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Tankard - 37 Jahre Spaß mit Ernsthaftigkeit
Tankard - 37 Jahre Spaß mit Ernsthaftigkeit  
Tankard gehen in ihr bereits 37. Bestehungsjahr, ohne sich jemals aufgelöst zu haben. Darüber hinaus haben es die 4 sympathischen Jungs aus Frankfurt doch tatsächlich geschafft, erst jetzt zum ersten Mal in Saarbrücken zu spielen. Grund genug bei Gerre einfach mal kreuz und quer nachzufragen.
UwePilger
UwePilger
(6 Interviews)
Zugegeben, ich war extrem überrascht, als Manager Buffo mir kurz vorm Interview mitteilte, dass er sehr gespannt sei was der Abend bringt, schließlich seien sie zum ersten mal überhaupt mit Tankard in Saarbrücken. Dies ist schon anhand der geografischen Nähe sehr verwunderlich, spielten Tankard doch gefühlt hier in der Gegend schon in fast jedem Club. Einen solch bedeutenden "Schuppen" wie die Garage erst jetzt zu bespielen, war für alle Beteiligten eine gute Motivation, zum Jahresende noch einmal alles rauszuhauen.

DarkScene: Gerre, 36 Jahre gehen zu Ende, 17 Studioalben. Hättet ihr euch das 1982 gedacht?

Gerre: Nein auf keinen Fall, dass es nach so langer Zeit Tankard überhaupt noch gibt und wir nach so vielen Jahren noch Bestandteil der Metalszene sind, ist schon der absolute Wahnsinn. Ich kann es mir auch gar nicht mehr anders vorstellen irgendwie. Es ist schon ein geiles Gefühl immer noch dabei zu sein und auch so lange durchgehalten zu haben. Mitte/Ende der 90er, als der Metal vielleicht nicht grad mausetot war aber echt keinen mehr interessiert hat, gabs noch vielleicht eine Handvoll Bands die weitergemachthaben und irgendwann zahlt sich das auch wieder aus, wie man ja auch an uns sieht.

DarkScene: Euer Vorteil war aber sicherlich auch der immer recht treue Stamm an Fans, oder sehe ich dies falsch?

Gerre: Naja, ich kann mich an Zeiten erinnern in den 90er, da hatten wir gerade mal 3 Gigs im Jahr, wo es wirklich keinen mehr interessiert hat.

DarkScene: Was würdest Du im Rückblick vielleicht als eure größte verpasste Chance sehen und was als vielleicht größten Glücksfall?



Gerre: Puh, so etwas ist immer im Nachinein schwierig zu beantworten. Hätte, hätte Fahrradkette sozusagen. Es war sicher richtig damals die Entscheidung zu treffen, Tankard nicht Hauptberuflich zu machen. Ob es natürlich im Nachhinein nun der größte Glücksfall war, ist nicht wirklich zu beantworten. Man kann ja nicht vergleichen, was anders gelaufen wäre und was wie passiert wäre.
Der große Vorteil ist auf jeden Fall, du bist frei in vielen Entscheidungen, kannst dies alles wirklich richtig genießen, losgelöst von irgendwelchen Existenzängsten.
Der Nachteil ist aber auch, du kannst nicht alles spielen was du an Gigs und Touren angeboten bekommst. Von daher hat die Medaille immer zwei Seiten.
Klar, könnte ich nun sagen, wir hätten in den Achtziger die USA machen müssen. Aber da nachzukarten ist nicht Ergebnisbringend. Auf jeden Fall würde ich sagen, es waren mehr Highlights als Tiefpunkte dabei.

DarkScene: Ich persönlich bin der Meinung, dass der Einstieg von eurem Gitarristen Andi, der ja nun auch schon 20 Jahre dabei ist, gerade zu dem vorhin angesprochenen Zeitpunkt Ende der Neunziger, euch etwas gerettet hat und auch nochmal einen Schub gab. Siehst du es ähnlich?

Gerre: Nein, das war der schwärzeste Tag in meinem Leben. (lacht gehässig)
Nein, im ernst, wir sind alle heilfroh den Andi mit dabei zu haben. Er hat ja auch so ein bisschen die traditionellen Metalwurzeln mit reingebacht. Tankard haben von eh und je aber schon immer versucht, eingängige Sachen zu machen. Also die Musik die ich auch privat gerne höre und mag.

DarkScene: Wie nehmt ihr das Songwriting in Angriff? Gibt es DEN Hauptsongwriter wie bei vielen anderen Bands?

Gerre: Der Andi bringt halt die Grundideen und Gitarrenriffs an. Aber auch der Frank hat auf der letzten Platte 3 Songs geschrieben. Das meiste aber kommt schon wirklich von Andi. Er hat da Ideen, wir treffen uns dann bei ihm in seinem kleinen Studio und arbeiten alles zusammen aus.



DarkScene: Kommen wir mal zum aktuellen Album "One Foot In The Grave" zu sprechen. Es scheint so, als ob die Texte etwas mehr sozialkritischer und ernster sind als noch zu früheren Zeiten. Dies ist schon seit mehreren Alben zu beobachten.

Gerre: Sehe ich nicht so. Tankard haben schon nach der "Chemical Invasion" immer versucht, eine gute Mischung aus Spaß/Fun Texten und auch nachdenklicheren, ernsten Dingen zu machen. Ich glaube, dass wir in den letzten Jahren in solchen Zeiten leben, wo dies viel mehr auffällt. Wir leben in einer sehr merkwürdigen Welt im Moment, in der immer mehr wahnsinnige Leute an der Macht sind, mehr Kriege und Populisten das Geschehen bestimmen und verändern. Das ist eher meine Vermutung, dass es dadurch einfach präsenter ist was die Texte betrifft.

DarkScene: Nun seid ihr als Band ja schon wirklich sehr lange zusammen, hattet sehr wenige Besetzungswechsel. Wie siehst du als Musiker diesen "Trend", dass allerlei Bands aus alten Tagen nach zum Teil 30 Jahren, plötzlich wieder auf der Bildfläche auftauchen, teilweise mit nur noch einem Originalmitglied und von allen Seiten gehyped werden? Macht man sich darüber überhaupt Gedanken?

Gerre: Also ich bin ja grundsätzlich so eingestellt, dass ich mich nie über andere Bands äussere. Jeder kann tun und lassen was er will. Aber es stimmt schon, ich sehe es als Fan, der ich ja immer noch nach wie vor auch bin, schon so, dass manche Reunions aus musikalischer Sicht Sinn machen und andere weniger. Um es mal diplomatisch auszudrücken. (lacht)
Aber wir besingen ja selber, dass es nie eine Tankard Reunion gab und wir uns nie aufgelöst und so lange durchgehalten haben. Da können wir auch schon ein bischen stolz drauf sein.

DarkScene: Wie ist es denn heutzutage als Band, die nicht professionell unterwegs ist, auf Tour zu gehen. Wochenendgigs, oder kleinere Sachen gehen schon. Eine Band lebt aber heutzutage nur noch von den Tourneen und Konzerten.

Gerre: Ja klar, mit Tonträger verdienst du heute keinen einzigen Cent mehr. Das war früher natürlich komplett anders. Da hat du eine Tournee gemacht um dein Album zu promoten. Heutzutage ist eine Platte eher dafür da, um zu zeigen "Hallo, wir sind noch da." Eine Platte dient quasi dazu die Tour zu bewerben. Gagen und Merchandise ist das, was Einnahmen bringt. Größere Bands verdienen sicherlich auch noch etwas am Tonträgerverkauf, aber kein Vergleich zu den Achtziger oder Neunziger Jahren. Wir machen aber schon auch mal noch kleinere Sachen. Letztes Jahr z.B. waren wir in Südamerika und 2019 im März steht ne kleine Russland Tour an. Februar ist noch nicht 100% bestätigt, aber da kommen dann auch so Dinge, wie paar Shows in Brasilien, Sao Paulo mit Overkill usw. dazu. Da nehmen wir uns dann schon auch mal Urlaub dafür, klar.



DarkScene: Gutes Thema, es geistert ja schon seit Jahren diese Idee einer "The Big Teutonic 4" Tour durch die Szene. Mille von Kreator hat dazu ja mal gesagt, es macht für ihn nur Sinn, wenn es eine richtige zusammenhängende Tour wäre, die zumindest Europa mit umfasst.
Gibt oder gab es diese Überlegungen überhaupt ernsthaft oder ist alles nur Wunschdenken von Promotern und Fans?

Gerre: Also ich weiß konkret mal von zwei Shows die es geben sollte, das wurde dann aber wieder verworfen. Wir sind da gerne zu bereit, derzeit gibt es da aber nichts konkretes. Es liegt da ja auch nicht nur an uns, die anderen Bands leben ja auch nur zum Teil voll von der Musik. Kreator auf jeden Fall. Bei den anderen glaube ich nicht alle. Angelripper wohl auch noch. Wenn etwas kommt, hören wir es uns aber sehr gerne an.

DarkScene: Wie sind jetzt die Pläne für 2019. Tour hast du ja bereits angesprochen. Neues Album?

Gerre: Also erst mal die Tour und so viele Gigs wie möglich. Ein ganz grober Plan ist, dass wir uns Ende 2019, Anfang 2020 mal zusammensetzen und anfangen Ideen zusammenzuwerfen. Wir haben wieder für ein weiteres Album bei Nuclear Blast unterschrieben und die lassen uns da auch weitgehend Zeit und Ruhe.

DarkScene: Zum Ende habe ich noch eine recht spezielle Frage die mir aber schon lange durch den Kopf geht. Tankard haben ja dieses gewisse Trinker Image, Alcoholic Metal wird da gerne als Schlagwort benutzt, Alkohol auch als spaßig dargestellt.
Nun bist du ja schon sehr lange Sozialarbeiter im Drogenraum, einer Einrichtung für Suchtkranke und arbeitest mit zum Teil Schwerstabhängigen täglich zusammen. Ist dies manchmal etwas zwiespältig? Bitte nicht falsch verstehen.

Gerre: Nein auf keinen Fall, ist eine absolut berechtigte Frage. Wir haben dieses Image ja uns selbst zu "verdanken", sage ich mal. Zu "Chemical Invasion"und "The Morning After" Zeiten haben wir ja alles dafür getan und es hat sich dann auch irgendwie gewissermaßen verselbstständigt. Heute sehen wir das auch eher mit einem zwinkern in den Augen. Natürlich ist Alkohol auch eine Droge, sie ist halt nur legal und wenn man sie missbraucht wie der andere harte Stoff, ist sie auch genauso zerstörerisch. Aber wenn die nächste Platte nur von ernsten Themen handeln würde, wäre dies auch nicht mehr TAnkard. Da muss schon ein gewisser Spaß dabei sein. Es ist schon ein bisschen eine Gratwanderung aber ich glaub jeder der die Texte liest merkt auch wie es gemeint ist. Einen richtigen Zwiespalt habe ich da eigentlich nicht. Ich sehe den Spaß im Vordergrund und nicht dieses Bier Image. Bei meiner täglichen Arbeit wurde ich auch noch nie darauf angesprochen. Ab und zu kennt einer mal Tankard aber ich kann dies auch gut trennen. Ist auch wichtig.

DarkScene: Gerre, vielen Dank für dieses coole und ehrliche Interview.

Im Anschluss zerlegten Tankard in gewohnter Manier vor 500 Zuschauern die Garage und überzeugten genauso mit ihrer natürlichen Art auf der Bühne, wie Gerre bei unserem Interview.

Text und Pics
Uwe Pilger


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