast As A Shark" doch hinreichend Material, um den Fans dieses Erlebnis nachhaltig in der Erinnerung festzurammen.

Als Fazit bleibt zu sagen, dass Accept bzw. Hoffmann, ihren Weg unbeirrt und perfektionistisch gehen und auch dieses Experiment wieder nachhaltig zu einer Messlatte für Nachahmer gemacht haben. Man kann streiten, ob Accept noch Accept sind, oder ob es, zumindest auf dieser Konzertreise, eine Wolf Hoffmann Solo Show ist, letztendlich ist es ein großartiges Spektakel, welches wohl wirklich jeden im Saal und der Tribüne restlos begeistert hat. Mark Tornillo lässt schon viele Jahren einen Udo Dirkschneider nicht vermissen und ist mittlerweile selbst schon 10 Jahre in der Band und hat sich ebenfalls zu einem Aushängeschild entwickelt. Spaß hatten aber sichtbar ALLE Musiker auf der Bühne. Was gibt es am Ende besseres, als zufriedene Künstler und Zuschauer.
Bedanken möchte ich mich einmal für die oftmals so großartige und unkomplizierte Zusammenarbeit bei Markus Wosgien und Nuclear Blast und die Akkreditierung.


Setlist:

Night On Bald Mountain
Scherzo
Pathétique
Vivaldi Double Cello Concerto in G Mino
Mozart Symphony No. 40 in G Minor

Princess Of The Dawn
Stalingrad
Dark Side Of My Heart
Breaker
Swan Lake
Shadow Soldier

The Moldau
Arabian Dance
Aragonaise

Metal Heart
No Regrets
Kill The Pain
Fast As A Shark


Zugaben:

Shades Of Death
Teutonic Terror
Balls To The Wall
Necrophobic - In The Twilight GreyBlood Red Throne - NonagoneHealth - Rat WarsThe Pineapple Thief - It Leads to ThisDokken - Heaven Comes DownLeaves' Eyes - Myths Of FateSurgical Strike - 24/7 HATECognizance - PhantazeinJudas Priest - Invincible ShieldBeartooth - The Surface
© DarkScene Metal Magazin