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Cover  
Darkthrone - Frostland Tapes (CD)
Label: Peaceville Records
VÖ: 2008
Homepage | MySpace
Art: Review
C h r i s
C h r i s
(124 Reviews)
Keine Wertung
Man mag von Darkthrone halten, was man will, ihren Pionierstatus, ihren Kultstatus kann ihnen niemand streitig machen. Zu einer Zeit lange vor dem Losbrechen der sogenannten zweiten Black Metal Welle mit obskurer, extremer, eigenständiger Musik unterwegs (im Booklet treffend mit „curiously progressive-regressive act“ betitelt), als der größte Teil der heutigen Metal-Szene noch das Laufen zu erlernen versuchte:

Los geht’s auf Disc 1 mit dem "Land Of Frost"-Demo von 1988, natürlich in unsäglicher Soundqualität (vermutlich wurde wohl nur ein billiger „Wegwerf“-Recorder in den Proberaum gestellt), holprig, kultig, naiv und extrem zugleich, zaubern die Tracks sofort ein amüsiertes Grinsen ins Gesicht, nicht zuletzt auch wegen des charmantem und konstantem Rauschens des Recorders im Hintergrund.
Wir schreiben noch immer 1988, als denn "A New Dimension" als zweites Lebenszeichen aus dem hohen Norden kommt, ein Track nur, "Snowfall", als langes Instrumental gehalten, aber die Richtung der späteren Darkthrone, die Fenriz und der just zur Band gestoßene Nocturno Culto einschlagen sollten schon deutlicher aufzeigend. Bezeichnend, dass den beiden Herren dieses Tape noch immer sehr am Herzen zu liegen scheint, zumal eine wirklich große Entwicklung innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes offensichtlich wird – unbedingt hörenswert!
"Thulcandra" (1989), das letzte mit Fenriz am Mikro eingespielte Demo, zeigt sich schon sehr viel professioneller (erstmals wurde etwas besseres Equipment benutzt), als auch Death Metal-lastiger. Ganz klar eigentlich, waren die ersten Kiesel der schon bald losbrechenden Death Metal-Lawine doch schon in Bewegung, also setzte man auf tiefere Gitarren und Vocals, im Songwriting klar schwedische Einflüsse vorweisend. Death Metal Lunatics der allerersten Stunde sollten diese Tracks kennen, zumindest ’mal gehört haben!
Als Besonderheit wurde noch der Bonus Track "Soria Moria" hinzugefügt, der am original Tape nicht drauf war, doch sicher ebenbürtig mit den anderen Songs steht.

"Cromlech", das letzte Demo bzw. eigentlich eine Liveaufnahme von 1989, eröffnet Disc 2. Hierbei zeigt sich, dass damals eine vergleichsweise relativ technische Richtung eingeschlagen wurde, die Death Metal Trademarks ziemlich stark ausgeprägt und räudig-as-Hell besitz dieses Tape zu Recht absoluten Kultstatus und hat nicht umsonst den Deal mit Peaceville Records eingebracht.
Als speziellen Extratrack gibt es noch "Iconoclasm Sweeps Cappadocia" obendrauf, eine rare Studioaufnahme von 1990, die es auch ordentlich in sich hat! Pflichtprogramm!

Der folgende Livemitschnitt aus Dänemark von 1990 beinhaltet dann natürlich schon einige Songs vom kurz darauf erscheinendem Debüt ("Soulside Journey", 1991), kommt in mittelmäßiger Bootleg-Qualität, also durchaus zum restlichen Material passend und im Vergleich zu anderen Darkthrone-Mitschnitten schon fast in sagenhafter Klangqualität...

Der eigentlich interessante, auch weil noch nicht zuvor auf schier unzähligen Bootlegs zureichend Verbreitung gefundene Teil präsentiert sich dann auf Disc 3: Die Urfassung einer "Goatlord"-Session, des Albums, das ursprünglich nach "Soulside Journey" geplant war, doch wegen gänzlich neuer musikalischer Visionen (es erschien stattdessen daraufhin "A Blaze In The Northern Sky", ein wahrer Meilenstein des Black Metal) vorerst verworfen wurde, um 1996 doch noch nachgereicht zu werden - und das mit Abstand entbehrlichste Album im Backkatalog der Norweger darstellt. Noch komplett ohne Vocals, die erst Jahre später hinzugefügt wurden, ist es recht witzig den Aufnahmen zu lauschen, zumal sie gegenüber der „offiziellen“ Version klar mehr Authentizität besitzen, allerdings wird es bei den Meisten wohl beim einmaligen Hörgenuss bleiben, da es auf Dauer doch etwas ermüdend wird. Erwähnung finden sollte auf jeden Fall noch die Rohversion von "A Blaze In The Northern Sky" aus derselben Session, sowie das abschließende „Drum Solo“ von Fenriz, das wohl nur als Scherz gemeint gewesen sein konnte... Hatten schon damals Humor, die Jungs!

Eingehüllt in eine schmucke Aufmachung mit lesenswerten Linernotes ist "Frostland Tapes" eine Kollektion historischer Extrem Metal-Ereignisse, ist Geschichte, heutzutage kaum mehr für den Alltagsgenuss zu verwenden, noch weniger für Frickelnerver und schon gar nicht für High-Tech-Soundfetischisten, doch eine Lektion für alle Möchtegern Bösewichte, doch bitte die Welt mit ihren billigen Kopien zu verschonen, sowie eine Möglichkeit für offene Interessierte, die Jugend einer Legende zu erforschen, in die Anfänge eines Genres abzutauchen, in die Kinderschuhe der vielleicht letzten progressiven Musikbewegung des Metals zu lauschen, die Darkthrone mitgeprägt haben, wie kaum eine andere Band – BLACK METAL!!
Trackliste
  1. Land Of Frost
  2. Winds Of Triton
  3. Forest Of Darkness
  4. Odyssey Of Freedom
  5. Day Of The Dead
  6. Intro: Twilight Dimension
  1. Snowfall
  2. Eon
  3. Thulcandra
  4. Archipelago
  5. Soria Moria (Extra Track)
  1. The Watchtower
  2. Accumulation Of Generalization
  3. Sempiternal Past/Presence View Sepulchrality
  4. Iconoclasm Sweeps Cappadocia (Extra Track)
  5. Cromlech
  6. Sunrise Over Locus Mortis
  1. Soulside Journey
  2. Accumulation Of Generalization
  3. Sempiternal Past/Presence View Sepulchrality
  4. Iconoclasm Sweeps Cappadocia
  5. Neptune Towers
  1. Rex
  2. Pure Demoniac Blessing
  3. (The) Grimness Of Which Shepherds Mourn
  4. Sadomasochistic Rites
  5. As Desertshadows
  6. In This Lovely Kingom
  1. Black Daimon
  2. Toward(s) The Thornfields
  3. (Birth Of Evil) Virgin Sin
  4. Green Cave Float
  5. A Blaze In The Northern Sky
  6. Fenriz Drum Solo
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