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Amorphis, Leprous, The Man-Eating Tree
05.01.2012, Rockhouse, Salzburg 
 
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(2 Live-Berichte)
Unwetterwarnungen bereits im Vorfeld über massiven Dauerschneefall bis in Tiefe Lagen, orkanartige Wirbelstürme und Wintergewitter sind mitunter nicht die besten Voraussetzungen für eine Konzertreise in das benachbarte Salzburg, aber zum einen wurde die Möglichkeit letzten Sommer in Balingen, wo Amorphis als Hallenheadliner am ersten Tag leider zeitgleich mit Accept das letztjährige Bang Your Head Festival (zum Festivalbericht) einheizten, nicht genutzt und zum zweiten sind die letzten vier mehr oder weniger gleichwertig grandiosen Veröffentlichungen der sympathischen Finnen einfach zu gut, um Trübsal zu blasen bzw. zu Hause zu bleiben. Und so musste trotz teilweiser chaotischer Wetterkapriolen nach Jahren wieder einmal das Amorphis-Material live begutachtet werden. Außerdem stand zudem noch ein Interviewtermin mit Sänger und Rastaman Tomi Joutsen bzw Basser Niclas Etelävuori (zu finden demnächst hier auf www.darkscene.at oder auf unserem You Tube Channel) in unserem Terminplaner, der unbedingt eingehalten werden musste und letztendlich passt die dunkle, melancholische Stimmung der nordischen Düsterpoeten ohnehin besser zu Winter, Schnee und Kälte als zu Sommer, Sonnenschein und 35 Grad im Schatten.



THE MAN EATING TREE (FIN)
Spielzeit: 8:00 – 8:25

Den undankbaren Job des Opener hatten an diesem Abend die Melancholic-Rocker von The Man Eating Tree ausgefasst. Die aus ehemaligen Mitgliedern von Fall Of The Leafe, Poisonblack, Reflexion, #Embrace
und Sentenced zusammengewürfelte, ebenfalls aus Finnland stammende Truppe, die sich mehrheitlich dem Dunkelrock verschrieben hat und nicht selten an die ruhigeren Momente neuerer Katatonia und Sentenced# erinnerte, hatte es aber von Anfang an schwer an diesem kalten Wintertag, das größtenteils noch festgefrorene Salzburger Publikum mit etwas Wärme zu erfüllen und zum Auftauen zu bewegen. Mit zwei durchwegs akzeptablen Alben und einer finnischen Hitsingle im Gepäck legten die Finnen um exakt 20:00 Uhr einen alles in allem ruhigen und braven, aber durchwegs soliden Auftritt aufs Parkett, um ihr aktuelles Album Harvest zu promoten. Die Publikumsreaktionen hielten sich jedoch mehrheitlich in Grenzen und die Welle der Euphorie wollte so ganz und gar nicht auf das Publikum überschwappen.



Das lag aber mit Sicherheit nicht nur an der etwas emotionslosen Darbietung der Band, die oftmals etwas verloren auf der Bühne wirkte, sondern vielmehr an der Tatsache, dass The Man Eating Tree dem größten Teil des Salzburger Publikums bis vor kurzem vermutlich noch gänzlich unbekannt waren und der harmonisch tief melancholisch angehauchte Finnenrock, der gänzlich ohne die typischen Amorphis‘schen Growlparts auskam, manch einem vielleicht doch etwas zu seicht war. Die musikalische Leistung der Band, bei der in erster Linie das über allem thronende, emotionale und leidenschaftliche Organ von Tuomas Tuominen eine grandiose Leistung ablieferte, war aber absolut in Ordnung.



Nach knapp 25 Minuten Düsterrock Made In Finland und dem etwas erdigerem "Code Of Surrender" im Abgang war Schluss und der Großteil der mittlerweile zahlreich Anwesenden dankte mit etwas Applaus und einigen Zugabe-Rufen, die jedoch unerfüllt blieben.

LEPROUS (NOR)
Spielzeit: 20:45 – 21.30

Nach einer kurzen Umbaupause enterten die fünf Avangarde-Metaller von Leprous die Bühne und entzündeten mit Thorn vom aktuellen Bilateral Album einen musikalischen Flächenbrand, der gute 45 Minuten das Rockhouse in Schutt und Asche legte. Kollektives Staunen, entsetzte Blicke, Kopfschütteln, Ratlosigkeit, Entsetzen und Freude zugleich zierten die verwirrten Blicke im bis vor kurzem noch vollkommen ahnungslosen Publikum.



Adrett und einheitlich in rot, schwarz, grau gekleidet, überzeugten die komplett durchgedrehten Norweger von Beginn an mit ihren sehr gewöhnungsbedürftigen und kranken Soundkollagen, die sich irgendwie so ganz und gar nicht katalogisieren ließen.

Eine progressive Mixtur aus Porcupine Tree, Amplifier, Tool, Pain Of Salvation, King Crimson, Shining, Devin Townsend, Pink Floyd und Opeth beschreibt den Sound von Leprous noch am ehesten und gibt dem Kind einen Namen, den es eigentlich gar nicht möchte, beziehungsweise hat.

Die exzentrisch bizarre Bühnenshow, bei der allen voran Frontröhre und Tastenklimperer Einar Solberg vollkommen irre mit einer unfassbaren charismatischen Ausstrahlung immer wieder seine Dreadlocks zum Kreisen brachte, oft zeitgleich zwei Synthesizer malträtierte und mit seinem unglaublichen Stimmvolumen und seiner besessenen, hemmungslosen Art durchwegs positive Energie erzeugte, machte den Auftritt zu einer wahren Inszenierung.



Nicht einmal das ab "Passing" einsetzende Nasenbluten das Sängers lies Ruhe in ihm aufkommen. Im Gesicht vollkommen mit Blut überströmt wurde unbekümmert massiv weiter gebangt, Basser Rein Blomquist sprang zu wirren Rhythmuswechseln im Takt und die präzise aufeinander abgestimmten und abgedrehten zu jeder Zeit sicher wirkenden Gitarristen Tor Oddmund Suhrke sowie Øystein Landsverk spielten während dem kollektiven Dauerbangen zu jeder Zeit exakt wie ein Schweizer Uhrwerk. Nach sieben, vorwiegend neuen, unglaublichen Songs und 45 Minuten war Schluss mit Lustig und die durchgeknallten Norweger verließen die Bühne. Die paar wenigen Fans fanden es grandios und feierten die Band wie Götter ab, der Rest konnte nicht all zu viel damit anfangen und zerbricht sich vermutlich heute noch den Kopf über einen atemberaubenden und unfassbar geilen Gig.
Mission bravourös erfüllt Jungs !

Setlist:
1. Thorn
2. Restless
3. Passing
4. mb. Indifferentia
5. Waste Of Air
6. Acquired Taste
7. Forced Entry

AMORPHIS (FIN)
Spielzeit: 22:10 – 23:40

Kurz nach 22:00 Uhr war es dann endlich soweit. Das Intro von "Battle For Light" erklang und die Melo-Dark-Metaller aus Helsinki betraten zum ersten mal an diesem Abend die Bühne des mittlerweile randvoll gefüllten Rockhouse. Dem Tourmotto entsprechend war es von Anfang an naheliegend, dass das Hauptaugenmerk der Songauswahl diesmal auf das "The Beginning Of Times" (zum Review) Album ausgerichtet wurde, und so eröffneten die Finnen mit einem "Song Of The Sage / Mermaid" Doppelschlag vom aktuellen Album.



Dass der Band der Besetzungswechsel am Mirko sehr gut getan hat und mit dem überaus sympathischen Tomi Joutsen die optimale Besetzung gefunden wurde, ist eigentlich seit den letzten vier, durch die Bank gleich starken Veröffentlichungen klar ersichtlich. Wenn die Band, und da speziell die Gitarrenfraktion Koivusaari / Holopainen vielleicht manchmal etwas statisch und steif wirkte, kaschierte Jousten sofort mit seinem unwiderstehlichen Charisma, seiner unglaublichen Präsenz und einer phänomenalen Stimme, die es immer wieder schaffte, von sanften, cleanen Vocals nahtlos in brachiale Growls überzugehen.

Mit "Smoke", "Against Widows", "Sampo", "You I Need" und "Sky Is Mine" wurde versucht, das Beste aus "Elegy" und der Jousten Ära abzudecken, ehe das Karelien-Intro und eine kurze Rammstein ("Pussy") Einlage die Frühphase der Band einleitete. Mit "Vulgar Necrolatry" vom ersten Album legten die Finnen einen Gang zu und demonstrierten ihre Death Metal-Roots. Zum erstem Mal kreisten so richtig die Matten und die nahtlos übergehende Hyme "Into Hiding", die tobend abgefeiert wurde, brachte mächtig Dampf in die Röhre.



Das mitunter verzichtbare "Crack In A Stone", die finnische Hitnummer "Alone" sowie das überwältigende "Silver Bride" vom "Skyforger" Überflieger (zum Review) beschlossen nach etwas mehr als einer Stunde den offiziellen Part der Show, ehe sich die Band kurz verabschiedete, mit lautstarken Zugabenrufen aber sofort wieder zurück auf die Bühne geholt wurde.

Das Intro von "Thousand Lakes" leitete einen dreiteiligen Zugabenblock ein und mit "Drowned Maid" statt dem mehrmals frenetisch vom Publikum geforderten "Black Winter Day" vom Jahrhundertalbum "Tales From The Thousend Lakes" wurden zum zweiten mal an diesem wunderbaren Konzertabend die Fans der ersten Stunde voll und ganz bedient. Es folgten das etwas ruhigere und abgespacte "My Kantele" sowie das wunderschöne und stimmungsvolle House Of Sleep, das noch einmal eine richtige Gänsehautstimmung verbreitete, ehe die nordischen Düster-Poeten sich beim begeisterten Publikum bedankten und die Bühne zum zweiten und letzten Mal an diesem Abend verließen.



Im Grunde genommen präsentierte sich die Band wie erwartet spielfreudig, Jousten einmal ausgenommen, wie immer etwas statisch aber dennoch professionell und souverän, der Sound war angenehm laut und klar strukturiert und auch die Songauswahl war wieder einmal absolut in Ordnung, deckte sie doch die komplette Schaffensperiode der Band perfekt ab.

Setlist:

1. Battle For Light (Intro)
2. Song Of The Sage (The Beginning Of Times)
3. Mermaid (The Beginning Of Times)
4. Smoke (Eclipse)
5. Against Widows (Elegy)
6. Sampo (Skyforger)
7. You I Need (The Beginning Of Times)
8. Sky Is Mine (Skyforger)
9. Karelian (Intro)
10. Vulgar Necrolatry (The Karelian Isthmus)
11. Into Hiding (Tales From The Thousand Lakes)
12. Crack In A Stone (The Beginning Of Times)
13. Alone (Am Universum)
14. Silver Bride (Skyforger)
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15. Thousand Lakes (Intro)
16. Drowned Maid (Tales From The Thousend Lakes)
17. My Kantele (Elegy)
18. House Of Sleep (Eclipse)













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