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Cover  
Ultimatum - Into the Pit (CD)
Label: Retroactive Records
VÖ: 29.02.2008
Homepage | MySpace
Art: Review
Professor Röar
Professor Röar
(123 Reviews)
4.0
Nach dem, was das Label Retroactive Records im Bandinfo da verspricht, haben wir es bei Ultimatums viertem Longplayer "Into the Pit" mit einer gaaanz großen Sache zu tun. Akademisch geschult, wie man als Professor nun mal so ist, werde ich erwähntes Papier mal einer genaueren Prüfung unterziehen und einen auch betriebswirtschaftlichen Ansprüchen standhaltenden Ist-Soll-Vergleich anstellen. (Man möge mir hierbei einige grammatikalisch nicht mehr ganz einwandfreie Zusammenführungen der deutschen und englischen Sprache verzeihen, aber bei Großtaten wie "Into the Pit" muss der Zweck die Mittel heiligen.)

Nun denn, CD in den Player, Bandinfo studiert, und gleich die zweite Zeile lässt mir den Speichel im Mund gerinnen, denn Ultimatum seien "Pure metal fury": Metal ist es tatsächlich, pur und somit ohne Einflüsse aus anderen Musikrichtungen auch, die genannte "fury" möchte ich aber doch anzweifeln, besonders in Anbetracht von Vokalist Scott Waters brustschwachem Gekrächze, das irgendwo zwischen Blaine Cook von The Accüsed (in den wenigen besseren Momenten) und einem geriatriebedürftigem Death Metal-Veteranen aus den frühen 80ern pendelt. Wenn es tatsächlich stimmt, was im Bandinfo zu lesen ist – das Gekreische "exceeds his commendable efforts on previous albums" - dann will ich diese Vorgängeralben, von denen das letzte immerhin 6 Jahre zurück liegt, nie und nimmer, niemals und schon gar nicht geschenkt haben.

Weiter im Info, wo von einem Reifungsprozess die Rede ist: "They definitely have matured over the years" ... in der Tat true, hier besteht kein Zweifel, denn wenn man sich die Bandfotos auf http://www.ultimatum.net/ ansieht, begegenen einem hier fünf wohlgenährte und eigentlich auch sehr reife Herren, die dem Teenageralter schon länger entwachsen scheinen - meine Schätzung liegt bei Mitte dreißig, obwohl es sich auch um fettleibige amerikanische Wohlstandskids mit aufgemalten Nikolausbärten handeln könnte... aber damit würde man dem Bandinfo Lügen unterstellen, und das wäre jetzt nicht die feine englische Art. Die Musik selbst ist weniger "mature", sondern bewegt sich songschreiberisch meist auf dem Niveau einer Schülercombo, deren Reifungsprozess irgendwo zwischen Metallicas Seek and Destroy und Smoke on the Water anzusiedeln ist...

Das Promopapier gibt sodann einiges über die musikalischen Wurzeln und Einflüsse Ultimatums preis, nämlich dass sie ihren "idols Exodus, Megadeth, Overkill and Forbidden" nacheifern. No doubt about it, der Wille ist da und soll auch zählen. Aber hunderte andere Bands tun das auch und oftmals sogar um einiges besser, außer Ultimatum orientieren sich absichtlich beim Songwriting an dem, was oben genannte Idole nicht mal mehr als Lückenfüller auf ihren bisher glücklicherweise noch nicht erschienenen Worst-of-Compilations rauskacken würden.

So weit, so schlecht. Ultimatum sollen nämlich auch "tight and perfect working" sein. Wenn hiermit auf die Drumarbeit von Sean Griego angespielt wird, ist das schon irgendwie richtig. Andererseits: Sein unfassbar monotones, beinahe schon drum-machine-verdächtiges Geklopfe zieht einem spätestens nach dem zweiten Song den letzten Nerv und die unmotivierten Doublebass-Bolzereien lassen einen wünschen, dieses Instrument wäre niemals erfunden worden.
Ultimatum seien weiters eine "old school heavy metal machine": Hier darf ein weiteres Mal das Prädikat "old school" als Entschuldigung für unoriginelles Musikantentum, das schon in den 80ern keinen Hund hinterm Ofen hervorgelockt hätte, herhalten.

Wer glaubt, die heillose Übertreibung findet nun ein Ende, der irrt gewaltig, denn Ultimatum sind auch "dangerously heavy"! In der Tat, eine gefährlich schwere Dosis an Schlaftabletten wird dem ahnungslosen Headbanger hier zugemutet, der sich "fast, heavy, bone crunching" Metal erwartet hat, als Höhepunkt dieses akustischen Barbiturats jedoch nur eine die Grenze zum Sakrileg mit Siebenmeilenstiefeln überfliegende Vergewaltigung des Iron Maiden-Klassikers Wrathchild zugemutet bekommt, laut Bandinfo übrigens ein "excellent cover".

Wenn hier zuletzt dann von "fiery blowtorch riffs and scorching solos" die Rede ist, wird endgültig die Grenze zur Realsatire überschritten. Langweiliger, abgelutschter und uninspirierter kann man Gitarre nicht spielen, die Riffs von Robert Gutierrez übertreffen an Originalität nur selten das, was Ultimatums Idole auf ihren Debutalben vor 25 Jahren schon nicht mehr spielten, stellen aber sicher das Maximum dessen dar, was man mit 2 Saiten und 4 Akkorden leisten kann.

Die zudem die Erwartung noch höher schraubenden "high production values" habe ich leider bisher nicht gefunden, Ysido Garcias kraftlose Kellerlochproduktion kann nicht viel gekostet haben. Sollte er dennoch tatsächlich monetäre Kompensation dafür erhalten haben, dann wohl nur um sein Leiden beim täglichen Anhören dieses Geniestreiches an Bösartigkeit ein wenig zu lindern. Ohne Alkohol und Drogen wird er es wohl kaum überstanden haben, und eine Rehabilitation kostet nun mal Geld...

Der Professor, der einen guten Witz immer zu würdigen weiß, verleiht Ultimatum 4 von 10 Comedy-Awards (1 für die Musik, 1 fürs Artwork, 2 fürs Bandinfo).
Trackliste
  1. One for All
  2. Exonerate
  3. Deathwish
  4. Blood Covenenant
  5. Heart of Metal
  6. Wrathchild
  1. Transgressor
  2. Blink
  3. Blind Faith
  4. Into the Pit
  5. Game Over
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