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Cover  
Holy Terror - Mind Wars (CD)
Label: Music For Nations
VÖ: 01.01.1988
Homepage | MySpace
Art: Classic
DD
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(31 Reviews)
Wir schreiben das goldene Metalzeitalter 1987, als Metal noch nach Metal klang und Spandex mehr als eine äußerst dehnbare Kunstfaser war.

Dirty Rotten Imbeciles (einigen vielleicht besser bekannt als D.R.I. ) schossen in Houston/Texas ihr Crossover Album, die ultimative Crossover-Rakete, Richtung Metaluniversum und gaben quasi über Nacht einem neuen Musikgenre einen Namen.
Fast zeitgleich werkelten Kurt Colfelt (auch bekannt als Kurt Kilfelt), seines Zeichen Ex-Agent Steel Gitarrist (zu hören auf dem Debüt “Skeptics Apocalypse“), und seine Kumpanen von Holy Terror in Kalifornien (was frei übersetzt soviel heißt wie Heiliger Terror und umgangssprachlich Problem Kind bedeutet) an ihrem ersten Longplayer Terror and Submission

Stilistisch stark inspiriert von Colfelts Ex-Band Agent Steel zelebrieren Holy Terror nach einer gemeinsamen Europatour mit D.R.I. einen derart kraftvollen, hochmelodiös versetzten Speed-Thrash-Metal-Crossover der Extraklasse, welcher in diesem Genre bis heute seinesgleichen sucht .
Trotz des zweifelsohne erstklassigen Debüts möchte ich aber doch die ein Jahr später veröffentlichte, leider etwas vergessene Thrashperle "Mind Wars" ein klein wenig huldigen und dem unwissenden Bangervolk etwas näher bringen.
Wie schon beim Erstgeborenen legte auch diesmal der Bandleader selbst Hand an und produzierte wiederum in Eigenregie und mit minimalistischem Aufwand eine Speed-Thrash-Granate vor dem Herrn. Fehlendes Kapital seitens der Plattenfirma und eine 17-tägige Nonstop-Low-Budget-Produktion sind leider wieder unüberhörbar und stellen somit den einzigen, winzig kleinen Kritikpunkt von "Mind Wars" dar.
Trotz der etwas dünnen Produktion überwiegen soundtechnisch vor allem die genialen Gitarrenläufe, Soli, Hardcorebreaks und Melodien und lassen die Wellblechgaragenproduktion recht schnell vergessen.
Einen Gang schneller als auf dem Debüt und die leichte Punk/Hardcore Schlagseite speziell im Gesang macht dieses unscheinbare Speedmetal Ungetier zu dem ultimativen Melodic-Hardcore-Speed-Thrash-Monster, das auch über 20 Jahre nach Veröffentlichung nichts von seinem Reiz verloren hat. Das meist clean melodiös, zum Teil ultraschnelle Sprech–Schrei-Gekreische von Keith Dean, das teilweise gar ein wenig nach Venom's Cronos klingt, mag manche vielleicht etwas stören, verleiht dem Album aber erst das gewisse Etwas.

Schnelle, komplexe, melodiöse, alte Slayer zu Hell Awaits Zeiten treffen auf hardcorelastige D.R.I. und feiern einen gelungenen Crossovergangbang mit früheren Megadeth, Maiden und Celtic Frost. Ob nun das relativ sanft beginnende, recht schnell zum Speedinferno mutierende mit Hardcorepunk-angereicherten Breaks versetzte "Judas Reward" oder "Debt of Pain", ein im Hochgeschwindigkeitsbereich angesiedelter leicht Maiden lastiger oldschool Banger - Holy Terror vernichten gnadenlos ohne wenn und aber immer genau mitten ins Ziel mit Klasse und Melodie, viel Melodie um es auf den Punkt zu bringen.
Jahrhunderthits wie "The Immortal Wasteland" oder die ultimative Dampfwalze "Damned By Judges", die mit grandiosen Melodien und grenzgenialem Mittelteil im Endspurt alles niederwälzt und in Schutt und Asche legt , widerspiegeln die Einzigartigkeit der Kalifornier.
Im Sommer 1988 ging es noch ein zweites mal zusammen mit D.R.I. und Kreator auf US-Tour, ehe diverse Probleme leider schon bald das viel zu frühe Bandende besiegelten.

Holy Terror dürfen eigentlich in keiner erlesenen Sammlung von Speed und Thrash Metal Freaks fehlen und gehören, wenn auch etwas in Vergessenheit geraten, noch heute zu den bedeutendsten und einzigartigsten Bands der 80er Thrash Epoche.
Für Neueinsteiger empfiehlt der Graf entweder die 2006 veröffentliche Best Of Kompilation inkl. Live Bonus Tracks oder die vor kurzem über Candlelight Records erschienene, angeblich digital re-masterte CD, auf der beide Alben zum Schnäppchenpreis von einem enthalten sind. Metal Puristen haben vermutlich sowieso längst beide Vinyl Ausgaben im Regal stehen.
"Mind Wars" gehört verdammt noch mal in jede gut sortierte und seriöse Thrash Metal Sammlung.



Trackliste
  1. Judas Reward
  2. Debt of Pain
  3. The Immoral Wasteland
  4. A Fool's Gold/Terminal Humor/Mind Wars
  1. Damned by Judges
  2. Do unto Others
  3. No Resurrection
  4. Christian Resistance
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© DarkScene Metal Magazin