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Cover  
My Sisters Machine - Wallflower (CD)
Label: Chameleon Records
VÖ: 1993
Art: Classic
DarksceneTom
DarksceneTom
(3150 Reviews)
Vor allem herausragende Bands wie Nirvana (zum Classic) oder Pearl Jam machten Anfang der 90er Jahre unumstritten großartige Musik und grandiose Alben, hatten aber entgegen der Paranoia vieler Fans nie den Willen und Anspruch mit Heavy Metal in Verbindung gebracht zu werden. Grunge war ein Deckname für eine Generation von Musikern, die dem auf Hochglanz polierten und Anfang der 90er Jahre (so ehrlich muss selbst der 80er Jahre Hard Rock Maniac sein) nicht selten lächerlich gewordenen Glam- und Hair Metal der USA den Arsch ins Gesicht hielten, um ehrliche Rockmusik fernab aller optischen MTV-Klischees und Peinlichkeiten zu kreieren. Der engstirnige Hard Rock und Metal Fan macht den Grunge von Beginn an gefährlicher als er eigentlich war. Aber es gab natürlich auch so genannte Grunge Bands, deren Wurzeln tief im Hard Rock und Metal steckten und genau zu jener Sorte Bands gehörten My Sister’s Machine.

Hätte es das Modewort "Grunge" nie gegeben, hätte man ein Album wie "Wallflower" als Crossover abgetan. Als harte Gitarrenmusik mit alternativen Einflüssen. Damals war es aber eben Grunge. Heute würde man uns ein Album wie dieses als Alternative Metal, mit klassischen Retro Zitaten, Stoner Touch und vielen Akzenten des Crossover verkaufen. Heavy war es aber dennoch allemal, was My Sisters Machine im musikalischen Schatten einer Band wie Alice In Chains fabrizierten. Der Gitarrensound dieser Scheibe erinnert unweigerlich an die Frühtaten von Jerry Cantrell und Co., der kräftige, aber auch weinerlich melancholische Gesang ebenso. Grunge Bands waren nie Metal und wollten es auch nie sein. Dennoch steht bei My Sisters Machine die metallische Attitüde weit mehr im Vordergrund, als der Punk-Spirit, der andere Seattle Bands auszeichnete. Ob My Sister’s Machine nun zur Seattle Welle zählen wollten oder nicht sei dahin gestellt. Vielleicht hatten sie einfach die falsche Geburtsurkunde. Vielleicht hätten sie an der Ostküste auftauchen sollen. In Seattle jedenfalls waren My Sisters Machine Garanten für volle Clubs, der große internationale Durchbruch gelang aber dennoch nicht. Zu groß war wohl der Hype um andere Bands der Region und Zeit.



Natürlich sind viele typische Seattle-Zitate im verschwommenen Sound der Amis. "Steamy Swamp Thing" jedoch ist nichts anderes als ein verdammt cool groovender Heavy Rocker, das knackige "Feed" ein klassischer Crossoverbanger und Songs wie der fett riffende Opener "Inside Of Me", das spannende "Mockingbird" oder das coole "16 Ways To Go" sind ohnehin richtiges Kraftfutter für Fans harter Gitarrensounds. Natürlich sind die düstere Grundstimmung, der melancholische Unterton und Songs wie "This Is Fear" oder das balladeske "Empty Room" typische Beispiele für die Herkunft der Band. Andererseits sind diese Tracks aber einfach nur ein Spiegel ihrer Zeit und für die Art und Weise, in der amerikanische Bands Anfang der 90er Jahre harte Rockmusik interpretieren wollten. Dabei beweisen My Sisters Machine ein amtliches Gespür für geile Hooklines, griffige Rhythmen und feine Melodien und auch Nick Pollocks Vocals sind durchwegs superb. Lane Staley, Chris Cornell und Ian Astbury lassen gleichermaßen Grüßen, wenn der Kerl seine kraftvolle Röhre raushängen lässt und dem Sound der Band zusätzlich Schmackes verleiht.

"Wallflower" war die zweite Scheibe einer Band, die bereits mit ihrem Debüt "Diva" für Aufsehen sorgte, die jedoch nie den großen Durchbruch schaffen sollte. Die frühen Soundgarden vor deren MTV-Sellout um "Superunknown" (zum Classic) und Alice In Chains (zum Review) seien ohne Zweifel als dringendstes Kaufargument für ein Album genannt, das man heutzutage zwar nicht mehr leicht auftreiben kann, das dann aber mit etwas Glück jedoch um wenige Euronen in die Tüte wandern darf. Für all jene, die sich nun einfach nicht getrauen ein "Grunge"-Album anzuhören, weil sie Angst haben, dass ihnen dabei ihr "guter Ruf" als Metal Fan abhanden kommen könnte, sei zur Sicherheit auch noch erwähnt, dass My Sisters Machine Tourneen mit "White Zombie" und "Pantera" absolvierten und nicht zuletzt deshalb neben Alice In Chains eine der coolsten und besten Grunge-Bands waren, die das Prädikat Metal zurecht als Zutat ihres Crossovercocktails notieren dürfen.

Langer Rede, kurzer Sinn: Grunge hin oder her! Man muss kein Freund der damaligen Seattle Szene sein, um "Wallflower" zu mögen. Man muss einfach nur auf 90er Jahre Gitarrensound und gute Rocksongs stehen…

Trackliste
  1. Inside Of Me
  2. Broken land
  3. This Is Fear
  4. Steamy Swamp Thang
  5. Feed
  6. Empty Room
  1. 16 Ways To Go
  2. Enemy
  3. I Slip Away
  4. Burn
  5. Mockingbird
  6. Cracking New Ground
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© DarkScene Metal Magazin