HomeNewsReviewsBerichteTourdaten
ImpressumDatenschutz
Anmeldung
Benutzername

Passwort


Suche
SiteNews
Review
Mega Colossus
Showdown

Review
North Sea Echoes
Really Good Terrible Things

Review
Whom Gods Destroy
Insanium

Interview
Night In Gales

Review
Hammer King
König und Kaiser
Upcoming Live
Wörgl 
Hamburg 
Statistics
6575 Reviews
458 Classic Reviews
282 Unsigned Reviews
Anzeige
Cover  
Vince Neil - Exposed (CD)
Label: Warner Music
VÖ: 01.01.1993
Homepage | MySpace
Art: Classic
Rudi
Rudi
(175 Reviews)
Traurig ist das Schicksal des Geheimtipps. Man komponiert und singt und spielt, und das Allermeiste gehört in die Kategorie "Großartig", und kaum einer merkt es. Die einmalige Sternenkonstellation Vince Neil/Steve Stevens erträgt dieses Los auf diesem 1993 erschienen Jahrhundert-Album, welches einer einzigen Entdeckungsreise gleichkommt. So makellos-harmonische Songs wie auf "Exposed" hätten alle Melodic Rock Bands dieser Welt zusammen wohl gerne geschrieben.

Vince Neil, das Aushängeschild der Motley Looking Crew, bei denen zum damaligen Zeitpunkt John Corabi sein mäßiges Glück am Mikro versuchte, beeindruckt mit stimmlicher Vielseitigkeit, die den Vergleich mit anerkannteren Sängern absolut nicht scheuen muss und Steve Stevens, hauptberuflicher Billy Idol Gitarrist mit dem Hang zu extravaganten Frisuren und nebenbei einer der fähigsten, vielseitigsten und unterbewertesten Rockgitarristen unserer Zeit, hat sein Leben lang all seine genialsten Riffs gesammelt, um mit ihnen auf "Exposed" eine nicht enden wollende Orgie zu feiern.

Der wahnwitzige Saiten-Figaro rifft und soliert sich in einen Spielrausch, der an die besten Zeiten solcher songdienlicher Guitar Heroes wie Eddie Van Halen, Steve Vai zur Whitesnake/David Lee Roth Zeit oder George Lynch erinnert. Ob Gänsehaut verursachende Flamenco Klänge, stroboskopartige Gitarren-Synthie Eskapaden, Akustik Lehrstunden, irrwitzige Soli oder monströs rockende Riffs für die Ewigkeit, was dieser Mann für virtuose Licks & Tricks an den Tag legt ist eine schallende Ohrfeige für jeden selbsternannten Gitarrengott!

"Look In Her Eyes":



So gelungen die Gesangsvorstellung und die exorbitante Gitarrenarbeit auch ist, ohne die songschreiberische Urgewalt der Co-Songwriter Tommy Shaw & Jack Blades (beide Damn Yankees) bzw. Phil Soussan (Ozzy) und deren emotionale Gestaltungskraft wäre das Ergebnis nicht so überzeugend geworden. Dem Kreativ-Konglomerat gelingt der seltene Brückenschlag zwischen dem Stadion Rock Ende der 1980er und modernen Vorstellungen von Rockmusik. Ihre Songs klingen zeitlos und zeitgemäß zugleich, sie bestechen durch unwiderstehliche Hooklines mit immensem Wiedererkennungswert und stilistischer Vielfalt.

"You`re Invited, But Your Friend Can`t Come" in der Singleversion mit abgeändertem Solo:



"Fine, Fine Wine":



Der Sound wechselt zwischen legendären Partyhymnen ("You`re Invited – But Your Friend Can`t Come", "Fine, Fine Wine"), saucoolen Stampfern ("Gettin`Hard", "Living Is A Luxury", "Sister Of Pain"), unwiderstehlichen Balladen ("Forever", "Can`t Change Me") und der besten Coverversion von The Sweet`s "Set Me Free", die ich bis heute gehört habe. Bis zum Ende des Albums reiht sich Hit an Hit. Und Perlen wie das edle "The Edge" oder der treibende Opener "Look In Your Eyes" lohnen die Wiederentdeckung sowieso. Diese Musik ist Pathos, Kunst und Party zugleich. Erhaben, leidenschaftlich, monumental, großartig. Auch ein bisschen klischeehaft, aber raffiniert und ironisch perfektioniert.

Mit dieser Sternstunde des Glam-Melodic Rocks jedenfalls hatte das Dream Team Vince Neil, Steve Stevens, Vik Foxx (dr.), Robbie Crane (b.) und Robbie Buchanan (key.) die Latte für ihre Genrekollegen Hardline, Mötley, Whitesnake, Damn Yankees, Bullet Boys, Slaughter, Steelheart oder wie sie auch alle heißen mögen verdammt hoch angelegt.

"The Edge":

Trackliste
  1. Look in Her Eyes
  2. Sister of Pain
  3. Can't Have Your Cake
  4. Fine, Fine Wine
  5. The Edge
  6. Can't Change Me
  1. Set Me Free
  2. Living Is a Luxury
  3. You're Invited (But Your Friend Can't Come)
  4. Gettin' Hard
  5. Forever
Mehr von Vince Neil
Mega Colossus - ShowdownNorth Sea Echoes - Really Good Terrible ThingsWhom Gods Destroy - InsaniumHammer King - König und KaiserSonata Arctica - Clear Cold BeyondLucifer - VKings Winter - The Other Side Of FearMick Mars - The Other Side Of MarsNecrophobic - In The Twilight GreyBlood Red Throne - Nonagone
© DarkScene Metal Magazin