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Cover  
Watchtower - Control And Resistance (CD)
Label: Noise Records
VÖ: 1989
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Art: Classic
DarksceneTom
DarksceneTom
(3150 Reviews)
Irgendwann musste sie ja kommen, die Liebesbekundung jenes Albums, das zumindest die Hälfte der Redaktion Anfang der 90er im musikalischen-Standard-Überlebenspaket am Körper trug und das die Jugendjahre der Prog verliebten Metal Freaks mitgeprägt hat, wie sonst nur Gottalben der Marke "Awaken The Guardian", "A Social Grace", "Rage For Order" oder "When Dream And Day Unite".
Es war eine traumhafte, irgendwie aber auch frustrierende Beziehung, denn gerade als man eine der Pioniere des US-Prog Metal entdeckte und sich in ihre göttliche Musik verliebte, war es auch schon wieder vorbei mit den Outputs der Herren aus Austin, Texas. War das selbst finanzierte (leider sehr schwach produzierte) 85er Debüt "Energetic Disassembly" ein für seine Zeit schier unglaublich verrücktes, wegweisendes Stück Musik und wohl das erste wirkliche Prog Metal Album überhaupt, holten die Mannen um Gründungsmitglied Rick Colaluca (drums) im Jahre 1989 via Noise Records zum großen Wurf aus: Mit ex- Hades Sänger Alan Tecchio am Mikro, Saitenmagier Ron Jarzomback und Tieftöner Doug Keyser an den Flanken schafften Watchtower ein mutiges und stilprägendes Werk für die Ewigkeit, wohl den Inbegriff von perfekt konstruiertem US-Prog Metal der ausklingenden 80er und eine Meilenstein, an dem man sich noch Jahre danach messen muss.

Es ist die unbändige Kraft, die ungeheuer wuchtig, bretthart und höchst innovative Avantgarde Kunst, die "Control And Resistance" bis heute zum unsterblichen Klassiker macht. Natürlich nicht leicht nachvollziehbar, für den üblichen Musikkonsumenten des neuen Jahrtausends vielleicht auch untragbar, ist es die Perfektion, die dieses absolute Soundinferno zum Masterpiece werden läßt. Progressiver Techno Thrash Metal, geprägt von irrwitzig komplizierten Breaks, Riffs und Takten ist es, der Seinesgleichen bis heute vergeblich sucht und nicht zuletzt genialen Bands wie Anacrusis, Mekong Delta, Cynic, Sieges Even, Atheist oder auch jüngeren Vertreter al a Messhugah (die Aufzählung ließe sich ewig fortführen) den letzten maßgeblichen Funken Mut für ihre fortan so große Kunst gab. Die kongeniale Virtuosität dieses unvergleichlichen Albums in Worte zu fassen scheint unmöglich. Nicht zuletzt die schrägen, aber einfach dazugehörigen Vocals stoßen den unvorbereiteten Hörer zu Beginn wohl ebenso schwer vor den Kopf, wie die irregulär verrückten Taktfolgen und machen eine Annäherung denkbar schwer. Nichtsahnende sollen sich einfach in dieses Werk fallen lassen, Übersongs wie den freakig intelligenten Opener "Instruments Of Random Murder", das vertrackte "Dangerous Toys", ein famoses "The Eldritch" oder das gar eingängige Titelstück ohne weitere Umwelteinflüsse inhalieren und Watchtower am Ende der Reise ehrwürdig ihren Tribut zollen. Diese Texaner zelebrierten ihre Kunst ebenso bretthart, wie verrückt und genial. Nie zuvor und wohl auch nicht danach hat es ein dermaßen durchdachtes Sammelsurium an komplex grenzgenialen Riffs und Breaks gegeben, die sich dennoch wie selbstverständlich im Sinne des Ganzen aneinanderschmiegen. Dieses Album war und ist eine Demonstration musikalischer Höchstklasse, wohl einer der Hauptverdächtigen, wenn es darum geht Träume von Nachwuchsmusikern zu zerstören und die Zahl jener, die wegen Watchtower ihr Instrument an den Nagel gehängt haben, die will man wohl gar nicht wissen.

"Control And Resistance" ist ein unterkühltes, komplexes und unbarmherzig majestätisches Soundpuzzle, das sich nur langsam und mit viel Geduld zum großartigen Gesamtbild fügen lässt. Ein in seiner Macht schwer zu erklärender Meilenstein in der Geschichte frickeliger Prog Metal Kunst, ein Album, das an Wichtigkeit, Innovation und Kultstatus völlig unantastbar war, ist und bleibt und das Watchtower neben Dream Theater (Classic), Fates Warning (Classic) und Psychotic Waltz (Classic) zu den Pionieren und Schutzheiligen des Prog Metals macht.

Trotz aller Huldigungen, trotz aller Euphorie der Undergroundfans verließ Alan Tecchio aus Frust über vergebliche Hoffnungen auf eine anständige US-Tour, sowie die Virtuosität seiner Mitstreiter (die live nicht selten in improvisierten Klangcollagen endete, unter denen das Organ des Fronters unterzugehen drohte) die Band nur ein Jahr später um Non-Fiction zu fronten und in Folge Hades zu reformieren. Es folgte kein weiterer Ton und 1994 lösten sich Watchtower auf. 2002 gab es ein Wiedervereinigung mit Ur-Sänger Jason McMaster am Mikro, zwei mittelmäßige neue Songs und die Ankündigung eines neuen Albums namens "Mathematics", auf das man jedoch bis heute wartet…
Trackliste
  1. Instruments Of Random Murder
  2. The Eldritch
  3. Mayday In Kiev
  4. The Fall Of Reason
  1. Control And Resistance
  2. Hidden Instincts
  3. Life Cycles
  4. Dangerous Toy
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© DarkScene Metal Magazin