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Cover  
Divine Temptation - Killer Suites (CD)
Label: Eigenproduktion
VÖ: 09.03.2012
Homepage | MySpace
Art: Unsigned
Werner
Werner
(1220 Reviews)
Nicht viele Bands haben innerhalb weniger Jahre einen derartigen Wandel durchlebt, wie Divine Temptation aus dem Raum Innsbruck/Hall. Nach dem Marco Modl den Viersaiter abgegeben hat und nun endgültig in die Rolle des Frontman hinein geschlüpft ist, konnte man parallel dazu die erfolgreiche Wende zum sogenannten Djent Metal beobachten. Nichts desto Trotz hat das Etikett Metalcore nach wie vor seine Daseinsberechtigung. Also durfte man nach dem vielerorts Lob einheimsenden Longplayer "Sin" aus dem Jahre 2008 abermals gespannt sein, was als nächstes auf die Prog-Klientel zu rast.

Das große Plus an "Killer Suites" ist sicher die breitere Zugänglichkeit im Vergleich zu den früheren Releases. Natürlich spielen Divine Temptation immer noch auf technisch hohem Niveau und der gelegentliche Vergleich zu den Großmeistern Meshuggah lässt sich ebenso nicht leugnen. Jedoch haben die fünf Virtuosen anno 2012 eine Kompaktheit an den Tag gelegt, die einem Gutteil der Otto Normal Metallerschaft zumutbar sein müsste.

Ein dickes Lob gebührt zunächst Marco, der nun sein wahres Potential auszuschöpfen scheint. Die kraftvollen, fast schon rockigen Vocals bilden neben den gegrölten Ausflügen ein nahezu unverzichtbares Gegengewicht. Und sie harmonieren im Kontext der harten und wie schon erläutert, komplexen Instrumentalarbeit der Herrschaften Stefan-Christoph-Johannes-Patrick. Letztere entpuppt sich wie in früheren Tagen als - gelinde gesagt - facettenreich, aber viel wichtiger: so effektiv kam sie nie zuvor auf den goldenen Punkt wie auf "Killer Suites". Trotzdem gibt es noch eine stattliche Anzahl an Details für die Phonanalytiker unter euch zu entdecken.

Der Opener/Titletrack "Killer Suites" lässt bald die neue Ausrichtung erkennen und repräsentiert das ganze Album auf völlig glanzvolle Art. Zu belauschen gibt es nämlich brettharte Riffs, die in wundervolle Hooklines eingebettet sind, sowie (teils überraschend) gefühlvolle Gesangslinien, die gar in einen cremigen Refrain (!) übergehen. Noch wichtiger: die beklemmende Grundatmosphäre, die von Zeit zu Zeit durch weichere Parts entladen wird, zieht sich wie der rote Faden durch die acht Songs und lässt speziell in Songs à la "Incarnat" oder "Strange Cargo" den Atem gehörig stocken. Natürlich entpuppt sich durch die streckenweise Vertracktheit die Essenz nicht unbedingt als "milde Sorte", aber man merkt den Jungs um Bandleader/Gitarrist Stefan Graf die Leidenschaft und den Spaß zu jeder Sekunde an. Mit "Lighthouse" befindet sich ein, fast schon Hitverdächtiger Kracher im Repertoire, auf dessen Geradlinigkeit auch in Zukunft gerne wieder zurück gegriffen werden darf. Und mit dem folgenden "Dying Love" steht die ultimative Groove-Keule parat, die wiederum eine kleine Nische zum Erholen im Refrain bereit hält – ebenso, ein sehr gelungenes Stück! Höchst fies und in unmittelbarer Meshuggah-Nähe zeigt sich zunächst "Strange Cargo", ehe das Stück in weiterer Folge alle möglichen Farben und Formen spielt – zäh, aber nicht weniger reizvoll, in dieses geordnete Chaos samt Kopf und Korpus einzutauchen. "Peccavi" fällt durch zusätzliche Vokills auf, wo keinem geringeren als Inzest/Mastic Scum Brüllwürfel Maggo Wenzel die Ehre zuteil wurde, das Mikro zu erniedrigen. So oder ähnlich ließen sich auch die beiden anderen Lieder "Defiance" und "Clairvoyance" charakterisieren, wobei letzteres mit seinen Didgeridoo Einsprengseln ein besonders düsteres Flair versprüht.

Was soll man sagen? Divine Temptation haben meinem Ermessen nach einen riesigen Schritt in die richtige Richtung gemacht, ohne ihre progressiven Vorlieben ad acta legen zu müssen. Natürlich ist der Stoff als Gesamtes noch derb & schräg und genau genommen Welten entfernt von einer lieblichen Hardrockmucke. Aber die hohe Anzahl an Spannungsbögen und Melodylines verwoben mit den nahezu perfekt dosierten Breaks ist schon beachtlich. Käuflich zu erwerben gibt es das grazil aufgemachte Teil, das nebenbei als optisches Äquivalent für Meshuggah's "ObZen" durch geht, über die Homepage der Tiroler Djentosaurier. Ansonsten kann man diese Detonation direkt HIER per Mausklick auslösen.

Trackliste
  1. Killer Sweets
  2. Incarnat
  3. Lighthouse
  4. This Dying Love
  1. Strange Cargo
  2. Peccavi
  3. Deviance
  4. Clairvoyance
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