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Cover  
Van Halen - A Different Kind Of Truth (CD)
Label: Interscope
VÖ: 07.02.2012
Homepage
Art: Review
Rudi
Rudi
(175 Reviews)
7.5
Um die Karriere wieder ein wenig auf Vordermann zu bringen, bieten sich Promis zwei Alternativen: Dschungelcamp oder Stars in der Manege. Die Rock Veteranen Van Halen haben das zwar noch lange nicht nötig, aber mit ihrem geldgierigen Reunionsgeplänkel, einer ellenlangen Phase von Ankündigungen und Verschiebungen des neuen Albums und der unerwartet kindischen Schlammschlacht mit den Ex-Mitgliedern Sammy Hagar und Michael Anthony probten sie schon mal die Artisten-Nummer im Rockstar-Zirkus.

Nach diesem erniedrigenden Boulevard-Klamauk und dem sterbenslangweiligen "III" (1998), welches sich der gemeine VH-Anhänger bis auf drei, vier Geistesblitze gewiss noch schöntrinken konnte, versuchen Van Halen nun mit "A Different Kind Of Truth" endlich das große Versprechen einzulösen, das man auch damals immer noch in ihnen vermutete.

Songschreiberisch kann man – wie sollte es anders sein - nicht an die überirdisch schönen Erfolge in der Blütezeit 1978 bis 1991 anknüpfen, aber wieso eigentlich nicht? Viele Songfragmente bzw. ganze Songs stammen aus der Frühphase der Band Ende der Siebziger Jahre und wurden ins neue Jahrtausend herübergerettet, wobei weder ein neues "Unchained", noch ein "Dance The Night Away", oder ein "Ain`t Talking Bout Love" und schon gar kein neues "Panama" dabei ist. Die Klassiker bleiben weiterhin unter sich. Sieben Songs beispielsweise befinden sich auf ADKOT, die sich so schon auf früheren Alben finden hätte können – was nach so langer Zeit wieder schön ist, aber auch nach mehrmaligem Hören entfalten die einzelnen Stücke – meist kurze knappe Rocker, kantig und dreckig, laut und lebendig - keine hypnotische Faszination. Und man fragt sich: War das wirklich alles in den vergangenen 14 Jahren??



Auch das zweite Album nach der Van Hagar Ära und erste mit David Lee Roth seit ganzen 28 Jahren hält somit nicht ganz, was es verspricht. Die cremigen Backgrounds von Ex-Bassist Michael Anthony fehlen allgegenwärtig – dagegen kann der Bass spielende Sohnemann Wolfgang Van Halen zu keiner Sekunde anstinken, Eddie`s legendärer Brown-Sound ist etwas verblasst, zudem klaut der große Meister ein ums anderemal bei sich selber und die Mülleimer-Schlagzeug-Produktion ist die eines Platin-Acts und eines bemerkenswert unterschätzten Powerdrummers wie Alex Van Halen absolut nicht würdig. Natürlich kann und will ich mit meiner allmächtigen Lieblingsband nicht besonders hart ins Gericht gehen, aber "A Different Kind Of Truth" taugt auch mit der rosarotesten Brille nicht ausschließlich für Lobeshymnen, weil es streckenweise für eine Band dieser Güte ganz schön unzureichend ist und meine zugegeben immensen Erwartungen nicht erfüllt werden. Wobei mir jeder Spielfehler dieser nicht mehr alterslos wirkenden Supergroup immer noch weitaus lieber ist, als das seelenlose und imageträchtige Baukasten-Gemurkse, welches zu 98% die Studios dieser Welt verlässt.

Aber es ist doch wieder erstaunlich, wie Eddie`s feinnerviges Gitarrenspiel, die schlichten Arrangements mit ihrer unterschwelligen Spannung, behutsam gesetzte Nuancen und die unvergleichliche Stimme der ultimativen Achtziger-Ikone Diamond Dave selbst unterkühlt-soliden Rocksongs noch Wärme verleihen. It's the singer, not the song. Und manchmal ist es auch der Gitarrist. Wenn Vibratoking und Rhythmus-Genie Edward the Great auf Album Nr. 12 erneut in der Ursuppe der Stromgitarre rührt, dann verschwinden alle Vergleiche. Der ehemalige Alkoholiker und Kettenraucher zeigt auch mit 57 Jahren noch, wo der Frosch die Locken hat!

Manche Bands sind eben nicht kaputtzukriegen – und manchmal ist das trotz allerlei verbliebener Kompetenz nicht unbedingt als Kompliment gemeint. So wie bei Van Halen. Seit 35 Jahren führen die Herren aus Pasadena ihren auf virtuoses Gitarrenspiel konzentrierten Powerrock mit Glam, Blues und Poppappeal auf. Früher hat das Spaß gemacht, heute ist man an einem Punkt angekommen, an dem die gepflegte Langeweile lauert. Der Van Halen Clan besteht, so nehme ich an, aus glücklichen Menschen. Doch müssen glückliche Menschen unbedingt Musik machen? Können die nicht einfach nur glücklich sein?

Aber Van Halen hören hilft dann doch wieder. Wie immer.

Die Deluxe-Edition erscheint inklusive Leporello-Booklet plus DVD mit vier Acoustic-Videos.

Trackliste
  1. Tattoo
  2. She's The Woman
  3. You and Your Blues
  4. China Town
  5. Blood and Fire
  6. Bullethead
  7. As Is
  1. Honeybabysweetiedoll
  2. The Trouble With Never
  3. Outta Space
  4. Stay Frosty
  5. Big River
  6. Beats Workin'
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