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Cover  
Redemption - The Art Of Loss (CD)
Label: Metal Blade Records
VÖ: 27.02.2016
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Art: Review
Thunderstryker
Thunderstryker
(154 Reviews)
9.5
Rede man Klartext: Redemption sind DIE Progressive Metal-Band der letzten Dekade. Ray Alders andere musikalische Ehe, die mit Fates Warning, brachte zwar auch im neuen Jahrtausend gute Werke, aber nichts, das in einer Liga mit "The Origins Of Ruin" oder "This Mortal Coil" spielen könnte. Von den vermeintlichen anderen Heroen des Genres, Dream Theater, kommt noch weniger in's Rennen. Wer die traurige Bankrotterklärung in Rock-Oper-Format dieses Jahres hören konnte (die meisten dürften bei der Hälfte friedlich entschlafen sein), weiß, dass Petrucci und seine Mannen nicht im Traum(theater) gegen Bernie Versailles Legionäre ankommen.

Dabei beginnt Album Nummer sechs, "The Art Of Loss", gar nicht so vielversprechend; diese neoklassischen Leadgitarren im Stile Malmsteens und Rhapsodys braucht heute wirklich niemand mehr und auch Ray Alders Gesang beginnt mit seinem Schwachpunkt, dem aggressiven, treibenden Element. Man ist direkt froh, wenn es in die gezogenen, melodischeren Passagen geht. Keyboards und Schlagzeug leiten furios bis schön den komplexen Mittelteil ein und man fühlt sich langsam wieder wie zu Hause. Das liegt zu einem guten Teil auch daran, dass der Sound sich nicht wesentlich vom Rest der Diskographie, den direkten Vorgänger mal ausgenommen, unterscheidet, Ray Alder zwar phantastisch singt, aber eben doch keine sehr variable Stimmfarbe hat und das Stophen-Riffing stets dem abgehackten progressiv-Schema folgt, ohne, dass irgendetwas an der Platte im Wortsinn progressiv zu nennen wäre. Böse formuliert: es gibt seit dem Übergang vom Debüt zum Zweitling keine nennenswerte Änderung bei Redemption.

Das war es aber auch schon mit der Kritik. Oder ist es das überhaupt? Ähnlich wie im Falle Threshold's, stagniert die Band auf einem so unfassbar hohen Niveau, dass jede Veränderung einem Rückschritt gleichkäme. Diese Kompositionen wie "Slouching Towards Bethlehem", über deren rasantem Fundament die engelsgleiche Stimme Alders schwebt, sind nur einem Sextett der Welt zuzuschreiben. Für Freunde der gemächlicheren, weniger metallischen Klänge, gibt es dafür Lieder wie "That Golden Light" und "Love Reign O'er Me", die fast allein vom Gesang leben und sich von einer hymnischen Passage zur nächsten, größeren schwingen.



Highlight des Albums ist "Hope Dies Last"; die Geschichte einer Emotion, drückend, realistisch und in ihre Phasen untergliedert, vertont. Diese Symbiose aus Lyrik und Musik ist grandios. Zehn Minuten komplette Achterbahn, die aber, zumindest vom Zeitlichen, noch von "At Day's End", einem 22-minütigen Rausschmeißer, noch überboten wird. Hier tut sich die offensichtlichste Parallele zu Dream Theater auf; ist so ein langes Stück mit so vielen unterschiedlichen Passagen denn noch ein in sich schlüssiges Werk? Man tendiert zu einem "Ja" und nickt das kleine Kunstwerk erleichtert ab.

Für Käufer des Digipacks gibt es ein ganz besonderes Erlebnis; die zustätzlich auf das Album gesetzte Ballade "Say Something", die im Stile des "Origins Of Ruin"-Titeltracks nur von Gesang und Piano lebt und das wohl größte Gefühlskino ist, das es 2016 zu hören geben wird. Wenn man dann noch weiß, dass das Duett von Versailles kranker Tochter begleitet wird, dürfen auch 'mal Tränen fließen, für die man sich nicht zu schämen braucht.

"The Art Of Loss" ist die Fortsetzung des Weges tieftrauriger, emotional immer wieder ausbrechender, ergreifender, dabei aber stets schwer metallischer Prog Metal-Alben Redemption's, der wohl niemals ein Album unter 9/10 Punkten ergeben wird. Wenn sich kommende Generationen daran versuchen, diesen Genrethron neu zu erklimmen, sollten sie sich darauf gefasst machen, keiner Zepterübergabe entgegenzublicken, sondern einem regelrechten Kampf, in dem diese Band stets einen guten Stand haben wird!

Trackliste
  1. The Art of Loss (featuring Simone Mularoni and Chris Poland)
  2. Slouching Towards Bethlehem (featuring Simone Mularoni and Chris Poland)
  3. Damaged (featuring Marty Friedman)
  4. Hope Dies Last (featuring Chris Poland)
  5. That Golden Light
  1. Thirty Silver (featuring Chris Poland, Marty Friedman, and Chris Broderick)
  2. The Center of the Fire (featuring Chris Poland)
  3. Love Reign o'er Me (The Who cover; featuring John Bush and Chris Poland)
  4. At Day's End (featuring Chris Poland and Simone Mular
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