HomeNewsReviewsBerichteTourdaten
ImpressumDatenschutz
Anmeldung
Benutzername

Passwort


Suche
SiteNews
Review
Mega Colossus
Showdown

Review
North Sea Echoes
Really Good Terrible Things

Review
Whom Gods Destroy
Insanium

Interview
Night In Gales

Review
Hammer King
König und Kaiser
Upcoming Live
Wörgl 
Hamburg 
Statistics
6575 Reviews
458 Classic Reviews
282 Unsigned Reviews
Anzeige
Cover  
Subsignal - Paraiso (CD)
Label: ZYX MUSIC
VÖ: 27.09.2013
Homepage | MySpace | Facebook
Art: Review
Werner
Werner
(1220 Reviews)
9.0
Welche Superlativen wurden seit dem Erscheinen des Debütalbums "Beautiful & Monstrous" aus dem Jahre 2009 für die Deutsch/Niederländische Prog-Union Subsignal nicht schon zitiert? Allzu viele dürften es wohl nicht sein. Herbstzeit ist gleich Prog-Rock-Zeit. Zumindest ist dieser Trend anhand der dichten Releases von solch Kaperzundern wie Dream Theater, Fates Warning, Haken - um nur mal die aktuell wichtigsten zu nennen – im Zweijahresrhythmus erkennbar. Und zwischen all den Hochkarätern servieren uns die fünf sympathischen Jungs aus dem Großraum Bayern ihr drittes Manifest. Eines, das sich wiederum ordentlich gewaschen hat.

Bis auf den Drummer-Posten, den Dreamscape's Danilo Batdorf für den zu Powerwolf abgewanderten Roel van Helden besetzt hat, ist die Mannschaft um Gitarrist Markus Steffen selbige geblieben. Und diese Homogenität ist hier bis in die kleinste Pore spürbar. Wie auf den beiden Vorgängerscheiben zelebrieren Subsignal äußerst gefühlsbetonten Rock, der mal leichte AOR Tendenzen aufweist, ja da und dort sogar poppig bis verspielt oszilliert, um im nächsten Moment die Marschroute in härtere Regionen zu drehen. Zugegeben, die Aufwärmphase hat in meinem Fall etwas länger gebraucht als bei "Touchstones" (...zum Review) oder beim Erstlingswerk "Beautiful & Monstrous" (... zum Review). Aber gerade die winzigen Phon-Accessoires, die sich im Gesamtkontext ganz unaufdringlich am Rande der Ohrmuschel anschmiegen, bringen die Erkenntnis zum Tragen, dass das Ganze mehr als die Summe der Einzelteile ist, wenn, ja wenn alle Zahnrädchen schön ineinander greifen wie im vorliegenden Fall.

So könnten z. B. bei "A New Reliance" aufgrund der eingestreuten Reggae-Tunes die legendären The Police als Ghostwriter fungiert haben, wogegen das einfach nur als schön zu beschreibende und schwerelos dahin tragende Titelstück (was für ein Chorus!) oder "A Heartbeat Away" den eigentlichen Kernsound von Subsignal repräsentieren. Erwähnenswert auch "The Stillness Behind The Snow", wo der Hörer gar Herz erwärmenden Zupfklängen Marke Andreas Vollenweider (!) begegnet. Dickes Lob an die komplette Mannschaft, aber Sänger Arno Menses hat hier einen Job abgeliefert, der weit über das, was man gemeinhin als Dienst nach Vorschrift bezeichnet, hinaus geht. Speziell bei den lang geratenen Seelenschmeichlern "A Long Way Since the Earth Crashed" und "A Giant Leap of Faith" - zwei Ohrwürmer der Extraklasse – brilliert Arno weniger durch Technik, als durch (im)menses Feeling. Und auch die vielfältige Inspiration eines Markus Steffen kommt mehr denn je zum Vorschein, nicht zuletzt sind es die filigranen Akustikakkorde, welche in jedem Song an der richtigen Stelle pointiert heraus funkeln. Das mit der Gastsängerin Marcela Bovio (Stream Of Passion) im Duett eingezirpte "The Blueprint Of A Winter" kratzt zugegeben am äußersten Rand der Kitschkiste, fügt sich aber letztlich gut ins Gesamtbild von "Paraiso" ein. Denn das mit seinen relativ druckvollen Klampfen ausgestattete "The Colossus That Bestrode The World" und das mit betörender Sphäre aufgeigende "Swimming Home" bringen die 53 Minuten wieder in die vollkommene Balance.

Natürlich, das, was Subsignal hier komponiert haben, hat mit Metal nur mehr in Nuancen zu tun. Weit mehr spricht dieser weiche Akustikcocktail Leute an, die auf anspruchsvolle und gleichermaßen sentimentale Mucke stehen. Und alleine als Progrock-Vertreter Subsignal abzusegnen, wäre zu pragmatisch. Die Palette lässt ein ums andere mal komplett andere (Musik-) Kulturschübe erkennen, seien es (teils angesprochene) Elemente aus dem klassischen Sektor, asiatische Zitate, spanische Einflüsse, oder sogar Ska/Reggae- Anwandlungen. Also Nebensache, wie man das Metier jetzt titulieren will: Subsignal haben sich eine nahezu eigene Nische erschaffen, die mit "Paraiso" ein weiteres, essentielles Kapitel offenbart.

Trackliste
  1. Time And Again
  2. Paraiso
  3. A New Reliance
  4. A Heartbeat Away
  5. A Long Way Since The Earth Crashed
  1. A Giant Leap Of Faith
  2. The Stillness Beneath The Snow
  3. The Blueprint Of A Winter
  4. The Colossus That Bestrode The World
  5. Swimming Home
Mehr von Subsignal
Mega Colossus - ShowdownNorth Sea Echoes - Really Good Terrible ThingsWhom Gods Destroy - InsaniumHammer King - König und KaiserSonata Arctica - Clear Cold BeyondLucifer - VKings Winter - The Other Side Of FearMick Mars - The Other Side Of MarsNecrophobic - In The Twilight GreyBlood Red Throne - Nonagone
© DarkScene Metal Magazin