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Cover  
Joe Cocker - The Life of a Man (CD)
Label: Sony Music
VÖ: 20.11.2015
Art: Review
Thunderstryker
Thunderstryker
(154 Reviews)
Keine Wertung
Bald schon ist es ein ganzes Jahr her, dass die größte Stimme der Musikgeschichte für immer verstummte. Das Ableben von John Robert "Joe" Cocker am 22.12.2014 war so unerwartet wie bedauerlich, wenngleich es ein kleiner Trost ist, dass all jene, die ihm schon in den 70ern einen frühen Tod durch Alkohol-und Drogenexzesse voraussagten, Lügen gestraft wurden. Diese Ikone steht Sinnbild für vielerlei Dinge; auf der einen Seite die Unverwüstlichkeit des Rock'n'Roll, dann wiederum die verschwitzte Arbeiter-Mentalität des Blues, die Schönheit des Soul und nicht zuletzt auch für Pop, der allem Reißbrett zum Trotz eine unglaubliche Menge Energie und Leidenschaft transportiert. Das alles war nur mit einer einzigen Stimme auf der Welt zu vereinen. Jetzt soll Joe Cocker's Lebenswerk mit "The Life Of A Man" geehrt werden.

Wie bei Sony-Veröffentlichungen üblich, stellt sich die Frage nach der Leichenfledderei genauso, wie die nach dem Sinn einer Best Of, derer es bei diesem Künstler durchaus genügend gibt. Der größte Kaufanreiz für den gestandenen Fan dürfte das wunderschöne Booklet sein, das, neben einem herzerwärmenden Kommentar von Vic Cocker, viele schöne Bilder enthält und dabei von einem der bewegendsten Personen-Cover aller Zeiten gekürt wird. Nichtsdestotrotz dürfte man hier gerade auch neue Fans anzusprechen versuchen, aber dafür sind die 36 angebotenen Lieder mehr als geeignet.

Der ewige Konzerteinstieg "Feeling Alright" zeigt den Sänger in seiner Hippie-Phase, die hier sonst leider nicht mehr vertreten wird. Schnell geht man über zum Mann des Rock; "High Time We Went", "She Came In Through The bathroom Window" und Ähnliche sollten auch 2015 jede Tanzfläche automatisch füllen. Die Chronologie einfach übergehend, findet sich auf der ersten der beiden CDs auch schon Material späterer Tage, etwa der Über-Hit "Fire It Up" und die Jahrtausendwende-Nummer "My Father's Son". Fast schon selbstverständlich, dass die Radio-Besetzer "Unchain My Heart" und "You Can leave Your Hat On" nicht fehlen dürfen. Vom alle Zeiten überdauernden "With A Little Help From My Friends" ganz zu schweigen.

Um nicht ganz im Rahmen der Studio-Songs zu bleiben, gibt es auf "The Life Of A Man" Live-Versionen vom Ur-Blueser "Cry Me A River" und der unter Kennern beliebtesten Nummer "The Letter", wie auch der kurze Herzerwärmer "You Are So Beautiful". Als Spätgeborener bleibt einem nur zu erahnen, wie viele erste Küsse hierzu ausgetauscht wurden. Es ist Sony aus kommerzieller Sicht nicht einmal zu verübeln, dass überdurchschnittlich viele Balladen mit an Bord sind, allerdings spricht die Qualität von Songs wie "One" auch auf musikalischer Seite dafür.

CD 2 ist weniger prominent besetzt, hat dafür umso mehr Klassiker aus der zweiten Reihe zu bieten, die man sich unbedingt zu Gemüte führen sollte. Das Pop-Meisterwerk "Have A Little Faith In Me" sei dabei genauso genannt, wie die beschwingte Rock-Ansage "I Come In Peace". Wer eher in der Musik von Joe Cocker "versinken" will, findet bei "The Simple Things" Zeit zum Träumen und für den gezeichneten Lebemann ist die Message von "Hard Knocks" unverzichtbar. Ja, ja, Hits, so weit das Ohr reicht. Muss "Up Where We Belong" noch irgendjemandem vorgestellt werden? Als kleines Schmankerl hat sich sogar "Performance" von 1974 eingeschlichen.

Im Endeffekt ist "The Life Of A Man" also ein gelungener Querschnitt durch die musikalische Karriere des Mannes, dessen Stimme Millionen bewegte, obwohl der schüchterne und bis zuletzt bodenständige Mensch dahinter kaum Noten lesen konnte und dessen Dämonen ihn am Ende einholten. Aber genau das war es, wofür Menschen seinen Auftritten beiwohnten, auch in späteren, kommerziell getrimmten Zeiten: Auf der Bühne stand ein Mann, der im Kopf immer der Sheffielder Arbeiterklasse angehörte, sich durch seine Songs sang, kämpfte und schrie, dessen Stimme auch 'mal aussetzte, nur, um im nächsten Moment einen Urschrei hervorzubringen, der viele Rock-und Metal-Sänger salutieren ließe. Der Anzug, mit dem die Show eröffnet wurde, wurde direkt abgelegt, die Ärmel hochgekrempelt und wenn nach zwei Stunden ein abgekämpfter Mann in klatschnassem Hemd demütig dem Applaus entgegenblickte, dann war das Joe Cocker.
Trackliste
  1. 1
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