HomeNewsReviewsBerichteTourdaten
ImpressumDatenschutz
Anmeldung
Benutzername

Passwort


Suche
SiteNews
Review
Mega Colossus
Showdown

Review
North Sea Echoes
Really Good Terrible Things

Review
Whom Gods Destroy
Insanium

Interview
Night In Gales

Review
Hammer King
König und Kaiser
Upcoming Live
Wörgl 
Hamburg 
Statistics
6575 Reviews
458 Classic Reviews
282 Unsigned Reviews
Anzeige
Cover  
Savatage - Edge Of Thorns (CD)
Label: Atlantic Records
VÖ: 1993
Homepage | MySpace
Art: Classic
DarksceneTom
DarksceneTom
(3150 Reviews)
Es gibt Momente im Leben eines Metal Fans, an die wird man sich ewig erinnern. Im Guten wie im Schlechten. An dieser Stelle wollen wir natürlich an erstere Gattung denken, und vom Jahre 1993 erzählen. Einem Jahr in dem meine persönliche Savatage Manie in voller Blüte stand, und in dem man sich nach Power Metal Referenzwerken wie "Hall Of The Mountain King", "Gutter Ballet" und "Streets – A Rock Opera" einfach nur auf ein Meisterwerk freuen konnte.
In Sicherheit wiegen durfte man sich aber nur bis zu einem gewissen Grad. Natürlich würde die vielleicht beste Power Metal Band ihrer Zeit musikalisch überzeugen, und sich gegen jegliche Trends weiterhin resistent zeigen. Wie würde aber das erste Savatage Album ohne Jon Oliva am Mikro klingen? Würde es Chris Oliva gelingen die Magie von Savatage auch ohne seinen Bruder, ohne die überragenden Vocals seiner musikalisch kongenialen besseren Hälfte (Jon Oliva hatte sich nicht zuletzt durch schwere Alkoholprobleme selbst aus der Band und der Schusslinie genommen, weil er stimmliche Probleme hatte. Er war aber tragend am Songwriting beteiligt, spielte die Pianos ein und begleitete die Produktion) ins Hier und Jetzt zu transportieren?

Sava-Maniacs rund um den Globus haderten mit dieser schicksalhaften Frage, und nachdem in unsren Classic Reviews zu "Hall Of The Mountain King" (Review) und "Steets – A Rock Opera" (Review) bereits genügend zum überdimensionalen Schaffen der Amis gesagt wurde, gehen wir an dieser Stelle volley zum künstlerischen Inhalt von "Edge Of Thorns" und s(m)einer Geschichte über.



Der Verfasser dieser Zeilen erinnert sich als ob es gestern gewesen wäre: Es war an einem Samstag, als ein pubertierender Langhaariger seine Schultasche schulterte und frühzeitig die Lehranstalt verlassen musste, um den Ort seiner Begierde vor Geschäftsschluss (ja, vor vielen Jahren waren Läden Samstags ab Mittag geschlossen) zu erreichen, und ein Kleinod abzuholen, auf das er seit Monaten gebannt wartete. Aufgeregt, zitternd und ehrfürchtig hat man sich im "Bela" seinen Silberling eintüten lassen, um postwendend mit der "Rock N Roll Vespa" zu Kollegen Werner zu brausen, um den neuen Tönen unsrer Helden gemeinsam zu lauschen und die vielleicht wichtigste Scheibe des Jahres artgerecht zu entjungfern.
Das Bangen ward nicht lange. Die markanten Pianotöne, das packende Riff und die mitreisende Energie und Dramatik des eröffnenden Titeltracks, ließen all die Angst im Nu verfliegen. "Edge Of Thorns" bezirzte von Beginn an mit traumhaftem Fantasy Artwork, einer Produktion wie man sie sich erträumt hatte, wunderbaren Power Metal Songs und einem bis dato unbekannten Sänger namens Zak Stevens, der es von Beginn an schaffte, die Savatage Fans mit seinem druckvollen Organ, seinem unglaublichen Stimmvolumen und seinem Charisma zu überzeugen. Zachary Stevens war kein Jon Oliva, aber das sollte er auch gar nicht sein. Er war und ist schlicht und einfach ein perfekter Metal Sänger, und passte sich den neuen Kompositionen der Ausnahmekünstler aus Florida perfekt an. Er drückte Savatage seinen eigenen Stempel auf, wusste aber nicht nur auf Platte, sondern auch auf den folgenden Tourneen mehr als nur zu überzeugen, da er auch die alten Klassiker perfekt und im Stile eines Jon Oliva veredeln konnte.



Kommen wir aber zurück zu "Edge Of Thorns". Was Savatage auf ihrem bis dato achten Album vom Stapel ließen, kann nur mit Superlativen beschrieben werden. US Power Metal in Perfektion!
Dramatisch, hart, packend und dennoch wunderschön. Mit grenzgenialen Melodien, dem bandtypischen Bombast und klassischen Zitaten versehen, steht dieses Meistwerk bis heute mit an der Spitze eines Genres. Noch heute ist es unsterblich schön, wenn man sich Gottgaben wie "He Carves His Stone", "Follow Me", "Miles Away" oder das sagenhafte "Conversation Piece" anhört, und gerade bei letztgenanntem Zeuge davon wird, wie sich traumhafte Akustiktupfer über ein bretthartes Power Metal Riff legen, wie gottgesandte Sonnenstrahlen.

Keine Band schaffte es so perfekt wie Savatage, Härte und Schönheit so nahtlos miteinander zu paaren, und nicht zuletzt das unglaublich fette, völlig unvergleichliche, ja fast wahnwitzige Gitarrenspiel von Chris Oliva erfuhr auf "Edge Of Thorns" einen weiteren Höhepunkt. Seine Gabe kompositorische Höchstleistungen zu vollbringen, und Energie mit Gefühl und Dynamik zu verbinden, wurde hier jedoch leider Gottes ein letztes Mal in Perfektion zelebriert. Wenig Monate, wenige Wochen nachdem meine Wenigkeit eine göttliche Savatage Show in Wien erleben durfte, bei der Chris voller Tatendrang in die Zukunft blickte, später verstarb Chris Oliva bekanntlich unverschuldet an einem Autounfall.
Savatage sollten nie mehr die Band sein, die sie waren. Livehaftig durch großartige Ersatzgitarristen immer noch herausragend, konnte die Band leider nie mehr so packende Songs schreiben, wie mit Chris. Gerade in Anbetracht dieser Tragödie war und ist es noch heute umso ergreifender, wenn man sich die "gefühlvolle" Seite von "Edge Of Thorns" vor Augen führt. Wenn man traumhafte Bombast Power Metal Songs wie "Degrees Of Sanity" oder das fabelhafte "All That I Bleed" genießt, oder einfach nur zu zerbrechlichen Balladen wie "Sleep" träumt, und sich an all das Große und Schöne erinnert, das diese Band vollbracht hat.

Ich wiederhole mich: Savatage waren und bleiben eine der begnadetsten Power Metal Bands aller Zeiten. "Edge Of Thorns" war das letzte große Vermächtnis einer Ausnahmeband und eines der talentiertesten, charismatischsten und sympathischsten Metal Gitarristen aller Zeiten.
Das letzte absolute 10-Punkte Album einer Legende, und ein absolutes Muss für jeden einzelnen, der sich Metal Fans schimpft.


Trackliste
  1. Edge Of Thorns
  2. He Carves His Stone
  3. Lights Out
  4. Skraggy's Tomb
  5. Labyrinths
  6. Follow Me
  7. Exit Music
  1. Degrees Of Sanity
  2. Conversation Piece
  3. All That I Bleed
  4. Damien
  5. Miles Away
  6. Sleep
Mehr von Savatage
Mega Colossus - ShowdownNorth Sea Echoes - Really Good Terrible ThingsWhom Gods Destroy - InsaniumHammer King - König und KaiserSonata Arctica - Clear Cold BeyondLucifer - VKings Winter - The Other Side Of FearMick Mars - The Other Side Of MarsNecrophobic - In The Twilight GreyBlood Red Throne - Nonagone
© DarkScene Metal Magazin