Der größte Pluspunkt der neuen Nashville Pussy ist gleich zu Beginn die saftige Produktion. Das war zuletzt nicht immer so und das macht den dreckigen Rock N Roll der Amis gleich viel unterhaltsamer. Nashville Pussy haben ihre Leidenschaft immer noch ganz fest am Gitarrenhals kleben und genau deswegen klingt auch "Up The Dosage" von Vorn bis Hinten verschwitzt, versoffen und ehrlich und aus dem Bauch heraus gerockt. Dass man dem trinkfesten Volk der Band über Songs wie dem fett rockenden und versifften Opener, einem sehr lässiges "Rub it to Death" oder typischerRock N Roll Kost wie bei "Till The Meat Falls Off The Bone" wieder gehörig einen einschenkt, ist oberamtlich. Livegranatengarantie pur, und dass Nashville Pussy dabei auch immer mal mit einem Augenzwinkenr rocken, zeigt sich auch diesmal. " Hooray For Cocaine, Hooray For Tennessee" oder das kultige Retro-Manifest mit Aussie-Note "The South's Too Fat To Rise Again" sind nicht nur mit kritischem Unterton verpackte Partynummern, sondern offensichtliche Statements gegen striktes Rauchverbot und für amtliches Trinkgehabe. Genau so kann "Up The DOsage" von Vorn bis Hinten Spaß machen, ohne je richtig klasse sein zu müssen, während es mit seinen lässigen Banjo- und Westernausflüge beinahe noch lockerer klingt, als die letzten Scheiben der Amis. Wer nun also einfach aber effektiv strukturierten, dreckigen Rock N Roll haben will, der neben den üblichen Vorbildern diesmal auch gern mal zu den 70er Alice Cooper Rockern und den Stones schielen darf, der kann sich "Up The Dosage" problemlos an den Sattel schnallen. Für das nimmersatte Stammklientel zwischen AC/DC, Rose Tattoo und Motörhead ist "Up The Dosage" sowieso einmal mehr eine Pflichtübung.

Für alle anderen und für Leute wie mich haben Nashville Pussy ein weiteres cooles und dreckiges Rockalbum ohne Anspruch auf "Großartigkeit" am Start. Ein Album das nicht stört, das man aber auch nicht unbedingt immer wieder aufs Neue kaufen muss.