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Krisiun, One Man Army & The Undead Quartet, Unleashed
27.11.2008, Komma, Wörgl 
 
C h r i s
C h r i s
(7 Live-Berichte)
Ein ungleiches Gespann schlug da dieser Tage in Wörgl auf: Ein langhaariger und lärmgeeichter Knüppelfetischist, ohne gepflegten Blastbeat kaum lebensfähig, an seiner Seite Haarsprayikone Maggo G., entgegen allen Erwartungen ohne stilechtem, giftgrünen Poison-Shirt, sogar ohne der eigentlich obligatorischen pinken Federboa... was war passiert, Angst um die exklusive Garderobe? Vielleicht werden wir es nie erfahren...
Was mag der Abend wohl bringen, kann der äußerst geschmacksichere Langhaarige vielleicht sogar den eigentlichen Protagonisten dieser Story bekehren, ihn seine musikalischen Irrwege erkennen lassen, einen Hauch Kultur näher bringen?

Liebe Leser, an dieser Stelle auch ein herzliches „Grüß Gott“ von mir.
Was mein wertgeschätzter
äußerst geschmacksicherer Kollege Chris für „Kultur“ hält, ist einzig und allein seine Sache und soll an dieser Stelle auch nicht weiter diskutiert werden. Seine Vorliebe für diverse „Rumpel-Truppen“ kann ich musikalisch sogar einigermaßen nachvollziehen, drummen/riffen bzw. tieftönen diese Combos doch überwiegend ausgezeichnet, führen sozusagen handwerklich eine feine Klinge. Was dem durchschnittlichen Federboa-Träger (übrigens sind die NIEMALS pink – lieber „Scheppern muass es“-Guru – zur diesbezüglichen Nachhilfe bitte das Video von Poison´s "I Want Action" aufmerksam begutachten) aber äußerst sauer aufstößt, sind gurgelnde, röchelnde, grunzende oder auch nur monoton gebrüllte menschliche Laute, die in dieser „Kultur“ als „Gesang“ bezeichnet werden. Trotz allem bin ich schon sehr gespannt, was der Abend meinem beidseitig (wahrscheinlich vom vielen Haarspray) tinnitus-geplagten Hörorgan bieten würde.
(Maggo)


Wohl an, im blinden Vertrauen auf den offiziellen Komma-Flyer, in welchem ein Konzertbeginn von 20:00 abgedruckt war, dürften wir wohl nicht die einzigen gewesen sei, die den Opener des metallischen Abends schnurstracks verpassten, und ich an dieser Stelle nicht einmal den Namen der Band nennen kann.
Also soll der Bericht dieses historischen Ereignisses mit One Man Army And The Undead Quartett starten. Auf Platte hoffnungslos überbewertet, boten die Schweden eine durchaus solide Performance, moderner Death/Thrash, der seine Herkunft nicht verleugnen kann und auch sicher nicht will, wurde dem überraschend spärlichen Publikum um die Ohren gehauen, bei etwas matschigen, aber akzeptablen Sound. Kompetent und genauso unspektakulär runtergeholzt, widmete sich ein großer Teil der Leute doch lieber der Konversation oder auch dem Nikotin im Barbereich, um dort den Dingen zu harren, die noch folgen sollten.
(Reviews: "21th Century Killing Machine","Error In Evolution","Grim Tales")

Der Terminus „unspektakulär“ trifft die Darbietung ziemlich genau. Zudem vermisste der Entertainment-technisch enorm verwöhnte hiesige Stadionrocker auch nur den kleinsten Anflug einer Bühnenshow. (Nachhilfe-Hinweis Nummer 2: dringend Live-Mitschnitte von Van Halen mit David Lee Roth, Mötley Crüe, W.A.S.P, etc aus den 80ern studieren).
Bitte notieren – Schwitzen alleine ist KEINE Bühnenshow!!!
(Maggo)


Was dann folgte, ist kaum in Worte zu fassen, ein Orkan aus Extremität und Versiertheit, ein Flammenmeer der Zerstörung, direkt aus der Hölle!
Wenn Krisiun die Bretter einer Bühne entern, weiß der Jünger schon, was nun losbrechen wird. Die Brasilianer spotten sämtlichen (selbsternannten) Ach-was-sind-wir-gut-Musikern, entfachen in ihrer schlichten 3-Mann-Besetzung ein Inferno, als würde wirklich eine Armee auf der Bühne stehen! Hier sitz alles felsenfest und sicher, jeder Anschlag, egal ob auf Saite oder Drum, unumstößlich und präzise.
Das nunmehr richtig alte Songs vorerst aus dem Set verschwunden sind, ist nicht weiter tragisch, denn gerade in der Livesituation kommen leichte Durchschnaufer zwischen den Highspeederuptionen mehr als recht, gönnen dem Genick eine leichte Entspannung und verleihen den unweigerlich folgenden Blasts noch mehr Gewicht. Dass das Ganze bei fast glasklarem Sound daherbretterte, ließ die unglaubliche Wucht und Raserei nur noch intensiver in die Venen fahren, der blanke Wahnsinn!
Trotz der allerorts gefeierten Kritiken zu den letzten Alben (Reviews: "Assassiation", "Southern Storm"), bleiben Krisiun sympathisch und bodenständig, Frontmann Alex bedankt sich mehrmals und herzhaft glaubwürdig für den Support, und das Publikum dankt es mit der besten Stimmung des Abends – sollte es so etwas wie ein Paradies wirklich geben, so in etwa muss es dort sein...
Auch Unleashed’s Johnny muss das ähnlich sehen, stand er doch einige Zeit hinter dem Drumkit, um die Show zu beobachten, und aus den Augenwinkeln konnte ein merklich um Beherrschung ringender Maggo G. beobachtet werden, der wohl nur aus dem einzigen Grund nicht wie wild die Rübe schüttelte, um die frisch gestylte Fönfrisur zu schonen... oder was meint unser „Reqviem schreibt man aber mit u“-Maggo zu dieser südamerikanischen, totalen Machtdemonstration?

„Requiem“ schreibt man auch mit „u“. Da fährt der Zug drüber. Aber das ist durchaus okay. Wir – in der glitzernden Glam-Welt voller Farben, Sonne, Silikon, Pyros und Lasershows – haben ja auch eine vom Duden abweichende Rechtschreibregel, die besagt, dass bei Worten die auf „s“ enden, dass „s“ unverhandelbar durch ein ungleich rockigeres „z“ ersetzt wird. Beispiel: „We´re the leather boyz with electric toyz making noize tonight“ (Nachhilfe-Hinweis Nummer 3: bitte aufmerksam alle Pretty Boy Floyd-Songtexte auf dieses Detail untersuchen)

Zurück zu Krisiun: 100% Zustimmung, lieber Chris. Wenn in Deiner Welt alle Bands so klingen würden wie Krisiun, könnte ich mir durchaus vorstellen, mich auch wieder öfters schwarz zu kleiden, obwohl die ja sogar ein weißes Shirt mit giftgrünem Logo am Merch-Stand hatten. Dürfen die das überhaupt? Äußerst untrue. Aber egal – dieses Sound-Gewitter kann man objektiverweise nur als „phänomenal“ bezeichnen. Abwechslungsreiche, genial arrangierte Songs, ein Drummer „from hell“, den man sich als Musiker präziser nicht wünschen könnte. Hier sitzt jeder Ton, die Takte werden auf die Hundertstel Sekunde genau gehalten. Und speziell die „Hi-Hat“-Hand dieses Herrn ist ohne Zweifel „out of this world“. Dieses Trio MUSS jeder einmal live gesehen haben. Begeisterte mich schon das letzte Studio-Album der Brasilianer (DARF ich das jetzt überhaupt zugeben???), haben die Herren vom Zuckerhut in der Live-Situation jedem letzten Zweifler gezeigt, wo der Hammer hängt. Zudem klangen die sympathischen Ansagen des „Sängers“ absolut glaubwürdig und nicht aufgesetzt. Meine Herren – ich bin beeindruckt.
(Maggo)


"Combustion Inferno"


Das Unleashed nach diesem Rundumschlag keinen leichten Stand haben würden, war klar. Und so wollte zu Beginn des Gigs der Funke nicht so richtig überspringen, schien der eingängige und doch recht simpel gestrickte Sound der Schweden gegen das Gemetzel Krisiuns fast behäbig und nicht standhalten zu können.
Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase änderte sich dieser Zustand Gott...ähm Odinlob doch, was sicher auch am recht früh gespielten "Legal Rapes" lag, denn soviel war überdeutlich: Der Stimmungspegel stieg bei den alten Nummern rasant an! Nur leider waren diese Klassiker spärlich gesät, mit genanntem "Legal Rapes", "The Final Silence", dem geilen "Onward Into Glory Ride" und dem Schlusslicht und Bandevergreen "Before The Creation Of Time" ist die Liste eigentlich schon zu Ende, gut "Victims Of War" darf sich auch noch einreihen, aber das war es dann auch schon. Auf Headlinertour sollte man dann eigentlich schon doch ein paar mehr alte Gassenhauer auspacken...
So lag das Hauptaugenmerk auf den letzten beiden Alben "Midvinterblot" (Review) und "Hammer Battalion" (Review), ob es daran lag, dass die Reihen vor der Bühne immer lichter wurden, lässt sich nicht sagen, der verblieben Rest feierte dafür das schwedische Urgestein ab und hatte ordentlich Spaß, und auch die Unleashed-Mannen machten einen zufriedenen Eindruck.
Mr. „King of Kajal“, wie lautet ihr Urteil?

Von Chrissie-Boy als „Partysound“ und als „was zum Tanzen“ angekündigt, begebe ich mich hoffnungsvoll in die sogenannte Poser-Grundstellung, forme mit meinen Lippen einen Kussmund wie ich´s aus den Videos von Poison, Ratt, Warrant, L.A.Guns u.s.w. gelernt habe und harre dem nun Folgenden. Ob Unleashed gut oder schlecht sind, soll jeder für sich entscheiden. Mir war das präsentierte Liedgut schlicht und einfach zu langweilig. Standard-Riffs und Songs nach Schablone. Handwerklich zwar durchaus okay, aber das sollte auch Grundvoraussetzung für einer Band wie Unleashed sein. Nehmt es mir nicht übel, werte Unleashed-Fangemeinde, einen Außenstehenden, der nicht in euren Zirkeln verkehrt, können die Schweden leider nicht für dieses Genre erwärmen. Da lege ich mir doch weiterhin lieber ihre Landsleute von Europe, The Poodles, Hardcore Superstar, Crashdiet und Gemini Five auf den Plattenteller.
(Maggo)


"Black Horizon"


Ein gelungener Abend, mit einem überraschend dünn besuchten Komma, aber hochkarätiger Musik, wobei Krisiun sicher als Sieger vom Platz gingen, nach Jahren hart erarbeitet und redlich verdient, scheint ihnen ihr zustehender Respekt nun endlich entgegenzuschlagen.
Doch auch die beiden Schwedenhorden ließen (fast) keinen Grund zum meckern, so will das der Death Metal-Fan, dafür pilgert er zu Konzerten!
Was nun allerdings der Meister der Fönfrisuren, Maggo fuckin’ G., zu diesem Event resümierend meint, darauf sind wir gespannt. Ob ihm seine gewohnten Konzertgänge zu „seiner“ Musik, wo zumeist fröhliches Schunkeln angesagt ist, bei überkochender Stimmung auch schon `mal eine Polonaise angezettelt wird, immer noch mehr zusagen?
Oder wurden Schminkköfferchen und Tigerstrings schon ein Raub der Flammen?

Herr Kollege, hier liegt Ihrerseits eine kleine, aber feine Verwechslung vor. Das Schunkeln bzw. die Polonaise kennst Du AUSSCHLIESSLICH von den Faschingsbällen, die Du jährlich als eines der vier Kiss-Mitglieder verkleidet frequentierst – heuer ist übrigens wieder Gene Simmons dran!!! Bei meinen „gewohnten Konzertgängen“ wird gerockt und gerollt wie die Hölle und zudem hat das Publikum dieser Gigs einen Frauenanteil von mehr als nur 0,5%. Nicht vergleichbar mit diesem hormontechnischen Trauerspiel. So viel dazu.
Das Schminkköfferchen bleibt NATÜRLICH genau da, wo es seit genau 23 Jahren immer gestanden hat und auch die nächsten Dekaden verbringen wird – nämlich: immer griffbereit genau neben dem Spiegel. Und übrigens – Tigerstrings trägt in unserer Darkscene-Redaktion nur EINER – nämlich unser unter krankhaftem „Auszieh-Zwang über 0,8 Promille“-leidender Kollege W.

Ansonsten beschränke ich mein Fazit auf die Bombenvorstellung von Krisiun, die in jeder Hinsicht überzeugen konnten, auf ein Wort. FANTASTISCH.

Und nicht vergessen – im April gibt´s dann das „Rückspiel“ bei Pretty Boy Floyd und Shameless. Der gute Steve „Sex“ Summers wird Dir dann schon Deine jugendlichen Flausen mit ein paar perfekten „uuuuuhs“ und „aaaaaahs“ austreiben. Garantiert.
(Maggo)
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