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Cover  
Trelldom - Til Et Annet... (CD)
Label: Hammerheart Records
VÖ: 18.01.2013
Homepage | MySpace
Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3150 Reviews)
Keine Wertung
Norwegian Black Metal Perfection wird uns versprochen, bevor die ersten Töne der zweiten Trelldom-Scheibe erklingen, die eigentlich ja bereits 1998 schon mal erschienen ist. Die große Lüge dieses Re-releases an sich ist natürlich bereits hier zu durchschauen. Bonusmaterial, zusätzliche Gimmicks oder sonstige Freudenspender sucht man vergebens. Die Scheibe kommt zu ihrem 15. Geburtstag einfach so wie damals neu in die Läden. Einzig das Artwork ist neu. Der andere Teil der Lüge betrifft den künstlerischen Aspekt: Musik wie diese, die uns die Spielwiese von Gorgoroth ex-Frontbösewicht präsentiert, hat für den Normalsterblichen mit einem Attribut wie Perfektion nämlich mal gleich gar nichts am Hut. Geht nicht. Dafür sind der klirrend kalte Scheppersound und die stumpfe musikalische Struktur einfach nicht geschaffen. Der FC Wacker Innsbruck ist auch nicht der FC Barcelona, also lassen wir uns bitte auch hier nicht verarschen. Dass ich jetzt hier sitze und ein frostiges Album wie dieses beschreiben soll, ist natürlich die nächste Lüge. Was hab' ich zu Trelldom zu sagen, außer dass der Fronthühne schwer einen an der Waffel trägt, und der Sound zwar sicher seine Berechtigung hat, mir persönlich aber ob seiner völlig unterproduzierten und viel zu wenig eindringlichen Aura überhaupt nicht zu Gesichte steht? Eigentlich wenig, aber versuchen kann man's ja trotzdem. Auch auf die Gefahr hin, dass mich die "elitären" Krieger des "echten" Black Metal dafür ausschließlich belächeln werden.

Richtig wichtig war und ist natürlich rein gar nichts auf "Til Et Annet...". Vor allem das Gewimmer, das Gahl über weite Strecken, vor allem aber bei einem Song wie "Slave Til Den Kommende Nat" (vom gestandenen und mehrsprachig veranlagten Tiroler natürlich sofort als ein Cover des bekannt beliebten Wiegenliedes "Schlaf Brüderlein Schlaf" entlarvt) vom Stapel lässt, grenzt in meinen Augen eher an Frechheit denn an irgendwelche Kunstformen. Wer will kann sich das Gejaule sicher als morbid, teuflisch und unglaublich intensiv schönreden. Ich sage: Das ist scheiße. Untalentierte Maßlosigkeit. Selbstüberschätzung und total für den Arsch. Aber trotzdem ist nicht alles schlecht, was meine Ohren hier in dieser angenehm blastbeatfreien Zone zu hören kriegen. Eigentlich überrascht das durchaus abwechslungsreiche Album mancherorts sogar mit griffigen Sounds, einigen einprägsamen Gitarrenmelodien und manch durchaus hörbaren Songs. So kann sich der Ottonormalverbraucher, dessen Höreinheit nicht dem Schleier der verstörten Bosheit erlegen ist, auch durchaus mit spartanisch gehaltenen Songs wie "Vender meg mot ett kommende", "Min död til ende" oder dem treibenden " Svinfylking - til krig" anfreunden. Blendet man noch den absolut lächerlichen Rumpelstilzchengesang aus, kann das knorrige und zutiefst skandinavisch anmutende Schwarzrabauken-Klanggerüst aus dem Hohen Norden und vor allem dessen zweite Albumhälfte ja durchaus gefallen. Härte oder die heraufbeschworene ""Evil as fuck"-Attitüde" kann ich als "non-Black Metal Experte" natürlich nicht wirklich entdecken und auch den Kabarettfaktor kann ich nicht einfach so wegblenden. Wenn ein primitives Stück Musik wie "Til Et Annet..." nun aber wirklich die Basis des echten Nordmanntannensounds darstellt, dann nehme ich es in all seiner Harmlosigkeit aber dennoch gern hin und stelle fest, dass Trelldom am Ende der Schneeballschlacht weit mehr gute Momente zu bieten hatten als ich ihnen bislang zugetraut habe.

Die "echten" Black Metal Kommandanten rund um den Globus haben "Til Et Annet..." selbstredend eh schon seit 15 Jahren im Haus. Für all jene selbsternannten Waldtrolle der dunklen Seite, denen dieses "Glück" bislang nicht zuteil wurde, steht nun dieser Re-release mit stilvollem Artwork auf CD und Vinyl parat und ich ziehe am Ende ein Fazit, das zwar keiner braucht, aber dennoch eine Überraschung wert ist:
Für einen schwulen Jünger Satans, für einen Einsiedler, der nicht mal ein Scheißhaus in seiner Holzbude hat, und auf den monoton dahin tölpelnden Releases seiner ehemaligen Hauptband in meinen Augen ausschließlich Kacke produziert hat, ist bzw. war das, in elitären Kreisen oftmals gar als atmosphärische Klassiker bezeichntete, Trelldom-Zeugs eigentlich überraschend gut…

Trackliste
  1. Vender Meg Mot Ett Kommende
  2. Slave Til En Kommende Natt
  3. Min Død Til Ende
  4. Til Et Annet...
  1. Til Is Skal Eg Forbli
  2. Svinfylking - Til Krig
  3. HøytOppe I Dypet
  4. Sonar Dreyri
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© DarkScene Metal Magazin