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Iron Maiden
31.05.2011, Olympiahalle, München 
 
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Komme was wolle: Iron Maiden sind und bleiben die Könige des Heavy Metal. Keine andere Band hat seit mittlerweile 20 Jahren ihren Parkplatz am Zentrum meines musikalischen Herzen so nahe gepachtet. Keine andere Band hat den Metal derart geprägt, und keine andere Band hat mehr sagenhafte Hits kreiert.
So ist es nur selbstverständlich, dass man Harris und Co. auch im Jahre 2011, trotz immens hoher Ticketpreise, und obwohl man sie schon unzählige Male live erlebt hat folgt.
The Final Frontier Tour macht Halt in München, und Darkscene ist selbstverständlich mitten drin in einer, seit Monaten ausverkauften, Olympiahalle.
Eigentlich war ja nicht wirklich ein Bericht dieser Show geplant. Man wollte die Sache einfach mal genießen, ohne sich um Fotos und Details kümmern zu müssen. Es war aber einmal mehr zu genial, um nicht ein paar Zeilen darüber zu schreiben, und so gibt es diesen spontanen Bericht zu Ehren von Iron Maiden und ihrer Fans.
Zu Ehren des Heavy Metal. Zwar leider ohne Fotos, dafür mit einigen wirklich guten Bootleg Youtube Clips diverser Fans, die Stimmung und Bühnenspektakel sehr gut wiedergeben.



Einmal mehr pilgern nicht nur Massen Deutscher, sondern auch unzählige Tiroler zu einer Maiden Show, und auch das Darkscene Mobil ist wieder mal rappelvoll, um Maiden die Ehre zu erweisen. Wenn man zurückdenkt, dass man Iron Maiden Mitte der 90er, noch vor der Heimkehr ihres verlorenen Sohnes Bruce Dickinson, im Kunstpark Ost, vor geschätzt 2.000 Nasen bewundern "dufte / konnte / musste", ist es schon ein Phänomen, welchen Status die Band der Welt seit Jahren wieder inne hat. Größer und populärer waren Iron Maiden nie zuvor. Die Hallen und Stadien rund um den Globus melden immer wieder auf’s Neue in Windeseile sold-out, wenn die Ed-Force-One eine neue Tourreise ankündigt, und natürlich ist auch die Olympiahalle München bis auf den letzten Platz ausverkauft. Wie Bruce selbst so schön sagt:
Wir als Band werden immer älter, die Fans in den ersten Reihen bleiben immer gleich jung.
Das ist das Phänomen Maiden! Andererseits vereint die britische Legende mittlerweile aber auch alle Sparten und Klassen des täglichen Lebens auf ihren Tribünen. So entdeckt man auch heute vom Black Metal Kumpanen, bis zum ölig gestylten Bänker, oder dem unscheinbaren Musikfreund im lässigen Freizeitoutfit die verschiedensten Lebensmuster.
Allesamt verschieden, und doch so gleich in den zwei Stunden dieser Nacht. Allesamt im Bann der Iron Maiden Magie, willenlose Opfer der Kunst der Engländer und dankbare Audienz der Ansagen von Zeremonienmeister Dickinson.

Den kommerziell sagenhaften, im Grunde aber undankbaren Part im Vorprogramm hat diesmal bekanntlich nicht Steve’s Töcherchen Lauren Harris abgeschöpft. Nein, diesmal gehen die britischen Newcomer, und vielerorts mit Lorbeeren überschütteten, Rise To Remain aufs Bankett jener Bühne, vor der 14.000 Maniacs einfach nur auf den Headliner warten, und sich wenig um Klänge einer Vorband scheren. Rise To Remain haben bereits einige Newcomer Awards eingeheimst und sind eine der aufstrebenden Metal Core Bands. Darüber hinaus, und – jetzt kommt der Joker – nennt sich ihr souverän agierender Frontman seit Geburt Austin Dickinson. Richtig! Der Sohn von Bruce steht an vorderster Front der Jungspunde und macht seine Sache, ebenso wie der Rest der Band, auch sehr gut. Vor allem in den klaren Momenten seines Gesanges ist eine Ähnlichkeit zum Daddy zu erkennen. An der Tatsache, dass einerseits kein Mensch eine – zugegeben relativ gute - Metal Core Band vor Iron Maiden hören und sehen muss, ändert das aber wenig.
Rise To Remain machen einen guten Job, die seelische Belastung eines jungen Mannes, der genau weiß, dass ihn tausende Augen anstarren, die eigentlich nur auf den Auftritt seines Seniors warten, kann aber auch nicht Ohne sein. Zudem ist die Perspektive, zeitlebens im Schatten der Kunst und des Erfolges seines alten Herren zu stehen, irgendwie auch nicht zu beneiden.
Was solls…netter Auftritt einer netten Band. Abhaken und auf die Könige warten!



Nachdem wie gewohnt UFO’s "Doctor Doctor" durch die Anlage gebrettert wird, gehen endlich die Lichter aus, um die beste Heavy Metal Band aller Zeiten anzukündigen. Was folgt ist einmal mehr pure Perfektion, der deutliche Beweis der Größe dieser Band und auch der Beweis dafür, dass sie noch locker in der Lage sind eine zweistündige Metal Show voll Energie und Klasse zu bieten, ohne sich auch nur annähernd Alters- oder Abnutzungserscheinungen anmerken zu lassen.

Wie erwartet starten Iron Maiden mit dem Opener ihres neuen Albums in den Set. Die Lightshow, die das superbe "Satellite 15…" Intro aufbaut, gleicht nahezu einem U2 Blendwerk. Fetter geht’s kaum! Und siehe da, auch das viel geschmähte "Final Frontier" kann livehaftig weit mehr überzeugen, als auf Platte. Der unterkühlter Bühnenaufbau im Raumstationsstil lässt wieder mal keine Wünsch offen. Der monströse Terminator-Eddie, der sich bei "Iron Maiden" hinter der Bühne aufbaut ist der mächtigste seit Jahren, die Lightshow spielt alle Stücke, und zwei fette HD Videowalls links und rechts der Bühne tun das ihre dazu, dass man hier wirkliches Stadionfeeling erleben darf.

"Two Minutes To Midnight"


Während "El Doradeo" nicht ganz so packend rüberkommt wie am Album, rastet die Halle bei "Two Minutes To Midnight" erwartungsgemäß das erste Mal völlig aus. 14.000 Kehlen singen mit, 28.000 Hände strecken sich gen Stadionhimmel.
Wahnsinn! Danach wird’s wieder spannnend. Wie angekündigt, ist der Set zu einem großen Teil mit Songs der letzten vier Studioalben durchzogen. Das ist verdammt mutig. Das muss man sich in Anbetracht der unzähligen "alten" Hits erst mal trauen. Das spricht jedoch von großem Selbstbewusstsein, bestätigt aber auch nachhaltig, wie viele bärenstarke Songs Iron Maiden seit der Reunion geschaffen haben.
Vor allem die Songs von "The Final Froniter" wissen in ihrer livehaftigen Version zu überzeugen. Während das "Where The Wild Wind Blows" Epos erwartet erhaben und spannend erschallt, sind das wahnsinnig starke "The Talisman" und die großartige Halbballade "Coming Home" ohne Frage absolute Gewinner der Nacht. Hier stellt sich trotz jungen Alters der Songs Gänsehaut ein.
Der Rest des Sets ist ein einziges Zungenschnalzen! Die für Maiden Maniacs so heilige Reunionshymne "The Wicker Man" beweist locker, dass sie mit den alten Jahrhunderthits mithalten kann. Die Halle tobt und singt jeden Ton dankbar mit, und ein schnell gespieltes "Dance Of Death" bestätigt ebenso Klassikerpotential, wie die ultimative Fanhymne "Blood Brothers".

"The Talisman"


Die Band agiert indes natürlich ohne Fehl und Tadel. Ich begreife es bis heute nicht, wie es Bruce Dickinson schafft mit über 50 Lenzen über zwei Stunden wie ein wild gewordener Derwisch über die Bühne zu fegen, und dabei kraftvoll und perfekt wie ein junger Gott zu singen, während Steve Harris seine dominanten Bassschläge in gewohnter Pose in die Halle klopft. Über ein cremig und auf den Punkt genau spielendes Gitarrenduo Smith/Murray muss man sowieso nicht reden. Die Performance der Herren ist immer wieder ein Genuss, Nickos Schlagzeugspiel ohnehin verlässlich wie ein Schweizer Uhrwerk, und ebenso konstant, wie der unverkennbare Balztanz von Janick.
Knapp über zwei Stunden lang ziehen Iron Maiden ihre ausrastenden Fans in ihren Bann, und es verwundert wenig, wenn ich sage, dass die Halle während des regulären Sets vor Allem bei Jahrhundersongs wie "The Trooper" und "The Evil That Men Do" völlig ausrastet. Unglaublich, unsterblich und unabnützbar, und nur durch das "kleine Finale" zu toppen.
"Fear Of The Dark" beweist heute neuerlich seine Unsterblichkeit und seinen Status, als einer der besten Livesongs aller Zeiten. Hier steht die Gänsehaut meterdick, hier wird aus allen Kehlen mit Bruce im Einklang geröhrt, bevor "Iron Maiden" den Hauptset artgerecht beendet.

"Fear Of The Dark"


Kurze Pause. Die Lichter gehen aus, um vom wohl bekanntesten Intro der Musikhistory durchbrochen zu werden. "The Number Of The Beast", der vielleicht wichtigste Heavy Metal Song aller Zeiten, lässt die Massen kochen und treibt einem immer wieder Tränen in die Augen. Das folgende "Hallowed By Thy Name" (der Inbegriff des Maiden Songs schlechthin) geht tief unter die Haut, und verdeutlicht selbst dem letzten Kritiker, dass Iron Maiden und vor allem Bruce Dickinson noch immer in absoluter Topform sind, und problemlos jede andere Band der Welt an die Wand spielen. Magisch!
Schließlich ist es dann an "Running Free" ein letztes Mal für Ekstase zu sorgen. Bruce dirigiert die Massen, die Band rockt das Haus und die Fans drehen kollektiv durch, während sie mit letzter Kraft den Refrain gen Bühne pusten.

Aus und vorbei. Der Vorhang fällt. Es war neuerlich grandios und man muss sich einfach damit abfinden, dass am Ende einer 2-stündigen Reise locker 30 Top Hits schmerzlich vermisst werden.
So ist das Leben. Das spricht für diese Band und ihre überdimensionales Schaffen. Die Reaktionen, die Stimmung und das Feeling dieser Show spricht aber auch für die jüngeren Maiden Songs, die mit Bravour verdeutlicht haben, dass auch sie Klassikerstaus besitzen, und sein wir uns ehrlich:
Wer Maiden auf den letzten Tourneen verfolgt hat, wer die Legende seit Jahren treu besucht, der hat im Laufe kurzer Zeit eh fast alle Hits erlebt, und der wird auch verstehen, dass Harris und Mannen auch ihre neuen Songs live vorstellen wollen. Vor allem wenn sie so gut rüberkommen, wie hier und heute.

Ich verneige mich immer wieder auf’s Neue vor Iron Maiden und ihrer Kunst, und darf mich neuerlich einfach nur für eine perfekte Liveshow für Augen, Ohren und Herz bedanken.

UP THE IRONS!

"The Trooper"


Setlist Iron Maiden:

1. Satellite 15... The Final Frontier
2. El Dorado
3. 2 Minutes to Midnight
4. The Talisman
5. Coming Home
6. Dance of Death
7. The Trooper
8. The Wicker Man
9. Blood Brothers
10. When the Wild Wind Blows
11. The Evil That Men Do
12. Fear of the Dark
13. Iron Maiden
---
14. The Number of the Beast
15. Hallowed Be Thy Name
16. Running Free
Total Set: 2:05h

Die Frage, nein die einzige Kritik, die einem lang gedienten, treuen und jede einzelne Tour seiner Helden beiwohnenden Fan wirklich auf der Zunge brennt:
Wer zur Hölle hat endlich mal die Eier, um Janick Gers abzusägen. Der Mann hat seinen Part während der Abstinenz von Adrian Smith brav erfüllt, und wir danken ihm dafür. Seit der Rückkehr von Adrian ist er aber unnötig wie ein Kropf. Einerseits, weil seine Gitarre ohnehin die meiste Zeit nicht hörbar ist, seine Luftgitarrenspiele ebenso konstant den Gipfel der Peinlichkeit erklimmen, wie sein schwindliges Getänzel und drittens, weil die beiden "echten" Maiden Gitarristen ohnehin in einer anderen Liga spielen! Auch Eddie würde es locker überleben, wenn ihm mal kein Gaukler mit Plastikgitarre zwischen den Beinen rumläuft.
...das ist zumindest meine bescheidene Meinung...


"Coming Home"
Vanir - EpidomeMega Colossus - ShowdownNorth Sea Echoes - Really Good Terrible ThingsWhom Gods Destroy - InsaniumHammer King - König und KaiserSonata Arctica - Clear Cold BeyondLucifer - VKings Winter - The Other Side Of FearMick Mars - The Other Side Of MarsNecrophobic - In The Twilight Grey
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