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Cover  
Metal Church - XI (CD)
Label: Nuclear Blast
VÖ: 25.03.2016
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Art: Review
Professor Röar
Professor Röar
(123 Reviews)
9.0
Jedes Jahr gibt es zumindest einmal eine neue Scheibe, auf die man schon seit der ersten Ankündigung im Newsbereich diverser Metal-Postillen hinfiebert, die Tage bis zum endgültigen Release zählt und dann tatsächlich am Veröffentlichungs-Tag beim Tonträger-Dealer des Vertrauens vorstellig wird, um dieses heißbegehrte Scheibchen dann endlich in den zittrigen Händen halten zu dürfen.
Des Professors bis zum Eierplatzen prolongierter Metal-Koitus war heuer der neue Metal Church-Longplayer "XI", markierte die Scheibe doch die Rückkehr von Sänger Mike Howe, mit dem Metal Church in den 80ern und 90er ihre wohl besten drei Scheiben produzierten. Doch diese glorreichen Tage liegen nun schon bald ein Vierteljahrzehnt zurück, lang genug also, dass viele Metal-Kids des 21. Jahrhunderts aus klar ersichtlichen Gründen sich wohl kaum für die selbsternannten Metal-Kirchenväter interessieren würden. Erschwerend kommt ja auch hinzu, dass nach Mike Howes Abgang 1994 aus der Metall-Kirche kaum noch Relevantes kam. Denn weder das Comeback von Sangeskapazunder David Wayne (R.I.P.) auf der etwas durchwachsenen "Masterpeace", noch die folgenden Alben mit Ronny Munroe am Mikro konnten, hauptsächlich wegen des ziemlich schwachen Songwritings, kaum einen Hund, geschweige denn Professor, hinterm Ofen hervorlocken.

So hätte vieles an "XI" in die Hose gehen können angesichts der Enttäuschungen, die man von anderen Bandcomebacks hinnehmen musste und besonders angesichts des auf Facebook und anderen Social Networking-Seiten von der Band im Vorhinein ziemlich penetrant betriebenen Anheize-Vorspiels, das durchaus von einem miesen Koitus Interruptus gekrönt werden hätte können. Doch glücklicherweise – den Metal-Gods sei Dank - haben Metal Church diesmal fast alles richtig gemacht: So zeigt sich Kurdt Vanderhoofs Songwriting bis auf ein paar Aussetzer von der besten Seite und Mike Howe singt auch nach über 20 Jahren Pause noch wie ein junger Metal-Gott, der nichts von seiner Power und seinem Charisma eingebüßt hat: Seien es die nun die rauen, kraftvollen Midrange-Vocals oder die so sehr geliebten hohen Schreie – alles ist noch da, als wäre Mike Howe nie weg gewesen.

Schon der rasend schnelle Opener "Reset", dessen Titel programmatisch für diese Scheibe als Neustart der Metal Church ist, macht mit seinem simplen, treibender Riff, das die perfekte Unterlage für Howes einzigartige Stimme liefert, unmissverständlich klar, dass Howe und Vanderhoof diesmal nichts anbrennen lassen. Das folgende "Killing Time" setzt diese Linie fort – treibend und geradeaus nach vorne bretternd schwächelt der Song lediglich im ein wenig uninspirierten Refrain. Doch spätestens der Monolith "No Tomorrow" sollte die letzten Zweifler davon überzeugen, dass diese Metal Chuch-Scheibe um keinen Deut schwächer ist, als die Großtaten aus den frühen 1990ern. Besser, ehrlicher und vor allem klischeefreier – sowohl in musikalischer als auch textlicher Hinsicht - kann man traditionellen Speed-Metal amerikanischer Prägung wirklich nicht mehr spielen. Denn auch das verhalten beginnende "Signal Path" hält wie der Rest des Albums das hohe kompositorische Niveau, die balladesken Akustikgitarren erinnern gar an die Großtat "Badlands" vom Über-Kracher "Blessing In Disguise" (zum Classic Review). Von da an muss man dann die Schwachstellen mit der Lupe suchen, die durchwegs düstere Atmosphäre, besonders der schleppenden Songs wie "Needle & Suture" oder "Shadow", übt eine beinahe hypnotische Faszination aus und lässt einen dieses Albums immer wieder auflegen, um neue Nuancen zu entdecken. Gerade dieser Aspekt, die Vielschichtigkeit von "XI", macht einen Gutteil der Magie dieses Albums aus, das zugegebenermaßen beim ersten Durchhören sperrig und schwierig anmutet und bei notorischen Vielhöreren, die sich für ein neues Album nicht die nötige Zeit nehmen wollen, sogleich zur akustischen Erschöpfung führen wird. Und das trotz großartiger Hit-Songs wie dem abschließenden "Suffer Fools", dessen titelgebende Message ebenfalls Programm ist: Man muss sich nicht mit Idioten abgeben. Denn glücklicherweise gibt es für die simplen Metal-Freunde ja jeden Monat gefühlte 500 andere Veröffentlichungen, die weniger Anstrengung und aktives Hören in Anspruch nehmen – stumpfe True Metal-Regurgitate, Sabaton, diverse Metal-Core-Kakophonien oder Uffta-Humpta-Ringelrei-Mittelalter-„Metal“ (Welch blödsinnige Wortkreation für eine nicht minder blödsinnige Musik, die mit Metal so viel gemein hat wie Andreas Gabalier mit der intellektuellen Höchstleistung, eins und eins zu addieren.) helfen da den Fans gerne aus.

So bleibt dem Professor nur noch die abschließende Bemerkung, dass nach Genuss von "XI", das wie alle bisherigen Metal Church-Veröffentlichungen die Tradition der beschissenen Cover fortsetzt, die Absolution erteilt und frohlockend verkündet werden darf: Die Hohepriester des klasssichen Power/Speed-Metal sind zurück und die Metall-Kirche wird wieder wohlgefüllt sein, wenn die versammelte Metall-Gemeinde wie dereinst der verlorene Sohn zurückkehren und reumütig die Köpfe zu XI bangen wird. Der Professor jedenfalls vergibt an die Hohepriester Howe und Vanderhoof 9 von 10 Metal-Gebetsbüchern aus seinem Nachtkästchen in der Hoffnung, dass das Gebetshaus aus Seattle von nun an nur mehr mit Frohebotschaften der Güteklasse "XI" erschallen möge und Mike Howe uns weitere Offenbarungen des Metal-Gotts verkünden und zumindest jährlich eine Festagspredigt für die neue Metal-Bibel bereithalten möge. Amen.

Trackliste
  1. Reset
  2. Killing Your Time
  3. No Tomorrow
  4. Signal Path
  5. Sky Falls In
  6. Needle And Suture
  1. Shadow
  2. Blow Your Mind
  3. Soul Eating Machine
  4. It Waits
  5. Suffer Fools
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