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Cover  
Der W - Autonomie! (CD)
Label: 3R Entertainment
VÖ: 03.12.2010
Homepage | MySpace
Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3150 Reviews)
8.0
Nach dem 2008er Release des absoluten Knalleralbums "Schneller, Höher, Weidner" (zum Review) warten die Fans von Stephan Weidner gespannt darauf, ob der ehemalige Böhse Onkelz Chefdenker, der sich innerhalb kürzester Zeit als ernst zu nehmender Solokünstler etabliert hat, auch mit seinem zweiten Werk überzeugen kann. "Autonomie!" nennt sich der zweite Streich des W und er wird ebenso viel Begeisterung, wie auch Überraschung hervorrufen. Stephan lässt seiner musikalischen Kreativität weiterhin freien Lauf. Auch auf "Schneller, Höher, Weidner" standen einige Songs, die nicht von Beginn an zünden wollten, die den Langzeittest aber locker bestanden haben. Auch am ersten Der W Album paarte sich typisches Weidner Songwriting mit modernen und unkonventionellen Einflüssen, auf "Auotnomie!" soll’s nun aber noch mehr von Allem sein. Das Werk soll den nächsten Schritt in der Evolution einer „autonomen“ Karriere dokumentieren und vor Allem soll es auch die Band um Weidner viel stärker repräsentieren und mit ins Songwriting einbinden.
Viele Vorhaben erfordern viele neue Ideen, und so weiß das Album nach mehrmaligem Hören mit einer cleveren Kombination aus in Sicherheit wiegender Rezeptur, neuen Details und stilistisch noch vielfältigerer Ausrichtung zu punkten. Die Grundrezept des W ist natürlich weiterhin deutschsprachige Rockmusik mit durchdachten Texten. Die Basis ist weiterhin erdig und im rockenden Gitarrenbereich teilweise überaus deftig, so viele extravagante Fremdeinflüsse wie auf "Autonomie!" hätte man sich aber wohl nicht erwartet.

Betont rockig lässt sich "Autonomie!" dann von Beginn an treiben. Mehr vertraut als ungewohnt gestaltet Der W den Einstieg in ein Album, das nicht so düster wirkt wie sein Vorgänger und er macht damit taktisch alles richtig. Gerade der Drippelpack mit dem betont knackig rockenden "Nein, Nein, Nein", einem mit typischen Weidner Lyrics und fast schon an ältere Onkelz Taten erinnernden Refrain ausgestatteten "Mamas kleines Monster" und "Autonomie des Ichs" wird ohne Frage alle Fans begeistern und perfekt auf das vorbereiten, was folgen soll. Dies nämlich ist alles andere als auf "Nummer Sicher" gepeilt! Stephan legt ein unglaublich ambitioniertes Album vor und spätestens bei der mit Reggae Klängen eingeleiteten Halbballade "Urlaub mit Stalin" wird das trotz eher platter Lyrics überdeutlich. Von hier an dominiert die musikalische Weltoffenheit. Da wird bei "Fleisch" eine - in überaus moderne und geil groovende Klanghülle und verzerrte Vocals gepackte - Vegetarierhymne als lyrisches Mahnmal zum Massenkonsum unserer Zeit zitiert, und bei "Niemand Hier" im bluesigen Swing Stile mit Bläsereinsätzen gerockt, während man sich bei "Sterne" gar in einer jazzigen Kellerlounge glaubt. All das wirkt zu Beginn und im Gesamtkontext des ungeheuer facettenreichen Albums durchaus gewöhnungsbedürftig und fast schon überambitioniert, fügt sich aber im Laufe der Zeit zu einer wohl dosierten Einheit, der Weidner immer seinen charismatischen Stempel aufdrückt und die trotz unüberhorbarer Risiken und Nebenwirkungen auch im Detail funktioniert.
Meine persönlichen Highlights von "Autonomie!" sind aber ohnehin andere:
Gerade bei großartigen Songs wie der nachdenklichen und durchaus selbstkritischen Halbballade "Schlag mich bis ich es versteh", der potentiellen Hitnummer "Machsmaulauf" mit ihrem fetzcoolen Basslauf und ihrer rotzenden Motörhead Attitüde, dem absolut sensationellen, sehr modernen und extravaganten "Furor", oder dem groovig rockenden Depeche Mode Tribut "Lei(d)figuren" zeigt sich die Songwritingklasse des W und genau jene Songs sind es auch, die manch verdutzten oder einfach nur überforderten Fan immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen und postwendend an "Autonomie" binden werden.

"Autonomie!" ist ein starkes, ein mutiges und ein überraschendes Stück experimenteller Rockmusik voll grenzenloser Ideologie. Abwechslungsreich, voll von Überraschungen und mit absoluter Langzeitwirkung kann des Weidners ungeheuer unkommerzielle Zweite von Durchlauf zu Durchlauf mehr überzeugen.
Besser hätte Der W den Titel seines zweiten Soloalbums gar nicht wählen können und wenn noch irgendwer einen Beweis dafür gebraucht hat, dass Stephan Weidner sein neues Kapitel zu alles Anderem als einem kurzen Intermezzo gestalten will, dann hat er ihn hier in jeglicher Hinsicht erhalten!

Trackliste
  1. Ode an die Zeit (Intro)
  2. Nein, nein, nein
  3. Mamas kleines Monster
  4. Autonomie des ICHs
  5. Urlaub mit Stalin
  6. Fleisch
  7. Schlag mich (bis ich es versteh)
  8. Machsmaulauf
  9. Niemand hier
  1. Sekte oder Selters
  2. Kleine weiße Lügen
  3. Furor
  4. Ode an den Raum (Instrumental)
  5. Sterne
  6. Lei(D)figuren
  7. Ihr habt Recht
  8. Der Hafen
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