Wer Street Legal sagt, muss auch Gary Moore, Blue Murder, MSG und im speziellen Whitesnake und Thin Lizzy sagen, denn in der musikalischen Schnittmenge eben erwähnter Bands bewegt sich das Zweitwerk namens "Bite The Bullet" der Norweger rund um Bandkopf und Ex-Da Vinci-Mitglied Bjorn Boge (natürlich befindet sich in der Darkscene-Datenbank auch ein (hier zu lesendes) Review des ´89er Da Vinci-Albums "Back In Business").

Wie bereits erwähnt, lassen es Street Legal auf dem Nachfolger des 2000er-Erstlings "Thunderdome" ziemlich klassisch angehen. Hier wird Hardrock der alten Schule praktiziert und wer den 11 Songs auf "Bite The Bullet" mal aufmerksam ein Ohr leiht, für den haben die meisten Tracks ein paar nostalgische „Aha“-Momente parat. Sei es der typische Whitesnake-Riff im spaßigen "Somebody Up There Likes Me", sei es der Thin Lizzy-Touch im schönen "Unconditional Love" oder sei es in der stimmungsvollen, gefühlvollen, fantastisch gesungenen, "Shadow In My Heart" getauften Street Legal-Version der Coverdale´schen 1990er-Hitballade "The Deeper The Love" von "Slip Of The Tongue" - hier werden gekonnt historische Heldentaten zitiert, verarbeitet und neu arrangiert, ohne sich jedoch auch nur annähernd Plagiatsvorwürfen aussetzen zu müssen. Weiter erwähnenswert ist definitiv die Cover-Version des anno 1983 auf dem Soundtrack zum Tanzfilm „Flashdance“ erschienen Songs "Maniac" (im Original von Michael Sembello) und das an den Schluss des Albums gereihte "Silent Tear", das zweifelsfrei das absolute Highlight des Albums darstellt.

"Bite The Bullet" ist schön komponiert als auch produziert, stellt aber unterm Strich „nur“ solide Handarbeit ohne diesen letzen Schuss Genialität dar, den das Album benötigen würde, um sich bedeutend von der Masse abheben zu können. Freunde des „Vintage Hard Rock“ werden garantiert nicht enttäuscht sein. Der Weisheit letzter Schluss ist "Bite The Bullet" aber garantiert nicht…

Street Legal - "Somebody Up There Likes Me"