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Cover  
Prodigy - Invaders Must Die (CD)
Label: Universal Records
VÖ: 20.02.2009
Homepage
Art: Review
Professor Röar
Professor Röar
(123 Reviews)
10.0
Überraschend schnell, nämlich nach „nur“ 5 Jahren steht uns mit "Invaders Must Die" nun schon wieder ein neuer Prodigy-Longplayer ins Haus. Nachdem das 2004er-Album "Always Ountnumbered, Never Outgunned" absolut nicht der erhoffte Überknaller war, sondern eher durch Langweile und unausgegorenes Songmatetrial glänzte, hatte ich The Prodigy, die für Outgunned immerhin sieben Jahre brauchten, schon abgeschrieben. Umso überraschender war dann dieses neue, absolut gelungene Lebenszeichen von Howlett, Flint und Co. Wobei ich natürlich anmerken muss, dass ich The Podigy gegenüber eine gewissene unobjektive Zuneigung verspüre – immerhin war es diese Band, die mir anno 1993 zeigte, dass es Leben jenseits von Metal und schweren Stahlgitarren geben kann, nämlich genau in einer Zeit, als unsere Schwermetallmusik einiges an Glanz verlor, da den Althasen langsam aber sicher die Ideen ausgingen und den unzähligen Kopisten keine neuen Ideen kamen, Metal also großteils von Langeweile geprägt war und eher einem musikalischen Barbiturat glich (obwohl uns Superjournalisten wie Kühnemops vom Cock Hard das Gegenteil glauben machen wollten…)

Doch genug der Off-Topic-Diskussionen, dieses Stück erstklassiger Journalismus will sich ja mit dem aktuellen Werk von The Prodigy auseinandersetzen – und das ist tatsächlich überaus gelungen. Da fegen dem geneigten Hörer - und wahrscheinlich jedem Dancefloor- erprobten Techno-XTC-Junkie – feinste Breakbeats entgegen, der Bass wummert superhart in der Magengegend und der Laptop spuckt fieseste Elektro-Klänge aus. Dies ist eindeutig Prodigy, nur nicht die Prodigy aus "Fat of the Land"-Zeiten, sondern die Techno-Punks der gaaaanz frühen 90er, die ihre Anti-alles-fuck-you-and-you-too-Attitüde mit 100% synthetischen Sounds und super-stressigen, beinharten Breakbeats unter die Leute bringen. Gitarren wird man hier lange und letztlich vergeblich suchen, sogar die Vocals sind bei der Hälfte aller Songs überwiegend Samples. Doch trotzdem wirkt dieser Digital-Cocktail härter als so manche zeitgenössische Schwermetall-Produktion.
Der Opener "Invaders Must Die" ist ein oberfetter Dancefloor-Stampfer, das folgende" Omen" erinnert mit seinen quietschenden Synthie-Melodien nicht nur einmal an Prodigy’s mehr als nur geniales "Music For the Jilted Generation"-Album, und bei "Thunder" muss anstelle von Vocals ein Reggae-Sample herhalten. Das folgende "Colors" hat beinahe schon poppige Anflüge und so etwas wie echte Lyrics, "Take Me to the Hospital" brettert wiederum in bester old-Prodigy-Manier, bevor mit "Warrior’s Dance" mein erklärter Lieblingstrack folgt, der mit seinen Female-Vocal-Samples an selige 1990er-Dancefloor-Hymnen wie C"C Music Factory’s "Gonna Make You Sweat (Everybody Dance Now)" erinnert. "Run With the Wolves" rockt dann von allen Tracks noch am ehesten, wohl primär wegen Keef’s fieser Punk-Vocals, dem Umstand, dass hier Dave Grohl von den Foo Fighters in ein echtes Drumkit reinhaut und einer beinahe schon rauen, lo-fi-artigen Produktion. "World’s On Fire" und "Piranha" klingen nach typisch frühen Prodigy, jedoch mit etwas mehr Vocal-Einsatz, bevor "Stand Up+, wiederum mit Dave Grohl am Schlagwerk, den wohlverdienten Chill-Out zu einem bis dahin non-stop-Stress Sounderlebnis bietet.
Wie gut dieses Album ist, wird einem besonders nach mehrmaligem Anhören klar, denn hier gibt es bei jedem Durchlauf Neues zu entdecken, sei es bei den unübertroffen komplexen Beats, wie sie nur von The Prodigy kommen können, bis zur vielschichtigen Synthie-Instrumentierung. All dies, zusammen mit den beiden nimmermüden Frontmännern Keef und Maxim, lässt dieses Album natürlich auch abseits aller Tanzbuden zu einem absoluten Meisterwerk werden, da hier Dance-Music nicht nur aus dem Bauch, sondern auch mit dem Kopf gemacht wird.

Immer noch ganz nervös mit den Beinen zuckend verschreibt der Professor Liam Howlett und Gefolge deshalb weitere 10 Packungen von den Muntermachern, die augenscheinlich dafür gesorgt haben, dass The Prodigy wieder zu altem Glanz zurück gefunden haben. See you again … in 5 to 10 years…

Trackliste
  1. Invaders Must Die
  2. Omen
  3. Thunder
  4. Colours
  5. Take Me to the Hospital
  6. Warrior's Dance
  1. Run With the Wolves
  2. Omen Reprise
  3. World's On Fire
  4. Piranha
  5. Stand Up
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