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Cover  
Unheilig - Puppenspiel (CD)
Label: Soulfood
VÖ: 22.02.2008
Homepage | MySpace
Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3150 Reviews)
9.0
Schön, dass auch der abgebrühte Musikfanatiker immer wieder durch Bands überrascht wird deren Namen ihm zwar längst geläufig sind, mit deren Ergüssen er sich aber noch nie wirklich befasst hat.
Unheilig sind die jüngste dieser Entdeckungen. Eher verpflichtet als erfreut schieb ich mir das "Puppenspiel" in die Scheide, in übler Vorahnung ein simples Rammstein oder Oomph! Plagiat zu erben. Aber siehe da, es überkommt mich ein verdammt homogenes Stück Kunst, eine markant Wolfsheim’sche Stimme mit großer Ausstrahlung. Musikalischer Anspruch zwischen angenehmem Bombast, dezentem Riffing und Electro Beats.

Unheilig gehen über die volle Spielzeit ihres mittlerweile sechsten Studioalbums enorm atmosphärisch, tief einprägsam und packend zu Werke. Elektronische Düstermucke voll superber Melodien, zart verpackt in dichte Atmosphäre und melancholischen (Sprech) Gesang ist es, die wohl nicht nur der Dark Wave Fraktion wohlige Stunden bereiten sollte. Es ist lange her, dass ich persönlich für solche Releases Geld ausgegeben habe, spätestens nach dem schier unwiderstehlichen Einstieg, lässt mich der "Puppenspiel" aber erstmals seit Jahren wieder sehr interessiert in Richtung Dark Wave/ Elektro schielen und sogar damit spekulieren, wieder Unruhe in den einschlägigen Regalregionen zu stiften.
Es ist einfach zu zwingend was Unheilig hier fabrizieren. Bereits der einleitende Titelsong macht sich als mitreisender Hit breit. Eingängige sehr unaufdringliche Keys, geile Synthesizer, dezente Riffs und brutal fett tönende Grooves gipfeln in einem mitreisenden Refrain und entfachen sofortige Begeisterung. Dem nicht genug, fährt mir das grenzgeniale "Spiegelbild" tief ins Herz. Ein todtraurig melancholischer Song voll Nachdenklichkeit. Zum Versinken schön. Ein Traumrefrain, Weltklassemelodien und eine riesige Atmosphäre beeindrucken nachhaltig. Unheilig spielen auf höchstem Niveau, und das von Anfang bis zum Ende mit einigen wenigen Abstrichen. "Dein Clown", "Kleine Puppe" (hier schimmern allerdings tatsächlich, ebenso wie beim zugegeben sehr platten "Lampenfieber" die guten alten Rammstein durch) oder "Sei Mein Licht" sind groovige Elektro-Stampfer im Apoptygma Berzerk Stile. Zeitgemäß coole Dance Music für Gothic, Rock und Metal Fans, voll von teils wunderbar schwermütigen Hitrefrains und höchst fesselnder Dramatik. Solchen Krachern stehen tiefe Seelenwalzer gegenüber, bieten nachdenklich melancholische Balladen der Güte "An Deiner Seite" oder "Wie viele Jahre" die perfekte, verträumte Abwechslung.

Unheilig stellen mir ein nahezu perfektes Kunststück in die Hüfte. Ein Werk voller Gefühl, voll Emotion, Trauer und doch so viel Schönheit. Ein Album mit haufenweise Ohrwürmern, ein Hitalbum, das mir persönlich irgendwie den kleinsten gemeinsame Nenner aus Wolfsheim, Apoptygma Berzerk, Weissglut und Projekt Pitchfork auffängt und diesen, allesamt mit deutschen Texten versehen, restlos in einem Werk zum Träumen und Tanzen perfektioniert!

"Puppenspiel" ist ein ebenso geil, wie wunderschönes Album und trotz aller dominanten Elektronik und Düsteraura auch sicher nicht ausschließlich für Grufties essentiell!
Ich für meinen Teil bin ebenso überrascht wie begeistert!

Trackliste
  1. Vorhang auf
  2. Puppenspieler
  3. Spiegelbild
  4. Dein Clown
  5. Sei mein Licht
  6. Fang mich auf
  7. Feuerengel - naja
  1. Kleine Puppe
  2. An deiner Seite – super Ballade
  3. Die Bestie
  4. Lampenfieber
  5. Wie viele Jahre
  6. Der Vorhang fällt
  7. Memoria (instrumental)
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