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Cover  
Scelerata - Darkness And Light (CD)
Label: MTM
VÖ: 23.03.2007
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Art: Review
Maggo
Maggo
(323 Reviews)
8.0
Ladies and Gentlemen, I proudly present:

Mr. Carl Casagrande (Vocals), Mr. Magnus Wichmann (Guitar), Mr. Bruno Sandri (Guitar), Mr. Gustavo Strapazon (Bass) und Mr. Francis Cassol (Drums).

Liebe Community, bitte merkt euch diese Namen. Wie hat doch der legendäre Ernst Happel einst gesagt – "da wird noch was draus" – und dieses Zitat möchte ich aufgreifen und prophezeien, dass aus Scelerata, falls nichts Unvorhergesehenes geschehen sollte, noch was ganz Grosses werden wird. Beeindruckend wie diese Newcomer aus Brasilien auf ihrem Debüt-Album "Darkness And Light" mit einer dermaßenen Leichtigkeit aufgeigen, dass so manche Durchschnittscombo die Sinnhaftigkeit ihrer eigenen Releases im stillen Kämmerchen noch mal ernsthaft hinterfragen wird.

Äußerst selten kann ich den blumigen Lobeshymnen der jeweiligen Labelinfos bedenkenlos zustimmen. Im Falle von Scelerata trifft dies aber den Nagel genau auf den Kopf. Darum will ich euch diese Zeilen auch nicht vorenthalten. MTM Music schreibt: "Sceleratas Stil ist heavy, melodisch und mit progressivem Touch. Ihre Songs sind versiert komponiert, energiegeladen und werden von einer mächtig treibenden Ryhthmussektion vorwärts gepusht. Dennoch repräsentieren die eigenständigen Songs von Scelerata die neue Ära melodischen und modernen, aber gleichzeitig klassischen Heavy Metals."

In eigenen Worten gesagt – die Jungs spielen Power Metal mit episch/progressiven Elementen und streifen in souveräner Manier ein und für alle Mal den Mief der Durchschnittlichkeit so vieler Genre-Kollegen ab. Sind wir doch ehrlich – sogar dem Truesten unten den Truen (auch wenn er es vielleicht nie zugeben wird) nerven doch diese 45-minütigen eintönigen Doublebass-Dauerbeschallungen von diversen Mitgliedern der Power Metal-Zunft. Scelerata begehen diesen Fehler nicht, denn Scelerata sind Genießer. Wie in anderen Lebenslagen auch oft erwünscht, variieren sie das Tempo geschickt – mal schneller, mal langsamer, mal rhythmischer und mal im Stakkato – um dann, wenn's darauf ankommt, das Gaspedal wieder voll durchzudrücken und alles zu geben.

Die Songwriting-Fähigkeiten der Südamerikaner lassen mich mit der Zunge schnalzen. Es war sicher alles andere als einfach, die richtige Balance zwischen klassischer Power Metal-Stilistik und den mit viel Liebe eingefügten progressiven Zitaten zu finden, die aber niemals die Eingängigkeit der Songs schmälern. Scelerata verkneifen sich die sperrigen Wechsel vom 13/84el-Takt in den 25/63el-Takt innerhalb von vier Takten und wieder zurück (wie es - überzogen gesagt - so oft vorkommt im Prog-Bereich), sondern bedienen sich stattdessen an den restlichen Vorzügen des progressiven Büffets und klingen damit stellenweise, um es salopp auszudrücken, wie wenn Royal Hunt (zu "Moving Target"-Zeiten) auf einmal Power Metal spielen würden.

Faszinierend auch die handwerklichen Fähigkeiten der fünf Latin Lovers. Starker Sänger, starke Rhythmussektion und zwei begnadete Gitarristenkumpel, die zwar ordentliches Griffbrettgewichse betreiben, aber niemals zu überzogener Frickelei neigen. Für zwei junge Newcomer kommt mir das Duo dann doch etwas zu gut vor – ein Blick auf die Bandhomepage genügt – das Rätsel ist gelöst – beide sind Ende 20 und geben als Einflüsse Marty Friedman, Jason Becker, Steve Vai, Yngwie Malmsteen, Paul Gilbert und Chris Impellitteri an. Das erklärt alles.
Erwähnt werden muß auch der "namenlose" Studio-Keyboarder, der den homogenen Kompositionen noch zusätzliche Qualität im Stile von Andre Anderson (Royal Hunt) und Jens Johansson (Stratovarius) verleiht.

Einzelne Rosinen aus dem 10-köpfigen Song-Pool will ich eigentlich gar nicht heraus picken. Sie überzeugen lückenlos. Erster Anspieltipp sollte dennoch Song Nummer 4 "The Spell Of Time" sein, bei dem Edu Falaschi von Angra seine Finger im Spiel hatte. Die Produktion ist frisch und knackig. Auch hier alle Daumen nach oben.

Ich habe noch selten so ein hochkarätiges Debütalbum gehört. Schwächen muß man hier schon mit dem Mikroskop suchen. Ich bin positivst überrascht. Die Zeit, in der ich Bands dieser Stilrichtung vermehrt konsumiert habe, ist inzwischen bald zehn Jahre her, aber eins kann ich jetzt schon versprechen: Auch wenn sie sich dafür nichts kaufen können, Scelerata schaffen den Sprung in meine persönliche Top 5-Playlist für April.

Fazit: Power Metal-Gourmets werden diese Scheibe lieben, Power Metal-Puristen können schmerzlos ihren Horizont erweitern und Power Metal-Abtrünnige werden eine schon verloren geglaubte Liebe wiederfinden...
Trackliste
  1. Land Of The Sins
  2. Holy Fire
  3. Eminence
  4. The Spell Of Time
  5. Ethereal Places
  6. Endless
  1. Darkness & Light
  2. Spirits Looking For…
  3. Wings To Fly
  4. Adonai (Sacred Melodies)
  5. Video Bonustrack "Eminence" + Making Of
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