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Cover  
Poison - Flesh & Blood (CD)
Label: Capitol Records
VÖ: 21.06.1990
Homepage
Art: Classic
Maggo
Maggo
(323 Reviews)
Anfang Februar 2013... Downtown Innsbruck... Schnee, Matsch, Wolken, frostige Temperaturen, kurze Tage, wenig Sonne, engstirniges, mürrisches, provinzielles Bergvolk, wohin man den Blick auch schweifen lässt... da haben sich labile Gemüter flugs eine massive Winterdepression in die Gehirnchemie drücken lassen... was also tun?

Entweder sich für 80 Euro die Stunde, die natürlich keine Krankenkasse übernimmt, auf die Psychocouch legen und hoffen, dass der verdammte Ar~~~lochwinter sich bald wieder verpisst oder sich den effektivsten, rezeptfreien Stimmungsaufheller diesseits von Apothekentheken (was für ein Wortspiel!!!) reinpfeifen, der da wäre... Poison - "Flesh & Blood".

Wir werfen für dieses Classic-Review also wieder einmal die redaktionsinterne Zeitmaschine an und reisen damit komfortabel ins sonnige, lebensfrohe, glanz- und glitterdurchzogene Los Angeles Ende der 80iger/Anfang der 90iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts... genauer gesagt in den Stadtteil West Hollywood... noch genauer gesagt in die Umgebung der 9000er-Blöcke des legendären Sunset Strips, dem Auge des Dekadenz-Hurrikans, der zu diesem Zeitpunkt seit gut vier, fünf Jahren eine Vielzahl von "Leather Boyz With Electric Toyz" an die Spitze der Charts geblasen hat. Noch befinden sich die Hauptprotagonisten der Glam- und Sleaze-Szene wie Guns N' Roses, Mötley Crüe und eben auch Poison am Höhepunkt ihrer Karrieren, fahren ebenso fulminante wie legendäre Tourneen durch die größten Hallen und Stadien des Erdballs, verkaufen Millionen von Tonträgern, beeindrucken sogar den damals schon guten alten Gene Simmons mit ihrem wahnwitzigen Groupie-Verschleiß und pumpen für Sex, Drugs & Rock 'N' Roll-Exzesse abseits der Bühne pro Woche den Lebensverdienst eines durchschnittlichen Arbeiters in die "Schatten"-Wirtschaft von "Tinseltown".



Kalendarisch im Sandwich mit Mötley Crüe's 1989er-Geniestreich "Dr. Feelgood" und dem "Use Your Illusion"-Doppelpack der Herrschaften um Axl und Slash aus dem Jahre 1991 gelegen, veröffentlichten Bret Michaels, C.C.DeVille, Bobby Dall und Rikki Rockett exakt zum - wie passend - Sommerbeginn des Jahres 1990 ihr drittes und insgesamt wahrscheinlich bestes Studioalbum namens "Flesh & Blood", das immerhin ca. 7 Millionen zu den insgesamt über 30 Millionen verkauften Platten der Vorzeige-Hairspray-Rocker beitragen konnte.

Poison waren nie überragende Musiker oder filigrane Techniker an ihren Instrumenten und haben auch nie dementsprechende Ansprüche an sich selber gestellt, hatten aber angeführt vom vielgescholtenen Six-Stringer C.C.DeVille unwahrscheinlich talentierte Songwriter in der Band, die nicht nur ein geniales Händchen für Melodien hatten, sondern es auch verstanden haben, aus diesen zahlreiche Hardrock-Hymnen zu kreieren, die noch Jahrzehnte später jede schlechte Laune in Sekundenschnelle aus der noch so verkrampftesten Visage zu zaubern verstehen.



"Flesh & Blood" trieft nur so vor Megahits. Da dieses Album zur damaligen Zeit sogar in den verschlafenen österreichischen Album-Charts notierte, musste ein junger Christian Clerici in seiner damaligen Sendung "X-Large" sogar das eine oder andere Mal zähneknirschend die erste Single und den absoluten Hit des Albums "Unskinny Bop" zwischen Marionetten wie Milli Vanilli, New Kids On The Block oder auch den Kastelruther Spatzen ansagen. "Flesh & Blood" ist 57 Minuten und 38 Sekunden lang der Inbegriff des kalifornischen Hardrocks dieser Zeit. Cremige Riffs, sagenhafte Hooks und fantastische, gänsehautfördernde Refrains werden auf diesem Album fast schon inflationär aus dem Ärmel gezaubert. Neben weiteren Haarspray-Hymnen wie "Let It Play", "Ride The Wind", "Valley Of Lost Souls" oder auch "(Flesh & Blood) Sacrifice" punkten die Platinseller natürlich, wie zu dieser Zeit üblich, vor allem mit balladesken und radiotauglichen Vaginalschmierern der Marke "Life Goes On" oder "Something To Believe In".



Poison stehen für großartige Partysongs und Instant-Gute Laune. Poison haben eine Epoche der Rockmusik mitgeprägt, den musikalischen Zeitgeist einer ganzen Generation verkörpert und haben es sich absolut nicht verdient, in diversen Kreisen belächelt und abgewertet zu werden. Und wenn Mr. Michaels nicht gerade wieder dabei ist, irgendwelche Reality Shows a la "Rock Of Love" zu drehen oder mit seiner Countrymucke solo durch die Lande zu tingeln, dann füllen Poison auf ihren fast alljährlichen US-Sommer-Tourneen immer noch die größten Hallen im Lande des Herrn Obama. Poison ist Kult... und aus!!!

Trackliste
  1. Strange Days Of Uncle Jack
  2. Valley Of Lost Souls
  3. (Flesh & Blood) Sacrifice
  4. Swampjuice (Soul-O)
  5. Unskinny Bop
  6. Let It Play
  7. Life Goes On
  1. Come Hell Or High Water
  2. Ride The Wind
  3. Don't Give Up Inch
  4. Something To Believe In
  5. Ball And Chain
  6. Live Loves A Tragedy
  7. Poor Boy Blues
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