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Cover  
Emigrate - Emigrate (CD)
Label: Motor Music
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3150 Reviews)
7.0
Richard Kruspe ist nun also der erste Musiker, der aus dem eng und perfekt getrimmten RAMMSTEIN Korsett ausbricht und sein Glück mit einer Soloscheibe sucht (…ob der Mann kapiert hat, dass die Berliner Megaseller mit ihrem letzten Album mehr schlecht als recht waren, mehr harmlos als korrekt…wer weiß…) . Fakt ist, dass Kruspe seine Herkunft nicht leugnen kann, dass das EMIGRATE Album einen wie ein RAMMSTEIN Werk aus den Regalen anstrahlt und in ein toll durchgestyltes Artwork und eine erwartungsgemäß oberamtlich Produktion verpackt ist.

Musikalisch sind es dann auch gleich die typisch kruspigen Riffs, die dem interessierten Wegbegleiter beim extrem geilen Opener und Titeltrack entgegenschnalzen. Ein fettes Brett, das beste RAMMSTEIN Riff seit „Mein Teil“. Monoton fette Gitarrenwände treffen auf die Coolness von „Los“ und werden mit geilem Gesang und geradlinig aber treffsicherem Refrain zum absoluten Hit toupiert. Verdammt stark, bei weiten aber nicht der letzte Höhepunkt eines überraschend interessanten Albums. „Wake Up“ – vielleicht das Highlight der Scheibe – brilliert mit flottem Industrial Riffwerk, hektischem Drumming und einem grandiosen Chorus, der ohne Frage im Stile eines Richard Patrick vorm imaginären Auge erstrahlt. RAMMSTEIN meets MINISTRY meets FILTER – super! Auch der ebenfalls mit fett typischem Riffing versehene Alternative Brecher „My World“ bietet weit mehr als man sich erwarten durfte, trumpft mit relaxtem Kinderchor im Mittelteil auf, um gegen Ende wieder völlig zu explodieren. Ein verdammt geiler Einstieg in ein Album, das zu diesem Zeitpunkt weit mehr bietet, als man erhoffen durfte und das einen Solokünstler vorstellt, der auch stimmlich überzeugt.
Dass EMIGRATE nicht umsonst so heißt, wird jedoch in Folge deutlich, wird vor allem bei alternativ angehaucht nachdenklicheren Songs klar. Kruspe zehrt von seiner Zeit in Amerika, lässt die typischen Merkmale der Ami Rock Musik in seine Kunst einfließen und so stellt sich der Rest der Scheibe als experimentell, großteils im Midtempo oder gar balladesk vor. Von hier an dominiert moderne Rock Musik, mancherorts düster angehaucht („Babe“, „In My Tears“), manchmal klassisch post-grungig („Let Me Break“), teils electro-poppig („New York City“). Man spielt mit verschiedensten Einflüssen, spinnt sowohl gothic vibes, wie auch orientalische Klänge und country-lastige Zutaten in die Kompositionen, und schafft ein kreatives Album, das problemlos die Brücke von seinen NDH-Wurzeln, über Industrial bis hin zu poppig alternativer Attitüde spannt.

Ist der Einstieg in "Emigrate" sicherlich das Highlight, werden sich die ersten drei Songs als absolute Hits und Tanzflächenfeger entpuppen, schleicht sich mir persönlich zwar in Folge ein wenig zu sehr die Melancholie ein, unterm Strich kann man aber ohne Frage von einem gelungenen Solodebüt sprechen. Wer glaubt, man hätte es hier mit einer unmotivierten Selbstverwirklichungsscheibe eines einfallslosen Rockstars zu tun, der schnell mal ein paar Euronen mehr scheffeln will, der liegt falsch. Die groovenden harten Songs laben sich allesamt nahe der Höchstnote, die balladesken Nummern funktionieren zwar nicht alle so perfekt, was Herrn Kruspe ohne Frage einiges Spiel nach oben lässt, unterm Strich kann man dieses Album aber jedem modernen Rock Fan ebenso ans Herz legen wie dem typischen RAMMSTEIN Klientel, denn besser als die „Rosenrot“ Totalniete ist das Teil allemal. Auch wenn der Vergleich musikalisch gesehen natürlich ein wenig hinkt…
Trackliste
  1. Emigrate
  2. Wake Up
  3. My World
  4. Let Me Break
  5. In My Tears
  6. Babe
  7. New York City
  1. Resolution
  2. Temptation
  3. This Is What
  4. You Can’t Get Enough
  5. Blood
  6. Help Me
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